Ob man für oder gegen die Corrida ist, die Feria ist mehr als das. Sie werden schnell Geschmack daran finden! Wir verraten Ihnen in 5 Minuten alle Geheimnisse dieser unumgänglichen Tradition des französischen Baskenlandes und Südwestfrankreichs. Kleiden Sie sich in Rot und Weiß und stürzen Sie sich in die Menge der "Festayres"!
Festayre
So nennt man die Feria-Teilnehmer, also auch Sie!
Die Ursprünge der Feria
Ursprünglich waren Ferias Jahrmärkte oder Festlichkeiten, die anlässlich der Patronatsfeste oder des Erntedankfests organisiert wurden. So hat Arles seine Reis-Feria im September und seine Feria zu Ostern. In Nîmes werden die Weinlese und Pfingsten gefeiert. Die Einwohner von Mont-de-Marsan ehren im Juli ihre Schutzpatronin, Sainte-Madeleine. Und in Bayonne nimmt man jede Gelegenheit zum Feiern wahr!
Dresscode
Rot und Weiß, alles andere wird nicht akzeptiert! Es sei denn, Sie wollen in Mont-de-Marsan feiern, denn dort grenzt man sich mit einem Dresscode in Blau und Weiß ab. Sie entscheiden, welche Farbe Ihnen am besten steht! Die Farben Rot und Weiß gehen auf Luis Mariano zurück. Der Tenor aus dem spanischen Baskenland war ein Stammgast der Feria in Pamplona, deren Farbcode Rot und Weiß ist. Er hat diese Tradition 1969 in Bayonne eingeführt, wo er eingeladen worden war, um die Feria zu eröffnen.
Léon, schläfst du?
Roi Léon, das Maskottchen der Fêtes de Bayonne, übergibt der ausgelassenen Menschenmenge am ersten Abend symbolisch die Stadtschlüssel, womit die Festlichkeiten eröffnet werden. Sein von den Riesen - dem Verrückten, dem Marschall, dem Chocolatier, der Gouvernante, dem Arzt und der Favoritin -angeführter Hofstaat muss den faulen König jeden Tag um die Mittagszeit aus dem Bett holen. Die Bevölkerung findet sich unter dem Balkon des Rathauses ein, um seine Majestät lautstark zu wecken. Inzwischen haben auch andere Städte diese Sitte übernommen.
Unsterblich
Seit 2010 steht die Feria auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Unesco, wobei zwischen der Feria von Nîmes oder Bayonne kein Unterschied gemacht wird. Es kommt vor allem darauf an, seine Kultur und seine Traditionen zu erhalten!
Sind Sie bereit für den Paquito?
Keine Feria ohne Paquito! Setzen Sie sich zwischen die Beine ihres Hintermannes (oder Ihrer Hinterfrau), heben Sie die Arme und wiegen Sie sich im Rhythmus der Menschenmenge von links nach rechts und von vorne nach hinten. Achtung, da überquert jemand den Wald aus hochgestreckten Armen! Lang ausgestreckt wird er oder sie von Arm zu Arm bis zum anderen Ende des Paquito getragen. Lassen Sie ihn nicht fallen!
Banda oder Peña?
Diese beiden Begriffe dürfen Sie nicht verwechseln! „Bandas“ sind Kapellen, die fröhlich lärmend durch die Stadt ziehen. „Peñas“ sind Gruppen von Freunden, die genauso fröhlich und lautstark durch die Stadt ziehen - nur (normalerweise) ohne Musikinstrumente.
Agur, die Hymne des Baskenlandes
Alle guten Dinge haben ein Ende. Um die Feria abzuschließen, trifft man sich nach der letzten Corrida in den Arenen. Alle Bandas sind da, um zusammen den Agur Jaunak anzustimmen, den Schwanengesang, mit dem jede Feria in einem großen Moment rührender Verbundenheit abgeschlossen wird. Stellen Sie sich darauf ein, dass Sie wie alle anderen Festayres wehmütig eine Träne zerdrücken werden!
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Von Lisa Azorin
Journalistin, Redakteurin