Alles Wissenswerte über die Katharerburgen in 5 Minuten

Okzitanien - SüdfrankreichKultur und Kulturerbe

Burg Quéribus in Cucugnan
© Santiago Rodriguez Fonto / Istockphoto - Burg Quéribus in Cucugnan

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 6 November 2017

Der Katharismus, eine heterodoxe Religion, die das Alte Testament, die Autorität des Papstes und die katholische Kirche ablehnte, erschütterte Südwestfrankreich, von Toulouse bis zu den Pyrenäen, bis Mitte des 13. Jahrhunderts mit einem Belagerungs- und Nervenkrieg. Die Serie Game of Thrones ist harmlos im Vergleich zur Geschichte der Katharer! Wir erzählen Ihnen alles Wissenswerte in 5 Minuten.

Das Leben im „Pays Cathare“

Das Weinbaugebiet Maury
© Odrachenko / Istockphoto - Das Weinbaugebiet Maury

Statt für die Weinstraße haben Sie sich für die Straße der Katharerburgen entschlossen. Das ist eine ausgezeichnete Idee! Die Stadt Carcassonne ist unumgänglich, entweder als Ausgangspunkt oder als Abschluss der Rundreise. Die „Fünf Söhne“ von Carcassonne und die Burgen von Lastours dürfen Sie auf keinen Fall verpassen. Wenn Ihnen das nicht reicht, können Sie bis zu den Abteien von Fontfroide oder Saint-Hilaire oder zur Burg Foix vorstoßen.

Die „Fünf Söhne“ von Carcassonne

Die befestigte Stadt Carcassonne
© Simon Lehmann / Istockphoto - Die befestigte Stadt Carcassonne

Aguilar, Peyrepertuse, Puilaurens, Quéribus und Termes - um Feinde abzuwehren, konnte Carcassonne sich auf seine „Fünf Söhne“ verlassen. Im Belagerungskrieg bildeten diese fünf massiven Festungen für den Feind, das Reich Aragon, eine unüberwindbare Frontlinie.

4 Burgen für den Preis von einer!

Die Ruinen der vier Burgen von Lastours
© Umdash9 / Istockphoto - Die Ruinen der vier Burgen von Lastours

Wenn Sie nicht viel Zeit haben, empfehlen wir Ihnen, direkt zu den Burgen von Lastours zu fahren. Mitten in der Montagne Noire erheben sich diese vier Burgen in mehr als 300 m Höhe über dem Fluss. Die vier Zitadellen - Cabaret, Surdespine, Quertinheux und Tour Régine - scheinen in der Luft zu schweben.

Der Kreuzzug gegen die Albigenser in Südfrankreich

Die befestigte Stadt Albi an einem Sommerabend
© SergiyN / Istockphoto - Die befestigte Stadt Albi an einem Sommerabend

Im Jahr 1208 startete der Papst einen Kreuzzug gegen die Ketzer, die sich im Languedoc verschanzt hatten. Die südfranzösischen Herrscher stellten sich in Schlachtordnung auf - mit Ausnahme von einem Mann, der Widerstand leistete: Trencavel, der Vicomte von Béziers, Carcassonne und Albi, Hochburgen der Katharer. Nach der Eroberung von Béziers und dem Massaker an der Bevölkerung suchte der größte Feind der Kreuzfahrer in Carcassonne Zuflucht. Damit begann die Belagerung ...

Der große Bluff von Carcassonne

Die mittelalterliche Stadt Carcassonne bei Sonnenuntergang
© Javarman3 / Istockphoto - Die mittelalterliche Stadt Carcassonne bei Sonnenuntergang

Wenn Sie das „Pays Cathare“ besichtigen, ist die befestigte Stadt Carcassonne eine unumgängliche Etappe. Kennen Sie die Legende von Dame Carcas? Carcassone war seit fünf Jahren von den Soldaten Karls des Großen belagert worden, als die Stadtherrin anordnete, ein Inventar der Nahrungsvorräte zu erstellen: Ein Ferkel und ein Sack mit Weizen, das war alles. Da ließ sie sich einen unglaublichen Bluff einfallen: Sie befahl, das Ferkel mit dem Weizen zu mästen und vom höchsten Turm der Stadt auf Feindesseite zu werfen. Die List funktionierte! Als Karl der Große sah, wie das kostbare Getreide aus den Gedärmen des geopferten Ferkels quoll, entschied er, es sei aussichtslos, eine Stadt zu belagern, die es sich leisten konnte, ihr Vieh so reichlich zu füttern!

Fahnenwechsel in Okzitanien

Kreuz und Schwert, Detail einer Skulptur
© Sean_Warren / Istockphoto - Kreuz und Schwert, Detail einer Skulptur

Die Kreuzfahrer aus dem Norden waren ihren Freunden in Südfrankreich zur Hilfe geeilt. Sie waren aber beileibe keine Heiligen! Während der Kreuzzüge kam es zu zahlreichen Ausschreitungen. Nicht wenige von ihren eigenen Kampfgefährten beraubte südfranzösische Herrscher zogen es vor, das Lager zu wechseln und sich den Katharern anzuschließen.

Peyrepertuse

Die Burg Peyrepertuse in Okzitanien
© Economic pictures / Istockphoto - Die Burg Peyrepertuse in Okzitanien

Auf Okzitanisch bedeutet Pèirapertusés „durchbohrter Stein“. Es soll in der Katharerzeit einen im Felsen verborgenen Geheimeingang zur Burg gegeben haben. Er ist so geheim, dass man ihn bis heute nicht gefunden hat. Wenn Sie gründlich suchen, finden Sie ihn vielleicht!

Die Geschichte nahm ein böses Ende

Die Ruinen der Burg Montségur
© Santirf / Istockphoto - Die Ruinen der Burg Montségur

Die Geschichte der Katharer war blutig, bis zum bitteren Ende. Die Belagerung von Montségur am 16. März 1244 endete damit, dass sich Hunderte Katharer in einen Scheiterhaufen warfen, weil sie es ablehnten, ihrem Glauben abzuschwören.

Mehr erfahren

  • Ein Comic: Le dernier Cathare von Eric Lambert, Arnaud Delalande und Bruno Pradelle, Editions Glénat.
  • Das Highlight der Besichtigungstour: Carcassonne natürlich!
  • Ein 2-teiliger Fernsehfilm: "Das verlorene Labyrinth", produziert von Ridley und Tony Scott, eine Adaption des gleichnamigen Romans von Kate Mosse.

Nützliche Links:

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Von Lisa Azorin

Journalistin, Redakteurin

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