Art Déco : Majestätische und funktionale Kaufhäuser

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Le Bon Marché Rive Gauche
© Le Bon Marché Rive Gauche

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 20 Dezember 2013

Die großen Pariser Kaufhäuser, wahre „Tempel des Kommerz“, ließen ihre Architektur in den 20er Jahren vom Stil des „Art Nouveau“ zum Stil des „Art Déco“ umgestalten. Damit wurde die Ware besser hervorgehoben, und die Funktionalität der Räumlichkeiten wurde berücksichtigt.

Die großen Pariser Kaufhäuser, die Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut wurden, boten einer wohlhabenden Kundschaft eine große Warenvielfalt an. Die Architekten und Ingenieure (darunter Gustave Eiffel) verwendeten Glas und Eisen für Kuppeln und Verglasungen, die die Hallen, die riesigen Verkaufsräume, erhellen sollten. Der Jugendstil, der „Art Nouveau“, seine überschwenglichen Dekors, seine geschwungenen Linien, sein Hang zu floralen Motiven und weiblichen Stilelementen, setzte sich als das beste Mittel durch, um die neuen Kaufhäuser mit ihren riesigen Ausmaßen, wie Les Grands Magasins du Louvre, La Samaritaine, Le Printemps oder Les Galeries Lafayette, hervorzuheben. In den 20er Jahren beauftragten diese berühmten Kaufhäuser Architekten, um ihre Räumlichkeiten zu renovieren. Doch wozu? Die Räume sollten neu gestaltet werden, um die neuen Waren besser hervorzuheben. Der wirtschaftliche Kontext war sehr günstig, und die Waren wurden mittlerweile in viel größeren Mengen produziert. So wurde der Stil des „Art Déco“ mit seinen geraden Linien, seiner Symmetrie und seiner zwar künstlerischen, aber funktionalen Seite, fortan bevorzugt.

Einige der großen Pariser Kaufhäuser, die von den Neuheiten der internationalen Ausstellung der dekorativen Künste von 1925 beeindruckt waren, ließen also Gebäude im „Art Déco“-Stil errichten. Zu nennen sind Le Bon Marché (von Louis-Charles Boileau), Les Galeries Lafayette (von Jean Hiriat, Georges Tribout und Georges Beau) oder La Samaritaine (Henri Sauvage). Das im Jahre 1829 gegründete Kaufhaus „Les Trois Quartiers“ (Madeleine), das seitdem zu einer Ladengalerie umgestaltet wurde, wurde im Jahre 1932 vom Architekten Paul-Louis Faure-Dujarricim im Stil jener Zeit rekonstruiert. Die Halle wurde erweitert, und die Treppenhäuser und Fahrstühle zugänglicher gemacht. Die geradlinigen Pfeiler und die großen Schaufenster der Fassade wurden zu klassischen Merkmalen dieser neuen Architektur. Ähnliche gläserne Dachkonstruktionen und Fassaden mit hervortretenden Stilelementen finden Sie beim Kaufhaus La Samaritaine, in der Nähe der Pont-Neuf. Fünfzig Jahre nach seiner Eröffnung nahm der Architekt Henri Sauvage die Renovierung dieses „gläsernen“ Gebäudes in Angriff. Die Struktur wurde mit hellem Stein verkleidet, die Mosaiken und Wandmalereien wurden von der Fassade entfernt. Das Ergebnis ist ein imposantes quadratisches Gebäude im sehr typischen Stil des „Art Déco“.

Die Restaurierung der Gebäude beruhte auf dem technischen Fortschritt jener Zeit, mit einer besseren Beleuchtung, einer verbesserten elektrischen Entlüftung und Rolltreppen. Besonders beeindruckend ist das Gebäude von Le Bon Marché im 7. Pariser Arrondissement. Die leicht gewölbte Fassade des Gebäudes mit ihrem reinen Stil mit geometrischen Formen ist typisch für den „Art Déco“-Stil. Das Licht dringt durch imposante weiße und goldene Verglasungen in die große zentrale Halle ein. Und schließlich wurde auch das Kaufhaus Les Galeries Lafayette im 9. Arrondissement von Pierre Patout rekonstruiert. Original, schuf er blinde Fassaden (die heute nicht mehr sichtbar sind), damit die komplette Aufmerksamkeit des Kunden auf das Produkt gelenkt werden sollte. Die einzigen Öffnungen sind lange vertikale „bow-windows“ aus der Werkstatt von Lalique. Auch hier wiederum, bei dieser neuartigen Fassade, ist der Stil eines „Passagierschiffs“ mit ihren hohen Schornsteinen, die das Dach verzieren, anzutreffen.

Von France.fr

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