Auf den Spuren von George Sand, Feministin der allerersten Stunde !

ADRT 23
© ADRT 23

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 26 Mai 2019

Kennen Sie das Château de Boussac, wo sich George Sand gerne aufhielt? Ein magischer Ort, an dem man heute noch viele Spuren dieser berühmten französischen Schriftstellerin findet.

Musée de la vie romantique par Auguste Charpentier
© Musée de la vie romantique par Auguste Charpentier

George Sand und das zauberhafte Château de Boussac

Trotz ihres Kampfes für die Gleichberechtigung von Frauen und ihr politisches Engagement war George Sand durch und durch Romantikerin. Sie war es, die Hosen trug und damit die Herrenmode für Damen salonfähig machte. Sie kämpfte für die Freiheit und Unabhängigkeit der Frau und nahm das Pseudonym George Sand an, um von ihrer schriftstellerischen Arbeit leben zu können.

Mehrmals im Jahr reiste sie in die Creuse ins Schloss Boussac (12. und 15. Jh.), um nahe ihrer Heimat, dem Berry, entspannte Ferientage zu verbringen. Sie hing so sehr an diesem romantischen Ort, dass sie die Handlung ihres Romans Jeanne hierhin und nach Les Pierres Jamâtres verlegte. Zum ersten Mal reiste sie 1841 ins Château de Boussac, in Begleitung von Prosper Mérimée, mit dem zusammen sie den berühmten sechsteiligen Millefleur-Wandbehang „Die Dame mit dem Einhorn“ entdeckte, der heute im Musée de Cluny in Paris ausgestellt wird. Später kam sie oft mit Frédéric Chopin hierher, einer der ganz großen Lieben ihres Lebens. Das Schloss kann heute besichtigt werden und projiziert die Besucher in die unterschiedlichen Jahrhunderte seiner Geschichte.

JL Kokel
© JL Kokel

Das Highlight bei dem Besuch ist und bleibt aber zweifellos das Zimmer von George Sand. Der Raum ist geschmackvoll eingerichtet, und man spürt in den vielen persönlichen Details die Präsenz der Romanautorin: ein geöffnetes Buch, Hausschuhe am Fußende des Bettes, Haarklammern auf dem Nachttisch, ein Fächer, ein Glas Wasser ... Insgesamt ist der Schlossbesuch ein Erlebnis, punktiert von den herrlichen Kollektionen, die die Besitzerin Madame Blondeau zusammengesammelt hat: Sparbüchsen in Form einer Fruchtpyramide, 350 Spazierstöcke, Reise-Etuis, Porzellanfrüchte, wundervolle Aubusson-Wandteppiche und nicht zu vergessen die harmonischen Blumenkompositionen. Das ganze Schloss ist eine wahre Schatztruhe. Wie George Sand es empfand: „Boussac erobert jeden!

Madame Blondeau widmet sich ihrem Schloss und der Person George Sand mit wahrer Leidenschaft. Als sie Boussac erwarb, war sie erst 20 Jahre alt: „Mein Mann und ich stießen eines Tages bei einem Spaziergang auf das Schloss. Es hatte weder Türen noch Fenster, aber wir verliebten uns sofort in das alte Gemäuer und kauften es. Dieses Schloss ist mein ganzes Leben, ich gebe alles dafür.“ Daran besteht kein Zweifel!

Im Sommer werden Ausstellungen von Wandteppichen und Gemälden organisiert.

Von Béatrice

Béatrice ist eine begeisterte Vielreisende. Sie liebt es, die Kulturschätze Nouvelle-Aquitaine zu entdecken. Moderne Architektur oder historische Bauwerke, malerische Dörfer, immaterielles Kulturerbe, Literaturschätze – all dies hat kein Geheimnis für sie.

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