Die 5 Lieblingsorte eines Rangers im Amazonaspark von Französisch-Guayana

Französisch-GuyanaNatur und Outdoor Aktivitäten

Loïc Massué, Tourismusbeauftragter und Ranger im Nationalpark Französisch-Guayana.
© Loïc Massué - Isabelle Thoa Facon-Rossi - Loïc Massué, Tourismusbeauftragter und Ranger im Nationalpark Französisch-Guayana.

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 10 Dezember 2017

Der größte Nationalpark Frankreichs und sogar Europas befindet sich mitten in Südamerika!

Der Amazonaspark von Französisch-Guayana erstreckt sich über ein riesiges Gebiet von mehr als 30 000 km² und ist ausschließlich auf dem Luftweg oder mit der Piroge über die Flüsse Maroni und Oyapock zugänglich, an dessen Ufern Indianerstämme und Maroon-Gemeinschaften leben. Loïc Massué, Tourismusbeauftragter und Ranger, verrät uns seine fünf Lieblingsorte.

Der Amazonas für alle in Saül

Das kleine Dorf Saül, das man mit dem Flugzeug von Cayenne aus in 45 Minuten erreicht, ist eine Hochburg des Wandertourismus: 45 Kilometer Wanderwege und 5 gesicherte, behindertengerechte Pfade. Im Rahmen des Programms „Amazonie pour tous“ sollen sie dafür sorgen, dass jeder das Amazonasgebiet erleben und völlig sicher auf die Suche nach Riesenbäumen gehen kann, wie nach dem Kapokbaum, der mit 60 Metern so hoch ist wie ein 25-stöckiges Gebäude!

In den Monts Galbao mit den Wolken flirten

Baumfarne, größenwahnsinnige Palmen, unglaubliche Moosflächen und unendlich viele Vögel, die den smaragdgrünen Wald mit ihrem Gezwitscher und Getriller erfüllen. 20 Kilometer von Saül entfernt erreicht man nach einer relativ anstrengenden Waldwanderung die wunderschönen Monts Galbao. In diesem 700 Meter hohen Bergmassiv entdeckt man eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt, die die Höhe und die Rekordluftfeuchtigkeit schätzt. In diesem wahren „Wasserreservoir“ Französisch-Guayanas werden zurzeit komfortable Unterkünfte gebaut.

In der Crique Mémora mit den Fischottern schwimmen

"Polissoirs" an der Crique Mémora, in denen die Indianer Waffen und Werkzeuge schärften.
© Loïc Massué - "Polissoirs" an der Crique Mémora, in denen die Indianer Waffen und Werkzeuge schärften.

Der Oyapock an der Grenze zu Brasilien ist der andere große Fluss Französisch-Guayanas. Die Pirogenfahrt auf einem seiner Zuflüsse, der Crique Mémora, ist ein ganz besonderes Erlebnis: Man hat das Gefühl, das Boot wird in einen grünen Tunnel aus Pflanzen geradezu eingesogen. Man muss mehrere Stromschnellen überwinden, wobei man Riesenotter beobachten kann, die in diesen geschützten Gewässern leben. Man kann auch Jaguare zu Gesicht bekommen, die aber sehr viel scheuer sind. Zu Fuß erreicht man den Inselberg Susu Bella, einen aus dem Tropenwald herausragenden Zuckerhut. Dieser Berg, auf dem man seltene Orchideen und Vögel sehen kann, ist auch reich an archäologischen Funden.

Im Wasserfall von Gobaya Soula baden

Den Fluss Maroni mit der Piroge bis Maripasoula an der Grenze zu Brasilien und Suriname hochzufahren und zwei bis drei Tage lang in den Amazonaspark einzutauchen, ist ein unvergessliches Erlebnis. Wenn Sie es eilig haben oder kein Fan von Hängematten sind, können Sie auch das Flugzeug nehmen (1 Stunde ab Cayenne), um sich in dieses Wanderparadies zu begeben. Die beliebteste Wanderung führt zum Wasserfall von Gobaya Soula: Man braucht 20 Minuten mit der Piroge oder dem Kanu und 40 Minuten zu Fuß bis zu diesem phantastischen Ort, an dem man mitten in der Natur herrlich picknicken und baden kann.

In Papaïchton auf eine Reise in die Welt der Sinne gehen

Papaïchton ist ein typisches Dorf am Maroni-Fluss nördlich von Maripasoula und der Ausgangspunkt des Sentier La Source, der zu den Ruinen eines „gekrönten Berges“ aus der vorkolumbianischen Zeit führt. Der Weg ist angelegt, um alle Sinne zu wecken und zu beleben. Er lädt ein, die Früchte des Inga-Baums oder wildwachsende Mombinpflaumen zu kosten, aus der man hier so leckere Marmelade kocht, die unterschiedlichen Düfte des Waldes und der Blumen zu genießen und die üppige Pflanzenwelt zu bestaunen, wie die spektakulären „Schildkrötenlianen“, die sich bis zu den Baumwipfeln hochwinden. Und wenn man am Aussichtspunkt angekommen ist, kann man den atemberaubenden Ausblick über den Fluss bewundern.

Von Pascale Filliâtre

Journalistin und Globetrotterin. Ich bin oft bis ans Ende der Welt gereist, um das zu suchen, was es in Frankreich gibt, ganz in der Nähe.

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