Die Opéra Garnier wurde 1875 eröffnet. Das Gebäude am rechten Seine-Ufer gehört zu den prachtvollsten in Paris und steht stellvertretend für den "Style Napoléon III".
Ein Attentat und seine Folgen
Anlass für den Bau der Oper war ein fehlgeschlagenes Attentat im Jahre 1858 auf Napoléon III und seine Frau, als sie gemeinsam die damalige Oper Salle de la rue Lepeletier besuchten. Den Bauplatz bestimmte Haussmann, der auch für den damals laufenden Umbau der Stadt verantwortlich war. Dass der junge und unbekannte Architekt Charles Garnier den Zuschlag für die Umsetzung des Baus bekam, war eine große Überraschung.
Garnier wollte mit dem pompösen Bau und seiner glanzvollen Innenaustattung der Bedeutung des Opernbesuchs als gesellschaftliches Ereignis Rechnung tragen. So ist für Foyer und Treppe ähnlich viel Raum eingeplant worden, wie für die eigentliche Bühne.
Bau und Rezeption
Der Bau des Gebäudes wurde von einigen Schwierigkeiten begleitet. So erschwerte der hohe Grundwasserspiegel die Fundamentlegung, und der deutsch-französische Krieg von 1870/71 und der Zusammenbruch des Kaiserreichs führten zu Verzögerungen in der Fertigstellung. Mit ihrer Eröffnung wurde die Opéra Garnier zum größten Theaterbau der Welt. Sie bietet Platz für 1900 Zuschauer und gilt in der Architekturgeschichte noch heute als Musterbeispiel für den Theaterbau.
Zeitgenossen zeigten sich begeistert von dem neobarocken Stil und der pompösen Innenausstattung. Für Kontroversen sorgte fast 100 Jahre nach der Eröffnung ein Deckengemälde von Marc Chagall: Nicht wenige Betrachter störten (und stören) sich an dem stilistischen Bruch zwischen neobarocker Ausstattung und Chagall-Decke.
Das Phantom der Oper
Die Opéra Garnier ist der Originalschauplatz des Phantom der Oper. Realer Hintergrund waren "unheimliche Geräusche" in der Unterwelt und ein mysteriöser Unfall im Jahre 1896, bei dem die Concierge Madame Chomette gestorben ist. Der unterirdische See, auf dem das Phantom mit seiner Barke fährt, existiert wirklich - wenn auch nur als Löschwasserbecken, welches regelmäßig durch die Pariser Feuerwehr abgepumpt werden muss.
Praktische Informationen
Öffnungszeiten
Besichtigungen
Täglich von 10 bis 16.30 Uhr (Mitte Juili bis Mitte September bis 17.30 Uhr), außer an Tagen mit Matinée-Vorstellungen.
Geschlossen am 1. Januar und am 1. Mai.
Aufführungen/Veranstaltungen
Beginnen gewöhnlich um 19.30 Uhr, Matinées gegen 14.30 Uhr
Ein Erscheinen 30 Minuten vor Beginn wird empfohlen.
Preise
Besichtigung
- Erwachsene: 15€
- Ermäßigt (für Jugendl. von 12-25 J.): 10€
- Kinder (unter 12 Jahren): kostenfrei
- Audio-Guide: ab 8€ (auch in Deutsch erhältlich)
Aufführungen
Die Preise variieren je nach Sitzplatz zwischen min. 10€ und max. 230€. Jeden Mittwoch gibt es den sogenannten Flash-Sale, bei dem Sie besonders günstige Tickets ergattern können.
Tickets & Spielpläne
Alle Spielpläne können auf der englischsprachigen Webseite der Oper Garnier eingesehen werden. Hier finden Sie auch die Sitzpläne und haben die Möglichkeit, online Tickets zu buchen.
Anfahrt
- Metro: Haltestellen Opéra (Linien 3, 7 und 8) oder Chaussée d’Antin (Linie 7 und 9) oder Madeleine (Linie 8 und 14)
- RER: Haltestelle Auber (RER A)
- Bus: 20, 21, 22, 27, 29, 42, 52, 66, 68, 81, 95
Parkplätze sind am Place Vendôme sowie an den Straßen Meyerbeer, Edouard VII, Haussmann Berri und vor den Galeries Lafayette vorhanden
Zugang für Besucher mit Mobilitätseinschränkungen
Ein rollstuhlgerechter Zugang befindet sich an der Ecke Rue Scribe / Rue Auber
Kontakt
Palais Garnier Place de l'Opéra F-75009 Paris Tel.: +33 (0)1 71 25 24 23 (Mo-Sa 9-19 Uhr)
Von France.fr
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