Festungsstadt Carcassonne

Inspiration

Okzitanien - Südfrankreich

Carcassonne
© Atout France - Phovoir - Carcassonne

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 31 Dezember 2017, aktualisiert am 4 April 2019

Carcassonne ist berühmt für ihre Festung La Cité, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt.

Eine Reise in die Vergangenheit

Ein Ausflug nach Carcassonne gleicht einer Zeitreise. In dieser eindrucksvollen Festungsanlage in Frankreich lebten im Mittelalter bis zu 4.000 Menschen. Heute flanieren hier die Touristen. Sie bestaunen die im 19. Jahrhundert durch den berühmten Viollet-le-Duc vortrefflich restaurierten Gemäuer und genießen das bunte Treiben. Innerhalb des doppelten Mauerrings laden enge Gässchen, Kunsthandwerker, Restaurants und Cafés zu ausgedehnten Entdeckungstouren an. Und nicht zuletzt üben die im 12. Jahrhundert errichtete Burg der Grafen von Trencavel und die architektonisch beeindruckende Basilika Saint-Nazaire einen unwiderstehlichen Reiz aus.

Schon im ersten Jahrhundert vor Christus besiedelt, kam Carcassonne seit jeher eine bedeutende strategische Rolle zu. Auf einem Hügel über dem Aude-Tal in der Region Okzitanien gelegen, ist es der ideale Platz, um die Handelswege zwischen Mittelmeer und Atlantik zu kontrollieren. Kein Wunder, dass man die Festung im Mittelalter so überaus wehrhaft ausbaute. Carcassonne war heiß umkämpft, musste vielen Belagerungen trotzen und spielte in der Geschichte Frankreichs immer wieder eine bedeutende Rolle. Die Stadt galt als Zentrum der ketzerischen Katharerbewegung, unterlag dann in den Albigenser-Kreuzzügen und beheimatete im 13. Jahrhundert die zentrale Verwaltung der südfranzösischen Inquisition. In diese Zeit fällt auch die Errichtung der äußeren Ringmauer, die Carcassonne uneinnehmbar machen sollte. Der Zwingerbereich zwischen den beiden Mauern ist noch heute frei zugänglich und erlaubt interessante Einblicke in die Geschichte der Militärarchitektur.

Rund 3 Kilometer doppelte Ringmauer und 52 Wehrtürme umschließen die historische Altstadt, die seit dem Pyrenäenfrieden 1659 militärisch unbedeutend und damit lange Zeit dem Verfall preisgegeben war. Es ist der gemeinsamen Initiative des Schriftstellers Prosper Mérimée, des hiesigen Gelehrten Jean-Pierre Cros-Mayrevieille und Viollet-le-Duc zu verdanken, dass dieses einzigartige Monument vor dem Abriss gerettet und in Gänze restauriert wurde. Der Status als UNESCO Weltkulturerbe unterstreicht die Bedeutung, die der Festungsanlage von Carcassonne zukommt.

Die westliche Festungsmauer der Cité de Carcassonne

Die ganze Verteidigungsmauer der Stadt Carcassonne ist für Besichtigungen zugänglich. Es gibt den Rundgang der galloromanischen Stadtmauer (20 Minuten) und den Rundgang des mittelalterlichen Westens (30 Minuten). Bei dieser Promenade, die sich von der "cour du midi" bis zur Basilika Saint-Nazaire erstreckt, lernen Sie alles Wissenswerte über die mittelalterliche Geschichte dieser Festungsanlage. Entlang des Weges erhalten Sie einen atemberaubenden Blick auf die Basilika Saint-Nazaire, die Stadt Carcassonne und die Pyrenäen.

Wer hierher reist, sollte genug Zeit mitbringen. Denn neben der Cité auf dem Hügel sind auch die seit dem 13. Jahrhundert entstandene Unterstadt, direkt am Canal du Midi gelegen, sowie die umliegenden Dörfer und die weitläufige Landschaft sehr sehens- und erlebenswert.

Praktische Informationen

Besichtigung, Öffnungszeiten

Cité

Die historische Altstadt sowie die Stadtmauern, der Zwinger, der Verkehrs- und Abwehrort zwischen den zwei Einfriedungen und die Basilika Saint-Nazaire sind ganzjährig kostenlos zugänglich. Besonders lohnend ist auch ein Besuch in den Abendstunden, wenn die historischen Mauern illuminiert werden. Geführte Besichtigungen mit dem „Petit Train“ und Kutsche möglich.

Burg und Wehranlagen

  • Von Oktober bis März: 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr Letzter Einlass: 30 Minuten vor Schließung
  • Von April bis September: 10.00 Uhr bis 18.30 Uhr Letzter Einlass: 45 Minuten vor Schließung

Geschlossen am: 1. Januar, 1. Mai, 14. Juli, 1. und 11. November, 25. Dezember

Preise

Die Besichtigung der Burg- und Wehranlagen ist kostenpflichtig.

  • Erwachsene: 9 Euro
  • Ermäßigt: 7 Euro
  • Gruppen: 7 Euro pro Person (ab 20 Erwachsenen)
  • Schulgruppen: 30 Euro pro Gruppe (maximal 35 Schüler und 2 begleitende Erwachsene)
  • Freier Eintritt: Für Jugendliche unter 26 Jahren (außer Gruppen), Behinderte und eine Begleitperson

Führung

An der Kasse sind Audio-Guides erhältlich, die mit spannenden Geschichten und Anekdoten durch die Burg und die Wehranlagen führen. Die Audioguides sind in folgenden Sprachen verfügbar: Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch.

Anfahrt

  • Mit dem Auto: Aus Richtung Toulouse bzw. Narbonne kommend über die Autobahn A 61, Abfahrt Carcassonne Ouest oder Est. Oder über die Nationalstraße RN 113. Die historische Altstadt ist autofrei. Es gibt ausreichend gebührenpflichtige Parkplätze in fußläufiger Nähe.
  • Mit dem Flugzeug: Nächstgelegener internationaler Flughafen ist Toulouse. Direktflüge von Deutschland ab Berlin (Ryanair; Easyjet, nur im Sommer), Bremen (Bmi regional), Basel-Mulhouse-Freiburg (Easyjet, nur im Sommer), Hamburg (Eurowings/ Germanwings), Frankfurt (Lufthansa), München (Lufthansa). Weiterhin liegt der Flughafen von Béziers in der Nähe (90 km entfernt). Ab Düsseldorf-Weeze mit Ryanair zu erreichen.
  • Mit dem Zug: Von Paris Montparnasse mit dem TGV nach Toulouse. Von dort mit dem Regionalzug (TER) nach Carcassonne.
  • Carcassonne ist außerdem über den Canal du Midi mit dem Boot gut erreichbar.

Veranstaltungen

  • Festival von Carcassonne (Ende Juni bis Mitte August): Mit fast 120 Veranstaltungen (Oper, Tanz, Theater, Zirkus, klassische Musik, französisches und internationales Varieté, moderne Musik), rund 80 davon kostenfrei.

  • Ende August/Anfang September: Feria de Carcassonne (großes Musikfestival mit Musikern verschiedenster Stilrichtungen)

Weitere Informationen:

Fremdenverkehrsamt Carcassonne 28, rue de Verdun 11890 Carcassonne Tel.: 33 (0) 468 102 430 E-Mail: accueil@carcassonne-tourisme.com

Festungsstadt Carcassonne - #1

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