Die Künstlerin und Fotografin Maia Flore hat sich in ihren Gedichten den französischen Küsten gewidmet. Von Korsika bis zu den Stränden der Atlantikküste hat sie 27 französische Küstenabschnitte hervorgehoben. Ein Ausschnitt ihres Projekts "Imagine France en bord de mer" (dt. "Von Frankreichs Küsten träumen"), mit dem sich Ausstellungen auf der ganzen Welt beschäftigt haben.
Le Lavandou
"Welches ist die Farbe des Sommers?" Kein Zweifel, an diesem Ort lautet die einstimmige Antwort "blau". An den 12 Stränden der Stadt scheinen Himmel und Meer miteinander zu verschmelzen. Abends beim Sonnenuntergang vergisst man vielleicht die Erlebnisse des Tages, doch unsere Träume werden blau leuchten.
L'île-Rousse
Das Mädchen auf dem Bild ist rothaarig - und die Insel? Auch sie scheint es zu sein. Die rosafarbenen Granitfelsen und die rötlichen Blumen harmonieren mit seinem Haar. Es ist sogar zweimal den Berg bis zum Leuchtturm von Pietra hinaufgestiegen. Am Tag der Heimkehr ist es, als würde es einer Schwester auf Wiedersehen sagen.
Cabourg
Man sagt, an solchen Orten treffen die Lieben eines ganzen Lebens oder auch nur eines Tages zusammen, ohne ein Wort zu sagen. Der Strand ist am schönsten, wenn man ihn teilt. Seine lange Promenade und der Blick auf die unendlichen Weiten des Meeres spiegeln die Worte eines Mannes wider, der lange hier gelebt hat: "Man liebt nur, was man nicht besitzt." (Marcel Proust)
Pornic
Auf Reisen verlässt man zeitweise sein Zuhause, um sich in die Hände des Unvorhergesehenen zu begeben. Für ein paar Stunden kann man sich beim Fischen auf Pfählen seinen eigenen kleinen Raum schaffen. Die Gelegenheit, die Landschaft von oben - aus der Vogelperspektive - zu genießen.
Eine Küste lässt sich auch vom Wasser aus besichtigen. An Bord eines Schiffs hat man eine andere Wahrnehmung und spürt intensiver die Weiten des Meeres. Mit einem Lächeln auf den Lippen und einem ruhigen Gemüt kommt man zurück und weiß: Entdeckungen sind Perspektivenwechsel.
Porto-Vecchio
Am Strand von Palombaggia verbringen viele eine Nacht, um ja nicht den Sonnenaufgang zu verpassen, der die Felsen in einem prächtigen Orange erstrahlen lässt. Dies ist von solch atemberaubender Schönheit, das man sich fragt: "Träume ich etwa noch?" Auch etwas weiter entfernt, bei den Mondlandschaften des Sees Ospedale, bleiben Besucher in diesem merkwürdigen Tagtraum gefangen.
Sainte-Maxime
"- Wozu dient eine Brücke? - Man sagt, dass sie alles zusammenhält. - Die Brücke von Préconil ist vom Meer, vom Strand und sogar von der Stadt aus zu sehen. Von welcher Stelle aus sehe ich sie am besten? - Das hängt von deiner Stimmung ab. Von weitem sieht man sie als Gesamtgebilde. An ihren Pfeilern kannst du versteckenspielen."
Cassis
Cassis verbindet man mit dem Cap Canaille und seinen 363 Meter hohen Klippen. Hier, im Hintergrund der Calanque, eingerahmt von großen Felsen, können Künstler ihrer Kreativität freien Lauf lassen und das Meer in ihren Bildern auf die Erde holen.
Benodet
Es ist 22.01 Uhr: Fast überall in Frankreich ist die Sonne nun untergegangen, doch hier sieht man sie weiterhin am Himmel. Am westlichsten Punkt Frankreichs ergattert man ein paar Minuten Sonnenlicht mehr. Was stellen wir damit an? Am pittoresken Leuchtturm der Stadt scheint sich Maia Flore zu fragen: "Was findet man, wenn man einmal die Welt umrundet?"
Le Touquet Paris-Plage
Wir kommen hierher, um zu verstehen, welche Verbindung zwischen Meer und Wald besteht. Die kleinen Segelboote lassen ihr Segel im Wind flattern, unter den Hufen der Pferde vibriert der Boden. Zwischen den Zweigen der Bäume scheint die Sonne hindurch und auch der Strand schmückt sich in den schönsten Farben, als ob sie den Ferien einen besonders eleganten Anstrich verpassen wollten.
Weitere Informationen:
- Sainte Maxime: Tourismusbüro Côte d'Azur
- Cassis, Le Lavandou: Tourismusbüro Provence
- L'Ile Rousse, Porto-Vecchio: Tourismusbüro Korsika
- Benodet, Pornic: Tourismusbüro Bretagne
- Cabourg: Tourismusbüro Normandie
- Le Touquet Paris-Plage: Tourismusbüro Nordfrankreich
Von Judith Amsallem