Eintauchen in die Geschichte der französischen Ardennen

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Loic Lagarde
© Loic Lagarde

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 18 Juni 2024

Die französischen Ardennen bieten neben viel Natur auch reichlich Geschichte! Begeben Sie sich auf die Spuren des Dichters Arthur Rimbaud, entdecken Sie die reiche Vergangenheit von Charleville-Mézières, erkunden Sie die größte Burganlage Europas und erfahren Sie mehr über eine bewegte Kriegsvergangenheit. Vor allem aber: Schreiben Sie bei Ihrem Besuch in den französischen Ardennen Ihre ganz eigene Geschichte.

Charleville-Mézières, eine Stadt mit Vergangenheit

Dass Charleville-Mézières eine militärische Vergangenheit hat, das erkennen Sie bereits an den Festungsanlagen. Im Ersten Weltkrieg befand sich hier das Hauptquartier der deutschen Armee. Doch neben Geschichte wurden hier auch Gedichte geschrieben. Der Name Arthur Rimbaud ist auch jenseits der französischen Landesgrenzen bekannt. Auf dem Parcours Rimbaud wandeln Sie auf den Spuren des berühmten französischen Dichters. Es gibt sogar ein Museum, das ihm gewidmet ist, und auch sein Grab kann besucht werden.

Die Marionettensammlung des Musée de l'Ardenne – in dem die Geschichte der Ardennen beleuchtet wird – ist ebenfalls einen Besuch wert. Wie auch der Place Ducale (eine Kopie des Pariser Place des Vosges!). Schlendern Sie vorbei an Art-déco-Wohnhäusern, dem schmucken Rathaus und der Basilika Notre-Dame d'Espérance mit ihren modernen Glasfenstern von René Dürrbach, einem Schüler und Freund Picassos.

Auf den Spuren von Rimbaud und Verlaine

Nicht nur Arthur Rimbauds Wurzeln lagen in den Ardennen, sondern auch die von Paul Verlaine. Beide Dichter verbrachten dort ihre Jugend, waren befreundet und inspirierten sich gegenseitig. Auf der Route Rimbaud-Verlaine kommen Sie den beiden näher. Zunächst führt Sie der Parcours Rimbaud von Charleville-Mézières nach Roche. Hier stand der Bauernhof von Rimbauds Familie, auf dessen Dachboden der Dichter sein Werk „Eine Zeit in der Hölle“ (auch: Ein Aufenthalt in der Hölle) vollendete. Von Roche aus geht es nach Juniville. Dort finden Sie in dem ehemaligen Gasthaus Auberge du Lion d'Or das Verlaine-Museum.

David-Truillard
© David-Truillard

Die Stadt Sedan und ihre kolossale Burg

Sedan ist zwar nicht die größte Stadt in den Ardennen, aber die Stadt mit der allergrößten Burg Europas! Und diesen steinernen Koloss sollten Sie unbedingt gesehen haben. Die Burganlage erstreckt sich über eine Fläche von 35 000 m², doch dank einer markierten Besucherroute bleibt kein Bereich unentdeckt. Im Sommer hat die Burg Sedan besonders viel zu bieten, mit echten Ritterturnieren und märchenhaften nächtlichen Fackelwanderungen. Oder nehmen Sie an einem spannenden Escape Game teil.

Alljährlich am dritten Maiwochenende findet unter den hohen Festungsmauern ein großes Mittelalter-Festival statt. Zwei Tage lang können Sie ganz ins Mittelalter eintauchen, mit Ständen, Spiel, Spaß und Shows. Ebenfalls auf dem Programm: Ritterkämpfe und Vorführungen mittelalterlichen Handwerks.

Alte Städtchen, neue Entdeckungen

In den französischen Ardennen finden Sie viele nette Orte für Tagesausflüge. Überaus geeignet für einen romantischen Spaziergang sind Mouzon und Rocroi, beides „Petites Cités de Caractère“ (kleine Städte mit Charakter). Flanieren Sie durch die Straßen und lassen Sie sich von der Umgebung verzaubern. Sind Sie mit Ihrer Familie unterwegs? Dann ist eine Fahrt entlang der alten Wehrkirchen und befestigten Häuser der Region Thiérache sehr empfehlenswert. Die Route erstreckt sich über 150 Kilometer. Oder besuchen Sie mit Ihrem Nachwuchs die Festungsstädte Rocroi (die „Sternenstadt“) und Givet. Schön sind aber auch die Burgruine von Montcornet, das Fort von Charlemont und die Kirche Saint-Didier in Asfeld.

Drei Orte, an denen Geschichte geschrieben wurde

Drei Kriege, drei Besetzungen: Die französischen Ardennen waren Schauplatz zahlreicher Kämpfe. Zwischen 1870 und 1945 wurden in der Region der Ardennen wichtige Seiten der europäischen Geschichte geschrieben. Zahlreiche Stätten erinnern heute noch daran. In Sedan beispielsweise kapitulierte im Jahr 1870 Napoleon III. In Charleville (Teil der Doppelstadt Charleville-Mézières) residierte von 1914 bis 1916 das Hauptquartier des deutschen Kaisers Wilhelm II., und im Maasdorf Vrigne-Meuse soll 1918 der letzte französische Soldat des Ersten Weltkriegs gefallen sein. Sedan ist auch die Stadt, in der die Deutschen im Jahr 1940 die Linien durchbrachen. Das Musée Guerre et Paix en Ardennes (Kriegs- und Friedensmuseum der Ardennen) gehört zu den zahlreichen Museen in den Ardennen, die einen umfassenden Einblick in die Kriegsgeschichte dieser Region bieten.

 

Loic Lagarde
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Von Redaktion

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