Im Sommer 2018 wird in Bordeaux das Musée de la Mer et de la Marine eröffnet werden. Das 13 000 m² große Gebäude am historischen Hafen erzählt die Geschichte des Abenteuers der Seefahrt. Bevor die Segel gehisst werden, haben wir mit Norbert Fradin gesprochen, dem enthusiastischen Initiator des Projekts.
Ausgangspunkt: Die Liebe zum Meer
„Ich hatte Kollektionen, die ich zeigen wollte. Das Meer und die Marine haben mich schon immer begeistert. Das Band zwischen dem Menschen und dem Meer besteht seit Urzeiten. Als ich ein Junge war, hatte ich in meinem Zimmer das Modell eines Kaphoorniers. Vielleicht hat das in mir die Begeisterung für die Seefahrt geweckt.“
Bordeaux ... was sonst?
„Die Stadt Bordeaux hat eine sehr starke Verbindung zum Atlantik. Sie hatte einen der größten Häfen Europas. Ende des 20. Jahrhunderts hat die Stadt ihrer maritimen Kultur jedoch ein wenig den Rücken zugekehrt. Zurzeit wird Bordeaux zu einer der bedeutendsten Touristenstädte Frankreichs. Ich fand, dass ihr ein Ort über das Abenteuer der Seefahrt fehlte. Wir haben ein emblematisches Viertel ausgewählt: Bassins à Flots, wo Ende des 19. Jahrhunderts der Dockhafen angelegt worden war.“
In Lebensgröße
„Die Welt des Meeres kann hart sein. Sie ist für alle – sogar für diejenigen, die noch nie in See gestochen sind – aber gleichbedeutend mit einem Abenteuer, das zum Träumen bringt. In dem Museum wird die breite und schöne Palette der Boote und Schiffe ausgestellt. Sie sind nicht nur Kunstwerke und Traumobjekte, sondern auch Fahrzeuge, die es nicht durch Zufall gibt."
Das Meer, der Mensch und die Zukunft
„Ein Museum ist ein lebendiger Ort, ein Ort der Zukunft, denn man baut die Zukunft auf den Kenntnissen früherer Zivilisationen auf. Wenn man sich die Geschichte der Marine und des Meeres ansieht, versteht man, dass sich die Beziehung zwischen dem Menschen und den Ozeanen verändert. Dieses Museum befasst sich auch mit Ozeanografie, neuen Meereswissenschaften und dem Thema Umweltschutz, damit wir die Tiefen des Meeres besser kennen lernen, denn durch sie wird die Menschheit überleben.“
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Von Lisa Azorin
Journalistin, Redakteurin