Interview mit Lisa Graf-Riemann - Tipps für Ihren Aufenthalt im Languedoc

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Tina Neuburger
© Tina Neuburger

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 23 März 2018

Wir haben die Autorin des Südfrankreich-Krimis "Madame Merckx trinkt keinen Wein" zu Ihrer Lieblingsregion Languedoc befragt, um Ihre persönlichen Geheimtipps zu erfahren.

Was ist Ihr persönlicher Lieblingsort in der Region Haut Languedoc?

Mein Lieblingsort heißt Olargues, ist »un des plus beaux villages de France«, und liegt malerisch in einer Schleife des Flusses Jaur. Auf dem höchsten Punkt steht der Donjon, ein Turm, der zu einer mittelalterlichen Befestigungsanlage gehörte. Der Pont du Diable, die Teufelsbrücke, stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist bis heute intakt und begehbar. Beide Bauwerke verleihen Olargues eine unverwechselbare Silhouette.

Was sollten Besucher, die zum ersten Mal im Regionalpark Haut Languedoc sind, auf jeden Fall sehen/machen?

Egal ob von Osten, aus Richtung Montpellier, oder von Süden, aus Béziers, es ist immer ein Erlebnis in die Berge des Haut Languedoc hinaufzufahren, durch Dörfer mit Natursteinhäusern, Blumengärten, Kirsch- und Mandelbäumen. Dahinter ragt das Felsmassiv des Caroux mit seinen Wanderwegen auf, die oft alten Mulipfaden folgen, den scheuen Moufflons, den Wildbächen und den einsamen Bergdörfern. In der Gegend um Olargues sollte man, am besten außerhalb der Ferienzeiten, die Wasserfälle und Badegumpen der Gorges d'Héric entdeckt und sich in den rundgewaschenen Naturbecken erfrischt haben. Auch die Quellen des Jaur in dem hübschen Städtchen St. Pons de Thomière sind einen Besuch wert. Eine Fahrt über die Hängebrücke, das »blaue Wunder« von Mons-la-Trivalle und am Orb entlang durch die Weinberge bis nach Roquebrun mit seinen Badeplätzen, Restaurantterrassen über dem Fluss und seinem Mittelmeergarten gehört ebenfalls zum Pflichtprogramm.

Ihr Lieblingsspaziergang in der Region

Von der Teufelsbrücke hinauf zum Glockenturm von Olargues. Oder, ländlicher und etwas außerhalb von Olargues, durch Kastanienwälder hinauf zur Kapelle des Heiligen Martin von den Eiern, Saint Martin des oeux

Die Region in 5 Sinnen: Ein Geruch/ Geräusch/ Geschmack/ Aussicht/ Gefühl

  • Geruch: Über dem Feuer geröstete Maronen, in der Pfanne gebratene Pfifferlinge, Schwarze Trüffel auf Rührei.
  • Geräusch: Das Rascheln der Smaragdeidechsen im trockenen Gebüsch. Der Gesang der Nachtigallen und die Rufe der Käuzchen bei Nacht.
  • Geschmack: Saftige Kirschen oder Feigen, frisch vom Baum gepflückt, reife Williamsbirnen aus dem Garten.
  • Aussicht: Vom Gipfel des Caroux, von dessen Plateau auf 1.091 Metern man bis zum Mittelmeer sehen kann.
  • Gefühl: Das Gefühl, nach Hause zu kommen, eine zweite Heimat gefunden zu haben

Was sind Ihre zukünftigen Projekte? Spielen sie auch in Region Haut Languedoc oder in einer anderen?

Meine Ermittlerin Madame Merckx, eine starke, mitunter kratzbürstige, aber auch liebenswerte belgische Miss Marple, drängt vehement darauf, den nächsten Fall zusammen mit dem Dorfpolizisten, aber ohne den Commissaire aus Béziers zu lösen. Bis jetzt muss sie sich noch ein wenig gedulden, aber sie kommt bestimmt wieder.

Warum die Region Haut Languedoc? Was verbindet Sie mit ihr?

Ich habe mit meiner Familie vor vielen Jahren ein altes Natursteinhaus im Regionalpark Haut Languedoc eigenhändig renoviert, den Garten angelegt und schon viele Ferien dort verbracht. Für unsere Kinder ist das Haus ein kleines Paradies.

Gibt es für Ihre Figuren reale Vorbilder?

Oh ja, die gibt es. Und einige von ihnen haben sich im Roman auch wiedererkannt und sind stolz darauf, ein literarisches Doppelleben zu führen.

Was sollte man in der Region xy machen/erleben/sehen, um sich wie ein Einheimischer zu fühlen?

Frische Austern schlürfen auf dem Samstagsmarkt in Lamalou les Bains oder sonntags nach einem Schnäppchenkauf auf dem Markt von St. Pons de Thomière einen Pastis oder ein kühles Bier in einem der Straßencafés trinken. An einem Sommerabend in der Kirche von St. Pons einem Konzert des Sinfonietta-Orchesters aus dem Bergdorf Bardou lauschen. Im Februar bei der Fête du Mimosa in Roquebrun, im Juni bei der Fête de la Cerise in Mons-La-Trivalle oder im November bei der Fête du Marron in Olargues dabei sein, regionale Speisen und Weine verköstigen, Musik hören, plaudern und eventuell sogar ein Tänzchen wagen.

Von France.fr

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