Als begeisterter Europäer der Generation Erasmus mit zahlreichen französischen Freund:innen, bin ich schon lange fasziniert von Frankreich, wobei sich meine Reisen in die Grande Nation bisher auf Paris - eine meiner Lieblingsstädte - beschränkten. Das Loiretal hingegen, flog bei mir bisher eher unter dem Radar. Dabei gäbe es genügend Gründe das Loiretal ganz oben auf die Reise-Wunschliste zu setzen.
Die einzigartige Schönheit der Natur entlang der Loire, die prunkvollen Schlösser und pittoresken kleinen Städte entlang des Flussufers sowie die zahlreichen Möglichkeiten zur aktiven Erholung, sportlichen Betätigung & Entschleunigung verleihen der Region einen ganz besonderen Charme. Kein Wunder, dass uns das Loiretal bei unserer fünf-tägigen Entdeckungsreise von Amboise bis Tours augenblicklich ans Herz gewachsen ist..
Amboise
Ausgangspunkt unserer Reise war Amboise, eine idyllische Kleinstadt an der Loire. Auf den Spuren von Leonardo Da Vinci besichtigten wir das kleine aber feine Schloss Clos-Luce mit seinen verträumten Gärten, in welchem der italienische Künstler mehrere Jahre gewohnt hatte und wo er schließlich auch verstarb.
Nach einer interessanten Führung samt Kulturgenuss hatten wir am frühen Abend noch ein besonderes Highlight eingeplant - eine Heißluftballonfahrt über das Loiretal. Die Ausblicke aus der Vogelperspektive auf die prachtvollen Schlösser sowie die Weiten der Natur des Loiretals waren wunderschön und auch das Gefühl bei vollkommener Stille in einem Kilometer Höhe durch die Luft zu schweben und am Horizont der sich senkenden Sonne zuzusehen war wirklich atemberaubend.
Die vielen wundervollen Eindrücke ließen wir am Abend gemütlich in unserem heimeligen Hotelzimmer in Amboise ausklingen, wo wir von unserem Fenster aus die einzigartige Lichtstimmung eines Sonnenuntergangs über der Loire bestaunen konnten.
Chaumont sur Loire
Den nächsten Tag begannen wir gleich mit einer Führung im Schloss Chaumont sur Loire. Umgeben von liebevoll angelegten Gärten, wirkt das Schloss auf der Anhöhe mit seinen runden spitzen Türmen wie aus einer Märchenkulisse. Faszinierend war insbesondere auch die für das Schloss Chaumont typische Kombination aus Historie, zeitgenössischer Kunst, Floristik & dem internationalen Gartenfestival, welches in den Schlossgärten stattfindet. Das vielfältige Angebot lässt das altehrwürdige Schloss immer wieder in neuem Glanz erstrahlen.
Hungrig von unserer Schlosstour bat uns am Nachmittag am Flussufer in Chaumont, Kapitän Aurelien an Board seiner traditionellen Gabare, mit der wir sodann über die stille Wasseroberfläche der Loire glitten und den Blick auf Chaumont vom Wasser aus genossen. Getoppt wurde das ganze nur dadurch, dass wir an Board auch noch einige regionale Fischerzeugnisse sowie hervorragenden lokalen Wein verkosten durften. Ein wahrlich tolles Erlebnis, dass man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man in der Gegend ist.
E-Bike Tour und zwei Prunkschlösser
Am nächsten Morgen sorgten wir uns in Blois E-Bikes aus, um zum ca. 20km entfernten Schloss Chambord zu fahren. Die Strecke - Teil des 900km langen Loireradwegs - führte uns direkt am Flussufer entlang mitten durch die wunderschöne und vielfältige Natur entlang der Loire. Am Weg boten sich auch zahlreiche Gelegenheiten um Pausen einzulegen und die Ausblicke zu genießen. Nach etwa eineinhalb Stunden erreichten wir dann Chambord. Bereits aus der Ferne bestaunten wir die Umrisse des größten der Loireschlösser mit seinen unzähligen kleinen Türmchen und der imposanten Wasserumrandung. Auch hier könnte man stundenlang die prachtvolle Schlossanlage besichtigen. Nach der sportlichen Anreise entschieden wir uns aber erstmal für eine kleine Stärkung in einem der angrenzenden Restaurants mit Ausblick aufs Schloss - da schmeckt der Crêpes gleich doppelt so gut.
Villandry Gärten & Tours
Der nächste Tag brachte uns schließlich nach Villandry zum letzten Schloss unserer Reise, wo wir bei strahlendem Sonnenschein durch die wunderschönen Schlossgärten von Villandry und deren sagenhafte Geometrie und Detailliebe fasziniert waren Wirklich tolle Ausblicke boten sich dabei insbesondere vom Schlossturm und vom Belvedere, von wo aus man nahezu die gesamte Gartenanlage überblickt. Wie auch bei den anderen Schlössern, würden wir empfehlen, etwa einen halben Tag für einen Besuch einzuplanen, um wirklich einen guten Eindruck zu bekommen.
Danach fuhren wir weiter nach Tours wo wir an unserem letzten Tag im Loiretal noch eine unterhaltsame Stadtführung im Beiwagen eines Vintagemotorrads absolvierten - definitiv eine der besten Arten die Stadt mit ihren engen historischen Gassen und netten kleinen Plätzen zu erkunden. Zum Abschluss bummelten wir mit etwas Wehmut ob unserer nahenden Heimreise noch ein wenig durch die netten Boutiquen der Innenstadt und ließen die Eindrücke der letzten Tage bei einem genussvollen Mittagessen im coolen neueröffneten Restaurant Le Chien Fou ausklingen.
Erwartungsgemäß fiel uns der Abschied aus dem Loiretal sehr schwer, hat die Region doch noch so viel mehr zu bieten, dass man gut und gerne noch mehrere Wochen hier verbringen hätte können. So haben wir aber immerhin einen guten Grund bald wiederzukommen. A bientôt Loiretal, es war uns eine Freude.
Weitere Informationen :
Von @meanwhileinawesometown