Die Manufaktur Cogolin erfindet die Webkunst neu

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Webware der Manufaktur Cogolin
© Nord-Sud by Stéphane Parmentier Fontenay - Webware der Manufaktur Cogolin

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 18 Dezember 2019, aktualisiert am 26 Januar 2024

Ganz in der Nähe von Saint-Tropez liegt das kleine Dorf Cogolin, bekannt für die Manufaktur Cogolin, in der mit außergewöhnlichem Know-how moderne und oft von Künstlern entworfene Teppiche gewebt werden. Ihre Kreationen schmücken das Schloss Versailles, den Elysée-Palast in Paris und einige der stolzesten französischen Linienschiffe. Begleiten Sie uns auf einer Führung durch dieses Juwel der Côte d Azur.

Französische Künstlergrößen wie Jean Cocteau, Jean-Michel Frank und Christian Bérard haben Teppichmodelle der Manufaktur Cogolin signiert. Diese Stücke werden sorgfältig in den Archiven der Weberei aufbewahrt, die mit althergebrachten Techniken modernste Kollektionen kreiert.

Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstlern und Designern

Das Markenzeichen der Kreationen des Hauses aus dem südfranzösischen Departement Var sind geometrische und florale Hochreliefmotive, leuchtende Farben und eine außergewöhnlich hohe Ausführungsqualität. Die einzigartigen Teppiche schmücken Paläste, Botschaften, luxuriöse Wohnsitze und Jachten auf der ganzen Welt.

In der Manufaktur Cogolin an der Côte d Azur.
© Pierrick Verny - In der Manufaktur Cogolin an der Côte d Azur.

Dank der Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstlern und Designern, der Neuauflage von Modellen und eines regelmäßig erweiterten Kollektionskatalogs wurde die Manufaktur Cogolin zu einem französischen Juwel der Welt der Innendekoration.

Made in Côte d'Azur

Alles begann 1928 im Dorf Cogolin, am Fuße des Maurenmassivs, wenige Kilometer vom Golf von Saint-Tropez entfernt. Jean Lauer, ein visionärer Textilingenieur, kaufte die vier Jahre zuvor gegründete und auf Seidenraupenzucht sowie handgeknüpfte Teppiche spezialisierte Manufaktur von Cogolin auf. Er stattete sie mit Jacquardwebstühlen aus dem 19. Jahrhundert aus und führte verschiedene Knüpf- und Webtechniken ein, die das Tor zu einer Vielzahl von Verarbeitungsmöglichkeiten eröffneten.

Inspiriert von den Ergebnissen, bat er Art-Deco-Künstler, Entwürfe für seine avantgardistischen Modelle zu entwerfen. Der Schriftststeller, Maler und Regisseur Jean Cocteau, den eine besondere Beziehung mit der Côte d Azur verband, war einer von ihnen.

In den 1930er Jahren wurde die Manufaktur zu einer Referenz für ihre maßangefertigten Teppiche und verhalt damit auch dem französischen Kunsthandwerk zu Ruhm. Ihre Kreationen schmücken das Schloss Versailles, den Elysée-Palast in Paris und die schönsten französischen Transatlantiker.

Einzelstücke

In den 2010er Jahren überarbeitet die Manufaktur Cogolin, ihre Farbpalette, entscheidet sich für neue Materialien und haucht damit ihren Kreationen neues Leben ein. Heute umfasst ihr Farbsortiment rund 200 speziell kreierte Farbtöne, basierend auf 32 leuchtenden Farben.

In der Manufaktur Cogolin an der Côte d Azur.
© Pierrick Verny - In der Manufaktur Cogolin an der Côte d Azur.

Zu den verwendeten Materialen zählen Wolle, Baumwolle, Jute, Leinen und Raphia. Diese edlen Naturprodukte werden von den Kunsthandwerkern der Manufaktur Cogolin sorgfältig auf vier verschiedenen traditionellen Webstuhlmodellen zu Einzelstücken verarbeitet. Zu den Modellen zählen französische Jacquardwebstühle aus dem Jahr 1880 (die von Jean Lauer eingeführt wurden), die Nadel-, Zylinder- und Lochkartentechnik miteinander kombinieren. Sie ermöglichen die Kreation der strukturierten Formen und bemerkenswert aufwendigen Muster, für die die Manufaktur Cogolin berühmt ist.

Zurück zur Handknotentechnik

2013 bringt die Manufaktur dank der Kollektionen Cogolin und Mains du monde auch die Handknotentechnik wieder in Mode. Diese Initiative ermöglicht dem Unternehmen die verborgenen Schätze der „Carnets d'archives“, einer Sammlung, die von exklusiven Kreationen großer Dekorateure des 20. Jahrhunderts inspiriert wurde, auf den Markt zu bringen. Dazu zählen die Teppiche Les Moderniste und Les Jardins à la Française, die eine regelrechte Hymne an die Grafik darstellen. Die Handknotentechnik steht auch im Mittelpunkt der aktuellen Kollektion „Nord-Sud“, die anhand der Erinnerungen des Künstlers Stéphane Parmentier als Initiationsreise zwischen seiner südlichen Heimat und seiner Wahlheimat Paris konzipiert wurde. Die Motive sind sowohl von der Arbeit der Vallauriser Handwerker als auch von der traditionellen provenzalischen Landschaft inspiriert.

Antibes, Porquerolles, Lavandou... die Teppichnamen erinnern an die sonnige Côte d'Azur. Die jüngste Kollektion des Unternehmens aus dem südfranzösischen Departement Var enthüllt noch nie veröffentlichte Originalmotive aus den Archiven des französischen Designers André Arbus, einer Berühmtheit der Geschichte der dekorativen Kunst. Diese Kollektion mit ihren geometrischen Formen und Seilmotiven für Linienschiffe ist ab November in den beiden Showrooms des Unternehmens in Cogolin und Paris zu sehen.

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Von Charlotte Cabon

Journalistin

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