Ein schönes Schloss, 100 Parks und Gärten, ein großes, von Seeungeheuern wimmelndes Karussell und ein Elefant, der Groß und Klein auf seinem Rücken mitnimmt... Auf geht's für zwei abenteuerliche Tage nach Nantes. Festhalten bitte!
10 Uhr: Wir erobern das Schloss der Herzöge der Bretagne
Das wunderschöne Renaissance-Schloss beherbergt ein interaktives Museum mit spannenden virtuellen Rekonstruktionen – hier erfahren wissbegierige Kinder alles über die Stadtgeschichte. Im Anschluss bieten die frei zugänglichen, hohen Wehrmauern und die Wassergräben mit anliegenden Wiesen ein tolles Terrain für Spiel und Entdeckungen. Herrlich ist auch das Wasserspiel „Miroir d'eau“, in dem sich die ehemalige Herzogsresidenz spiegelt. Bei gutem Wetter können die Kinder durchs Wasser waten und sich von den aufsprudelnden Fontänen nassspritzen lassen. Ein Riesenspaß!
12 Uhr: Versteckspiele im Jardin des Plantes
Der Jardin des Plantes ist ein fantastischer Garten mit 100 Jahre alten Bäumen, einem Tropenhaus und einem Gehege mit jungen Ziegen, die nur darauf warten, gefüttert zu werden. Ein wenig Zeit für Streicheleinheiten, dann geht es weiter zum „Dépodépo“. Bitte was? Ein Spielplatz mit Riesenblumentöpfen – bestens geeignet für Kletterpartien und Versteckspiele. Die Gärtner im Jardin des Plantes haben ganz schön was ausgeheckt! Gemeinsam mit Kinderbuchautor Claude Ponti haben sie nämlich auch eine gigantische Bank und weitere verblüffende Skulpturen geschaffen... Stellt sich ein kleiner Hunger ein? Dann schnell zur Caféterrasse der Orangerie, mit Blick auf Schaukeln und Sandkästen!
15 Uhr: Spazierritt auf einem Elefanten
Auf der Île de Nantes, einer alten, zur Besucherattraktion umgewandelten Industriefläche, erhebt sich ein gewaltiger, 45 Tonnen schwerer und zwölf Meter großer Elefant. Ein echter? Nein, aber fast! Mittels ausgeklügelter Motorik bewegt er sich gemächlich fort, blinzelt, trompetet und versprüht Wasser aus seinem Rüssel, sobald man sich zu nah an ihn heranwagt. Wenn man will, kann man in ein Häuschen auf dem Elefantenrücken steigen und zu einem Spazierritt am Loire-Ufer aufbrechen. Huch, das ist aber hoch! Aber auch sehr lustig!
16 Uhr: Eine Fahrt im großen Karussell
Eine mechanisch betriebene Spinne, eine Riesenameise, ein gigantischer Kolibri, ein Reiher und vier Wildgänse... was für eine kunterbunte Meute! Unterm Dach der „Galerie der Maschinen”, wo auch der Elefant zu Hause ist, haben ein paar geniale Tüftler, die „Géo Trouvetou“, ihre Werkstatt eingerichtet und probieren zusammen mit den Besuchern ihre fantastischen Erfindungen aus! Etwas weiter kann man diese auch in dem dreistöckigen Karussell „Wasserwelten” bewundern – Kinder wie Erwachsene werden begeistert sein. Die seltsamen Wasserkreaturen, in die man sich zur Karussellfahrt setzt, scheinen geradewegs aus Jules Vernes Romanen gekrochen zu sein. Das „Sturm-Schiff“ ist toll, aber auch den Tiefseefisch, den Riesenmanta mit Seitenruder oder den Tintenfisch mit Rückwärtsgang sollte man gesehen haben. Probieren Sie es aus – ein weltweit einzigartiges Karussell!
11 Uhr: Kapitän Nemo grüßen!
Wer sie nicht gelesen hat, hat davon gehört: Die Romane Reise um die Erde in 80 Tagen, Reise zum Mittelpunkt der Erde und natürlich 20.000 Meilen unter dem Meer stammen aus der Feder von... na klar, Jules Vernes! Der Schriftsteller wurde in Nantes geboren. Sein Haus kann man auf dem Hügel Sainte-Anne, dem „Montmartre von Nantes“, besichtigen. Gleich neben dem Planetarium läuft man sogar Kapitän Nemo über den Weg, der allerdings, wie erwartet, alles andere redselig ist...
13 Uhr: Einmal über die Loire bis nach Trentemoult
Ob zu Fuß, mit Fahrrad oder Roller, der Quai des Antilles bietet einen wunderbaren Spaziergang entlang seiner schönen farbigen Ringe. Um ihn zu erreichen, passiert man die hoch aufragenden Werftkräne, die an Nantes' Vergangenheit als bedeutsamer Seehafen erinnern – beeindruckend! Zur Mittagszeit locken die Cafés, Restaurants, Terrassen und Liegestühle in der „Hangar à Bananes“, einer ehemaligen Lagerhalle für Bananen am Loire-Ufer. Aber das Nickerchen kann warten! Flugs ist ein Ticket gekauft, um mit dem Stadtboot „Navibus“ weiterzufahren: Fünf Minuten dauert eine Überfahrt bis zum kleinen Hafen von Trentemoult, einem Miniaturdorf mit hübschen, farbenfrohen Häusern. Unbedingt sehenswert!
15 Uhr: Auf der Île de Versailles – oder etwa in Japan?
Will man sich in Nantes ein wenig wie in Japan fühlen, braucht man nur eine Brücke überqueren! Die Île de Versailles birgt einen verspielten Garten um den Fluss Erdre, einen Steinwurf vom Stadtzentrum entfernt. Bambus, Wasserfälle und Plattenwege, die dicht am Wasser zu einem authentischen japanischen Teehaus führen... Groß und Klein haben ihre Freude an dem Garten, besonders im Frühling, wenn die Kirschbäume, Azaleen und Rhododendrons blühen. Auf der Île de Versailles können auch Elektro-Boote für eine Fahrt auf der Erdre, Frankreichs wohl schönstem Fluss, gemietet werden. Die Kleinen dürfen natürlich auch mal ans Steuer! Ein garantiert unvergessliches Erlebnis.
17 Uhr: Immer der grünen Linie folgen
Wie praktisch! In Nantes kann man sich gar nicht verlaufen oder eine Attraktion verpassen. Es reicht, einer grünen, auf dem Boden verlaufenden Linie zu folgen, um auf einen spannenden Ort nach dem anderen zu stoßen. Und das besonders im Sommer, wenn das Kulturfest „Die Reise nach Nantes“ stattfindet. Auf dem Rundgang wechseln sich Installationen und Ausstellungen mit spielerischen Kreationen für Kinder ab: der „Pingpong-Park“, ein Spielplatz, wo Schwerelosigkeit herrscht wie auf dem Mond, oder eine Riesenrutsche an den Wassergräben des Schlosses. Erkundigen Sie sich nach dem Programm... Eines ist jedenfalls sicher: Ein Besuch wird nicht genügen, um alles zu sehen und auszuprobieren – kommen Sie also bald wieder!
Bereiten Sie Ihre Reise nach Nantes vor:
Von Pascale Filliâtre
Journalistin und Globetrotterin. Ich bin oft bis ans Ende der Welt gereist, um das zu suchen, was es in Frankreich gibt, ganz in der Nähe.