Wussten Sie, dass Frankreich gleich elf Nationalparks beherbergt? Diese einzigartigen Naturgebiete sind wahre „Naturmonumente“ und bieten Reisenden faszinierende Einblicke in die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt des Landes – von den schneebedeckten Gipfeln der Alpen bis zu den tropischen Regenwäldern in Übersee. Jeder Nationalpark ist zugleich ein bedeutendes Naturschutzgebiet, das den Reichtum und die Schönheit Frankreichs in ihrer ursprünglichsten Form bewahrt.
Bereits seit 2006 sorgt die öffentliche Einrichtung Parcs Nationaux de France, die dem französischen Umweltministerium untersteht, nicht nur für das Qualitätsmanagement der Nationalparks, sondern auch für deren nachhaltige touristische Entwicklung. Ihr Ziel: die sensible Balance zwischen Naturschutz und einem respektvollen Zugang für Besucherinnen und Besucher zu wahren.
Nachhaltig unterwegs im Naturerbe Frankreichs
Alle Nationalparks Frankreichs folgen einer gemeinsamen Schutzcharta, die eine nachhaltige Entwicklung der Gebiete in den Fokus rückt. Es geht darum, Lebensräume, Artenvielfalt, Kulturerbe und Landschaftsbilder dauerhaft zu bewahren – und damit auch unberührte Natur für kommende Generationen zu sichern. Auch umliegende Gemeinden können Teil dieser Charta werden und tragen so aktiv zum Erhalt der Biodiversität bei – ein vorbildliches Zusammenspiel von Mensch und Natur.
Als Besucher sind Sie eingeladen, diese einmaligen Landschaften zu entdecken – mit Achtsamkeit und Respekt. Die Verhaltensregeln in den Nationalparks sind einfach und folgen einem gesunden Hausverstand: Natur beobachten, nicht stören. Rücksicht auf andere Gäste nehmen. Und keine Spuren hinterlassen.

Wie viele Nationalparks gibt es in Frankreich?
Insgesamt verfügt Frankreich über 11 Nationalparks, davon liegen 2 in den französischen Überseegebieten.
Welche Nationalparks sind die schönsten in Frankreich?
Frankreich bietet eine beeindruckende Vielfalt an Nationalparks – von alpinen Hochgebirgen über mediterrane Küstenlandschaften bis hin zu tropischen Regenwäldern in Übersee. Die Frage nach den schönsten Nationalparks Frankreichs lässt sich daher nicht pauschal beantworten, denn jeder Park hat seinen ganz eigenen Charakter.
Die 11 französischen Nationalparks im Detail
1. Nationalpark Vanoise - Frankreichs ältester Nationalpark
📍 Region: Savoyen, Französische Alpen
Der 1963 gegründete Parc National de la Vanoise ist der älteste Nationalpark Frankreichs – ein echtes Pionierprojekt für den europäischen Naturschutz. Mit majestätischen Gipfeln, alpinen Wiesen und einer bemerkenswerten Artenvielfalt (darunter Steinböcke, Gämsen und Bartgeier) ist er ein Eldorado für Wanderer und Bergliebhaber. Beobachten Sie Tiere zahlreicher Arten in ihrem natürlichen Lebensraum! Im Winter verwandelt sich die Region in ein Paradies für Skitouren – allerdings abseits der klassischen Pisten.
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2. Nationalpark Cevennen – UNESCO-Biosphärenreservat mit Charakter
📍 Region: Okzitanien / Auvergne-Rhône-Alpes
Die Cevennen sind eine beeindruckende Mischung aus schroffen Bergen, tiefen Schluchten und sanften Hochebenen. Als UNESCO-Biosphärenreservat verbinden sie Naturschutz mit jahrhundertealter Kulturlandschaft. Ob Wandern auf dem Stevenson-Weg oder Beobachtungen von Geiern in freier Wildbahn – im Nationalpark Cevennen wird Natur spürbar. Auch im Frühling oder Herbst ist der Park eine wunderbare Alternative zur Hauptsaison.
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3. Nationalpark Pyrenäen – Wilde Schönheit an der Grenze zu Spanien
📍 Region: Okzitanien / Nouvelle-Aquitaine
Der Parc National des Pyrénées befindet sich im Südwesten Frankreichs an der Grenze zu Spanien und bietet spektakuläre Panoramen: tosende Wasserfälle, smaragdgrüne Seen und alpine Wiesen, auf denen Murmeltiere pfeifen. Hier treffen Sie auch auf den Gänsegeier oder den scheuen Braunbären. Der Nationalpark Pyrenäen ist ideal für Outdoor-Fans, die die Einsamkeit der Berge lieben.
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4. Nationalpark Ecrins – Zwischen Gletschern und Almen
📍 Region: Provence-Alpes-Côte d’Azur / Auvergne-Rhône-Alpes
Mit über 150 markierten Wanderrouten zählt der Nationalpark Écrins zu den größten alpinen Schutzgebieten Europas. Von Gletschertouren bis zu familienfreundlichen Almwanderungen ist für jeden etwas dabei. Besonders empfehlenswert: die Täler von Vallouise oder Champsaur mit ihren traditionellen Dörfern.
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5. Nationalpark Calanques – Mediterraner Zauber bei Marseille
📍 Region: Provence-Alpes-Côte d’Azur
Der Nationalpark Calanques liegt zwischen Marseille und Cassis und umfasst sowohl Land- als auch Meereszonen – ein seltener Fall in Europa. Die fjordähnlichen Buchten mit türkisblauem Wasser und steilen Kalkfelsen sind atemberaubend schön und in vielen der Buchten können Sie im Sommer baden. Besonders in der Nebensaison laden die Wanderwege zum Entdecken ein – bitte aber unbedingt auf die tagesaktuellen Zugangsbeschränkungen achten.
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6. Nationalpark Französisch-Guyana – Abenteuer im Amazonas
📍 Region: Überseegebiet Französisch-Guyana
Der Parc Amazonien de Guyane ist der größte Nationalpark Frankreichs – und eine Schatzkammer der Artenvielfalt. Von Jaguaren bis zu exotischen Pflanzen: Hier erleben Sie den tropischen Regenwald hautnah. Für naturbegeisterte Reisende bietet der Park unvergessliche Exkursionen, allerdings mit Rücksicht auf die indigene Bevölkerung und die sensible Ökologie der Region.
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7. Nationalpark Guadeloupe – Vulkan, Wasserfälle und Urwald
📍 Region: Karibik, Insel Guadeloupe
Im Herzen von Basse-Terre, einer der beiden Hauptinseln Guadeloupes, schützt der Park den aktiven Vulkan La Soufrière sowie üppige Regenwälder, Mangrovensümpfe und Wasserfälle. Auf den vielen Wanderwegen lässt sich die karibische Natur bestens entdecken – auch Vogelfans kommen auf ihre Kosten.
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8. Nationalpark Réunion – Spektakuläre Vulkanlandschaft im Indischen Ozean
📍 Region: Überseegebiet La Réunion
Die Insel La Réunion beeindruckt mit ihren kontrastreichen Landschaften – tiefe Talkessel, Lavagestein und sattgrüne Vegetation. Der Nationalpark von Réunion umfasst rund 40 % der Insel und wurde zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Wandern Sie entlang der Krater oder entdecken Sie die Wasserfälle im Cirque de Salazie – ein Naturerlebnis, das bleibt.
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9. Nationalpark Mercantour – Geheimtipp im Süden Frankreichs
📍 Region: Provence-Alpes-Côte d’Azur
Nur wenige Stunden von Nizza entfernt bietet der Nationalpark Mercantour alpine Landschaften, wilde Täler und historische Kulturgüter – darunter prähistorische Felszeichnungen im „Vallée des Merveilles“. Besonders in der Nebensaison genießen Sie hier Ruhe und Ursprünglichkeit – ein idealer Ort für nachhaltigen Natururlaub.
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10. Nationalpark Port-Cros – Inseljuwel an der Côte d’Azur
📍 Region: Provence-Alpes-Côte d’Azur
Die autofreie Insel Port-Cros ist ein Paradies für Wandernde, Schnorchler und Ruhesuchende. Als einer der ersten Meeresnationalparks Europas schützt er sowohl die Unterwasserwelt als auch die mediterrane Flora und Fauna an Land. Zugang nur per Fähre – und gerade deshalb so charmant.
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11. Nationalpark de Fôrets – Frankreichs jüngster Nationalpark
📍 Region: Grand Est / Bourgogne-Franche-Comté
Erst 2019 ins Leben gerufen, schützt dieser jüngste Nationalpark die großflächigen Wälder und Feuchtgebiete der Regionen Champagne und Burgund. Mit wenig Trubel, viel Natur und spannenden Angeboten für nachhaltige Aktivitäten (z. B. Vogelbeobachtung, Waldbaden) ist der Park ideal für alle, die Frankreichs grüne Seele entdecken möchten.
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Urlaubsideen für den Herbst im Nationalpark Fôrets

Von Blandine Prigent
Webredakteurin France.fr