Auf ins Abenteuer auf den Inseln von Guadeloupe, gemeinsam mit Léa Camilleri

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Léa Camilleri auf den Inseln von Guadeloupe.
© Léa Camilleri - Léa Camilleri auf den Inseln von Guadeloupe.

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 27 Januar 2021

Was häufig vergessen wird: Guadeloupe ist ein Archipel mit Inseln, von denen eine schöner ist als die andere. Folgen Sie mir zu einem Ausflug auf diese fünf Perlen in der Karibik.

Auf nach Basse-Terre

Zum Auftakt dieses Abenteuers auf Guadeloupe gehen wir an Bord eines Bootes gemeinsam mit einem richtig coolen Verein: dem Shelltone Whale Project. Das sind Meeresbiologen und Bioakustiker, die Walgesänge untersuchen.

Heute begleiten wir Naël und Léa bei der Beobachtung und Zählung der Wale im Sanctuaire Agoa, einem Schutzgebiet für Meeressäuger. Weiter geht es hinaus aufs Meer, um den Delfinen Hallo zu sagen.

Beim Shelltone Whale Project sind es die Wale selbst, die entscheiden, ob sie Sie sehen wollen. Respekt und Schutz der Arten sind hier oberstes Gebot.

Und da, plötzlich, ein Delfin. Dann zwei Delfine. Dann zweihundert Delfine! Das ist so verrückt. So etwas habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Eine Show, die es mit den schönsten Choreografien von Kamel Ouali aufnehmen kann!

Und während wir auf dem Weg zum Hafen sind tauchen Schnabelwale auf! Wie gering ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass eine so seltene und scheue Art sich entschließt, unserem Boot zu folgen? Ich bin so glücklich, zum ersten Mal in meinem Leben Wale zu bewundern und muss mich zusammenreißen, um nicht zu weinen. Das sind jede Menge Emotionen für einen ersten Tag!

Shelltone Whale Project

Basse-Terre

Die Tendacayou Ecolodge and Spa: ein Augenschmaus

Ist das die vielleicht verrückteste Hütte der Welt? Tendacayou ist der perfekte Ort, um in den Bäumen zu chillen und den Geräuschen des Waldes zu lauschen. Und das kommt uns sehr gelegen, denn wir brauchen eine gute Nachtruhe für das Abenteuer, das uns morgen erwartet.

Tendacayou Ecolodge & Spa

Auf zum Vulkan Soufrière

La Soufrière auf den Inseln von Guadeloupe.
© Léa Camilleri - La Soufrière auf den Inseln von Guadeloupe.

Um den Gipfel des berühmten Vulkans Soufrière zu besteigen, müssen Sie von einem Bergführer begleitet werden. In unserem Fall ist das Abel vom Verein Bwa Lansan. Die Sache mit der Soufrière ist die, dass es dort oben nur 50 Tage im Jahr klaren Himmel gibt. Wenn Sie also hinaufwandern, können Sie nicht sicher sein, ob sie dort überhaupt etwas sehen werden.

Dies ist die verrückteste Wanderung meines Lebens, mit einem Wechsel von Regenwald und Wüstenlandschaft. Alles schmerzt, ich habe einen trockenen Mund und weiß nicht so recht, warum ich mich überhaupt entschieden habe, hierherzukommen. Los, weiter, nicht aufgeben! Und endlich: Wir sind nun auf 1.467 m Höhe auf dem Vulkan Soufrière. Es ist einfach atemberaubend!

Dieser 200.000 Jahre alte rauchende Vulkan ist noch immer aktiv. Er stößt keine Lava aus, sondern ein Gemisch aus sauren, giftigen Gasen und Wasserdampf. Um weiterzugehen, müssen wir eine Gasmaske tragen.

Die Landschaft ist felsig und chaotisch, fast mondartig und mit Hügeln gespickt. Mit all diesen Kratern fühlt es sich an, als sei man auf einem anderen Planeten. Wir sind alle sprachlos und haben das Zeitgefühl verloren. Es beginnt zu regnen, was wir fast gar nicht bemerkt hätten. Zeit also für den Abstieg.

Bwa Lansan

Im Canyoning-Mood

Da wir gestern noch nicht genug hatten, möchten wir wieder raus in die Natur. Dieses Mal in den Dschungel zum Canyoning. So heißt es also Neoprenanzug anziehen, Helm festmachen, Schnürsenkel binden, denn wir wollen uns durch die Canyons von Bouillante abseilen ... Und wir sind richtig heiß darauf!

Begleitet werden wir von Ryko von Canopée Guadeloupe – echte Dschungel-Experten. Das steht auf dem Programm: Abseilen von 22 Metern am Seil, Wandern, 8-Meter-Sprung und vieles mehr. Dies ist die perfekte Aktivität, um sich kopfüber in den tropischen Dschungel zu stürzen und um die Vielfalt der Landschaften Guadeloupes zu entdecken.

Canopée Guadeloupe

Leinen los nach Les Saintes

Auf geht's: Entdecken wir eine weitere Insel im Archipel von Guadeloupe. Und sie ist nicht die unwichtigste, also seien Sie gespannt! Nur eine Stunde mit dem Boot von Basse-Terre entfernt liegt Les Saintes, ein Archipel, das aus zwei Inseln besteht: Terre-de-Haut und Terre-de-Bas. Vorsicht, Ihre Augen könnten geblendet werden: Les Saintes gehört zum exklusiven Club der schönsten Buchten der Welt! Und das völlig verdient, denn Les Saintes ist ein Paradies auf Erden – zum Niederknien schön.

Dies ist der ideale Ort, um in ein transparentes Kajak zu springen und das karibische Meer und seine Korallen zu bewundern, die trotz der Zyklone in immer verrückteren Farben nachwachsen.

Auf Les Saintes sollte man unbedingt das lokale Gebäck probieren: le tourment d‘amour – auf Deutsch Liebesschmerz. Allein der Name macht neugierig! Probieren Sie unbedingt die von Ciellette.

Les Saintes

Auf dem Weg nach Marie-Galante

Wir müssen bis zum Einbruch der Nacht warten, um Ihnen zu verraten, weshalb wir hierhergekommen sind. Was gibt es in der Zwischenzeit Besseres, als diese Insel, die ich bislang nur durch das Lied von Laurent Voulzy kannte, bei einem Spaziergang zu erkunden

Das ist Entspannung pur! Früher diente diese Insel ausschließlich dem Anbau von Zuckerrohr. Hier findet man ein beeindruckendes handwerkliches und geschichtliches Erbe vor. Aber auch die Schönheit ihrer tropischen Landschaften lässt sich perfekt genießen.

Der lang erwartete Moment ist gekommen. Wir nehmen die Straße in Richtung des Strandes von Folle Anse. Hier treffen wir Cyril vom Verein EcoLambda. Mit ihm werden wir in dieser Nacht patrouillieren, um die Eiablage der Meeresschildkröten zu beobachten. Wir wandern am Strand entlang auf der Suche nach Schildkrötenspuren, die vom Meer hinaufführen.

Wir sind seit fast drei Stunden unterwegs. In manchen Nächten kann es passieren, dass keine einzige Schildkröte zur Eiablage an den Strand kommt. Aber allein schon das Patrouillieren unter dem Sternenhimmel ist einfach magisch.

Unser Aufenthalt in Guadeloupe scheint unter einem guten Stern zu stehen, denn als es an der Zeit ist, umzukehren, sehen wir eine riesige Schildkröte, die gerade ihre Eier legt.

Besonders gefällt mir an EcoLamda die respektvolle Herangehensweise, das Wohlwollen und der Wille, die Liebe zur gesamten Artenvielfalt zu teilen.

EcoLambda

Marie-Galante

Zwischenstopp auf Petite Terre

Léa Camilleri begegnet Schildkröten auf Petite Terre, einer der Inseln von Guadeloupe.
© Léa Camilleri - Léa Camilleri begegnet Schildkröten auf Petite Terre, einer der Inseln von Guadeloupe.

Léa Camilleri begegnet Schildkröten auf Petite Terre, einer der Inseln von Guadeloupe.

Machen wir nun einen Zwischenstopp auf Petite Terre, einer winzigen ursprünglichen Insel, die zur Insel La Désirade gehört. Diese ist wiederum Teil der Inseln von Guadeloupe. Können Sie mir noch folgen? Auf dieser Insel sind die Leguane die Sheriffs. Kein Scherz!

Wir verbringen den Nachmittag badend im türkisfarbenen Wasser des Karibischen Meeres... und plötzlich: eine Schildkröte! Okay, ich höre ja schon auf. Ich glaube, ich werde nie genug davon bekommen, mit Schildkröten zu schwimmen. Es ist einfach das beste Gefühl der Welt!

La Désirade

Letzter Halt auf Grande-Terre

Unsere letzte Station ist Grande-Terre. Bei einem Urlaub auf den Inseln von Guadeloupe sollte man unbedingt das Mémorial ACTe, das karibische Zentrum zur Erinnerung an die Sklaverei und den Sklavenhandel, besuchen. Es befindet sich in Pointe-à-Pitre und ist ein symbolischer Ort.

Als Besucher des Archipels ist es wichtig, die Geschichte besser zu verstehen. Die Geschichte der Sklaverei und des Sklavenhandels betrifft nicht nur die Menschen auf Guadeloupe und in der Karibik, sondern die gesamte Menschheit.

Dieser Ort des Erinnerns und Erforschens bringt die Welt um ein Thema ihrer gemeinsamen Vergangenheit zusammen. Vor allem aber dient er dem Zweck, sich der Frage nach der Freiheit, nach der Freiheit aller und nach dem Zusammenleben zu stellen. Das Mémorial ACTe will der ganzen Welt zeigen, dass dieser Kampf für die Menschenwürde noch nicht vorbei ist.

So endet unser Abenteuer auf den Inseln von Guadeloupe. Eine intensive Reise zu den 5 Inseln des Archipels. Eine schöner als die andere.

In diesen wenigen Tagen habe ich so viel Außergewöhnliches gesehen. Mein Herz ist voller schöner Bekanntschaften, wie der mit Taïna, unserem Guide, die uns 24 Stunden am Tag begleitete. Ich habe gelacht, ich habe geweint, ich habe viel erlebt, aber vor allem habe ich mich in die Inseln von Guadeloupe verliebt.

Von Léa Camilleri

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