Nîmes

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 STEPHANE RAMILLON - VILLE DE NIMES
© STEPHANE RAMILLON - VILLE DE NIMES

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 16 Oktober 2011, aktualisiert am 16 März 2021

Die ideal gelegene mediterrane Stadt Nîmes, 1 Std. von Marseille, 30 Min. vom Meer entfernt, lädt mit ihrem römischen Kulturerbe zu einem unvergesslichen Urlaub ein.

Nîmes - auf den Spuren der Römer

Römisch, klassisch und zugleich zeitgenössisch: So zeigt sich Nîmes, eine der großen Städte der Region Languedoc-Mittelmeer. Unweit der Pont du Gard an den Toren der Provence gelegen, ist die Stadt für Kulturbegeisterte und Naturfreunde gleichermaßen ein lohnendes Urlaubsziel. Nîmes wurde im 6 Jahrhundert v. Chr. begründet und 120 v. Chr. durch die Römer eingenommen. Die römischen Herrscher hinterließen der Stadt ein reiches Erbe, welches bis in die heutige Zeit erhalten ist und ihr den Titel "Die Antike in der Gegenwart" eingebracht hat. So sind die Arena und das Maison Carré nur zwei von zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die dem Besucher einen Eindruck von dieser längst vergangenen Zeit vermitteln.

Zur Geschichte

Während die Stadt in der Antike stetig wuchs, leitete das Mittelalter eine dunklere Epoche ein. Die Bevölkerungszahlen schrumpften, ganze Stadtviertel verfielen. Erst gegen Ende des 14. Jahrhunderts erholte sich die Stadt, der Handel mit Oliven und Wein leitete eine neue Ära des Aufschwungs ein. Dieser Aufschwung wurde auch im 15. Jahrhundert fortgesetzt. Die Stadt stieg nun in den Handel mit Stoffen ein und beteiligte sich am Im- und Export mit der Neuen Welt. Im 19. Jahrhundert wurde Nîmes auf dem Sektor der Textilfabrikation von Lyon abgehängt und konzentrierte sich wieder stärker auf die Produktion von Olivenöl und den Weinanbau. Heute ist die Hauptstadt des Departement Gard stolz auf seine bewegte Vergangenheit und setzt gleichzeitig mit ehrgeizigen Architekturprojekten, wie dem Carré d'Art, neue Akzente.

Sehenswürdigkeiten

  • Arenen von Nîmes: Das im 1. Jahrhundert n.Chr. nach Vorbild des römischen Kolosseums erbaute Amphitheater zählt zu den besterhaltenen der Welt. Auch heute finden hier noch zahlreiche Veranstaltungen statt, allen voran die in der Region verbreiteten Corridas (Stierkämpfe), aber auch Konzerte sehr bekannter Bands oder Historienspiele.

Die Römerspiele in den Arenen von Nîmes
© M. Fasol, Culturespaces - Die Römerspiele in den Arenen von Nîmes
  • Musée de la romanité: Das neue Museum über die Römerzeit, das direkt neben dem Amphitheater zeichnet erbaut wurde, zeichnet die gallorömische Geschichte der Stadt anhand beeindruckender Sammlungen auf insgesamt 3.500m2 nach.
  • Maison Carrée: Der römischer Tempel aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. ist weltweit der letzte noch vollständig erhaltene Tempel der Antike. Er wurde unter Kaiser Augustus erbaut und befand sich in der Mitte des Forums, dem ökonomischen und gesellschaftlichen Mittelpunkt der Stadt. Heute beherbergt er ein Museum.
  • Tour Magne: Der Tour Magne ist der höchste und zugleich prunkvollste Turm der alten römischen Stadtmauer. Er ist 32 m hoch, wobei das letzte Geschoss nicht mehr existiert. Vom Turm aus bietet sich ein eindrucksvoller Ausblick auf die Stadt. Ein Richtungstafel zeigt Nîmes zu römischer Zeit.
  • Jardins de la Fontaine: Die Gärten der Fontäne, die „Wiege“ der römischen Stadt, wurden im 18. Jhd. unter Ludwig XV um die Quelle herum geplant und erbaut. Statuen und Vasen aus Marmor oder weiße Steine aus Lens schmücken diesen in französischer Gartenbaustilweise errichteten Garten. Im unteren Teil der Gärten befinden sich die römischen Ruinen Temple de Diane und der Tour Magne. Dank ihrer Lage auf einem Hügel bietet sich ein toller Blick auf die Stadt
Jardins de la Fontaine in Nîmes
© OT Nîmes - Jardins de la Fontaine in Nîmes
  • Carré d’Art: Entworfen vom Architekten Sir Norman Foster, direkt gegenüber des Maison Carrée gelegen. Es beherbergt ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst sowie eine Bibliothek.
  • Pont du Gard: Unweit von den Stadtgrenzen entfernt, findet der Besucher hier ein außerordentlich gut erhaltenes Aquädukt. Der Pont du Gard zählt zu den wichtigsten erhalten gebliebenen Brückenbauwerken der antiken römischen Welt und ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Südfrankreichs.
  • Musée du Vieux-Nîmes: Museum zur Geschichte Nîmes'. Es befindet sich in einem Bischofspalast aus dem 17. Jahrhundert, für den alleine sich ein Besuch schon lohnt.
  • Kathedrale Notre Dame et Saint Castor: Die Kathedrale wurde im Jahr 1096 geweiht und im Laufe der Jahrhunderte viele Male umgearbeitet. Der Fries unter dem oberen Abschlussgesims gilt als bedeutendes Werk der romanischen Bildhauerkunst in Südfrankreich. Die Motive auf dem Gesims und auf dem Dreiecksgiebel - Akanthusblätter oder Löwenkopf - sind von der Maison Carrée inspiriert.
  • Castellum: Das Castellum ist ein äußerst seltenes Überbleibsel aus römischer Zeit. Weltweit existieren nur noch zwei Wasserschlösschen (Nîmes und Pompeji) in diesem Erhaltungszustand. Es bildete den Endpunkt des Aquädukts von Nîmes, das zwischen 40 und 60 n. Chr. erbaut wurde.
  • Musée des Cultures Taurines: Das Museum der Stierkampfkulturen wurde im Mai 2002 eröffnet und stellt einen in Frankreich einmaligen Ort dar. Es bietet dem Publikum die Möglichkeit, eine noch lebendige Kultur zu entdecken, die seit der Antike besteht. Kunstwerke und Alltagsgegenstände lassen sowohl regionale als auch internationale Traditionen aufscheinen. Das Museum der Stierkampfkulturen ist von Pfingsten bis Ende Oktober geöffnet.
  • Planetarium: Im kreisrunden Saal mit 65 Plätzen kann man auf einer gewölbten Decke das himmlische Schauspiel bewundern. Jeden Monat gibt es einen anderen thematischen Schwerpunkt, zum Beispiel zu unterschiedlichen Planeten, den Sommer-Himmel etc.

Nîmes entdecken

City-Pass

Mit dem City-Pass haben Touristen freien Eintritt zu den Sehenswürdigkeiten (Amphitheater, Tour Magne, Maison Carrée) und Museen von Nîmes sowie zum Pont du Gard (Pass 4 und 7 Tage). Auch bietet er die Möglichkeit, an Stadtführungen (auf Französisch) und einer Stadtrundfahrt mit der Bimmelbahn (auf Französisch und Englisch) teilzunehmen. Preise: 2 Tage = 29 €; 4 Tage = 37 €; 7 Tage = 39 €

Veranstaltungen

  • Bogenschießen-Turnier in Nîmes Archery (Januar): Das Turnier ist eine Station des Indoor World Series, an dem jährlich 1.200 Athleten aus aller Welt teilnehmen.

  • Flamenco-Festival (Januar): Dieses Festival wird vom Theater von Nîmes organisiert und empfängt zahlreiche Künstler aus Spanien: Musiker, Gitarristen, Sänger und natürlich Flamenco-Tänzer.

  • Römerspiele (Ende April/Anfang Mai): Ein ganzes Wochenende wird Nîmes in die römische Zeit zurückversetzt. Mehr als 250 Mitwirkende lassen bei Kämpfen, Umzügen, Themenführungen und Ausstellungen das Römische Reich wieder auferstehen.

  • This is not a love Song-Festival: (Mai/Juni): 3 Tage, 4 Bühnen und mehr als 50 Indie-Bands. Außerdem werden für Festivalbesucher verschiedene Musik-Workshops angeboten.

  • Pfingst-Feria (Pfingsten): An 6 Tagen über Pfingsten feiert die ganze Stadt ein großes Fest, zu dem fast 1 Mio. Besucher kommen.

  • Festival de Nîmes (Juni/Juli): Die Größen des Rock und Pop geben sich vor der herrlichen Kulisse der Arena von Nîmes die Ehre. Mit dabei waren u.a. schon Elton John, Mark Knopfler, Stromae, Status Quo, Johnny Hallyday, u.v.m.!

  • Festival "Ein Regisseur in der Stadt" (Ende Juli): Jedes Jahr werden die größten Filmerfolge eines bestimmten Regisseurs auf einer Leinwand im Park Jardins de la Fontaine gezeigt.

  • Die "Jeudis de Nîmes (Juli und August): Im Sommer stellen Antiquitätenhändler und Kunsthandwerker jeden Donnerstagabend im Stadtzentrum von Nîmes ihre Waren aus.

  • "Les Nuits de Nemaus (Mitte August): Eine Inszenierung aus Ton, Bild, Lichteffekten, Theater und Reitkunst im Amphitheater zeigt eine ungewöhnliche Show über die Geschichte der Stadt.

  • Feria zur Weinlese (September): Am dritten Septemberwochenende wird die Weinlese gefeiert. Hier geht es etwas familiärer und spontaner zu als bei der Pfingst-Feria.

  • Courses camarguaises (Mai, September und Oktober): Dreimal im Jahr finden in der Arena von Nîmes die "Stier-Spiele" statt. Anders als im klassischen Stierkampf, werden die Stiere hierbei nicht verletzt. Die Aufgabe des "raseteur" ist es, mittels einer Art Kamm eine Schleife vom Kopf des Stieres abzulösen. Nicht selten ist es der Stier, der die Arena als Sieger verlässt!

Anreise

Mit dem Zug:

  • SNCF-Bahnhof im Stadtzentrum
  • Direktverbindung ab Paris (2h50) mit dem TGV Méditerranée

Mit dem Flugzeug:

  • Der nächstgelegene internationale Flughafen ist Montpellier.

Mit dem Auto:

  • Autobahn A9 (aus Richtung Spanien), A54 aus Richtung Marseille, A7 aus Richtung Lyon/Avignon

Informationen

Office de Tourisme de Nîmes (Fremdenverkehrsamt Nîmes) 6, rue Auguste F-30020 Nîmes Cedex 1 Tel.: +33 (0)4 66 58 38 00 E-Mail: info@ot-nimes.fr

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