Kultur und Geschichte wohin man blickt: Der Palais de Tau ist neben der Kathedrale Notre Dame, der königlichen Abtei Saint Remi und der Basilika Saint Remi das vierte historische Gebäude in Reims, das von der UNESCO 1991 mit dem Gütesiegel Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde. Und das aus gutem Grund.
Zur Geschichte
Vom 12. bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden Frankreichs Könige in Reims gekrönt. Hier, im erzbischöflichen Tau-Palast, waren die künftigen Regenten untergebracht – und hier fanden auch die berühmten Krönungsbankette statt. Erstmals 816 anlässlich der Krönung Ludwigs des Frommen, zuletzt 1825 nach der Krönung Karls X. Der große Salle de Tau, in dem heute der mächtige Kamin und die prächtigen Wandteppiche aus dem 15. Jahrhundert zu bewundern sind, gab für diese „Staatsakte“ einen mehr als würdigen Rahmen ab.
Bereits in der Antike gab es an gleicher Stelle einen Palast, der im Laufe der Jahrhunderte ausgebaut und zu einer karolingischen Königspfalz umgestaltet wurde. Im 13. Jahrhundert kam eine Kapelle hinzu und in den Jahren 1498 bis 1509 wurde das gesamte Gebäudeensemble im gotischen Flamboyant-Stil neu errichtet. Sein heutiges klassizistisches Gepräge erhielt der Palast durch erneute Umbauarbeiten Ende des 17. Jahrhunderts.
Palast und Museum in einem
Seit 1972 beherbergt der Palais de Tau das „Musée de l'Œuvre“, das u. a. die größte Skulpturensammlung Frankreichs präsentiert. Unter den eindrucksvollen Exponaten finden sich nicht nur viele Skulpturen der benachbarten Kathedrale Notre Dame, sondern u. a. auch ein schillernder, mit Saphiren, Smaragden und Perlen besetzter Talisman: ein Geschenk des Kalifen Harun-al-Raschid an Karl den Großen. Auch die Krönungsgewänder Karls des Großen sowie die Königskrone werden hier gezeigt. Weitere Schmuckstücke der Sammlung sind beispielsweise der Krönungskelch aus dem 12. Jahrhundert, wertvolle Wandteppiche und Reliquienschreine. Wer alle Säle des Museum aufmerksam durchschreitet, erhält einen eindrucksvollen Einblick in die Geschichte des Palastes und in die aufwändigen Abläufe der Krönungszeremonien.
Seinen Namen verdankt der Palast übrigens dem Grundriss des Gebäudes, der an den griechischen Buchstaben Tau erinnert: Palais de Tau.


Von France.fr
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