Ein Blick hinter die Kulissen der Parfümerie in Grasse

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Im Internationalen Museum der Parfümerie in Grasse
© MIP - Im Internationalen Museum der Parfümerie in Grasse

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 10 November 2019, aktualisiert am 16 Januar 2023

Würden Sie gerne alle Geheimnisse rund um das Parfüm kennen? Kommen Sie mit nach Grasse, an die Côte d’Azur, in das Internationale Museum der Parfümerie. Außergewöhnliche Kollektionen und ein multisensorischer Rundgang erzählen die Geschichte verschiedenster Parfüms, aber auch von Seifen, Schminkartikeln und Kosmetika. Eine weltweit unvergleichliche Reise.

Willkommen in Grasse, der Welthauptstadt des Parfüms. Das 1989 gegründete Internationale Museum der Parfümerie, auch kurz MIP genannt, wurde im letzten Frühling, kurz nach der Ernennung der Parfümherstellung von Grasse zum UNESCO-Weltkulturerbe, komplett renoviert.

Internationales Museum der Parfümerie in Grasse
© MIP - Internationales Museum der Parfümerie in Grasse

Die völlig neu gestaltete Museographie erzählt die Geschichte dieses einzigartigen Know-hows und führt die Besucher von der Antike bis zur Gegenwart durch die die Entwicklung der Parfümerie prägenden Jahrhunderte.

Die ganze Geschichte des Parfüms

Anhand eines multisensorischen Ansatzes, der den visuellen Aspekt (Filme, Fotos, Texte...) mit einem Riechgerät aus über hundert Parfüms und Blumen kombiniert, erfährt man zunächst, dass die Anfänge der Geschichte des Parfüms ins alte Ägypten zurückreichen, als die Priester, welche als die ersten Parfümeure gelten, spezielle Mischungen für rituelle Zeremonien und den königlichen Hof zubereiteten.

Anschließend dehnten sich die Anwendungsbereiche der verschiedenen Parfüms immer weiter aus, bis sie schließlich auch zum alltäglichen Heilen oder Parfümieren der Wohnstätten verwendet wurden. Aber erst unter der Herrschaft von Julius Caesar erreichte die Verwendung des Parfüms ihren Höhepunkt. Zu dieser Zeit wurde sogar jeder einzelnen Gottheit ein Parfüm zugeordnet.

Das Parfüm, die süße Verführung

Kostbare Objekte aus seltenen Materialien wie Alabaster, glasiertes Steingut, Keramik oder geblasenes Glas führen uns in eine andere Epoche zurück: die Renaissance. Zu dieser Zeit erhält das Parfüm einen neuen Zweck: Es wird zum Mittel der Verführung. Man wechselte täglich die Duftnote und die immer raffinierteren Behälter werden zu echten Schmuckstücken, die man als Anhänger trägt.

Es geht weiter in die Ausstellungsräume der Moderne und der Gegenwart: Das Parfüm wird zu einem internationalen und industriellen Produkt, entwickelt sich vom außergewöhnlichen Artikel zum Gebrauchsgegenstand und richtet sich an alle sozialen Schichten.

Rosen, Jasmin, Lavendel und Orangenbäume

Um die 500 Jahre alte Geschichte zu vergegenwärtigen und zur Erhaltung dieses wertvollen Erbes beizutragen, erzählt das Museum die Geschichte der verschiedenen Verfahren in all ihren Aspekten, wie Rohstoffe, Industrie, Design, und all ihren Anwendungen, wie dekorative Kunst, archäologische Funde und industrielle Werkstoffe.

Sammlung des Internationalen Museums der Parfümerie in Grasse
© MIP - Sammlung des Internationalen Museums der Parfümerie in Grasse

Auch die Herstellungsprozesse des Parfüms, von der Pflanze bis zum Endprodukt, werden detailliert beschrieben. Rosen, Jasmin, Lavendel, Geranien, Orangenbäume... Düfte entstehen zu allererst in einheimischen Pflanzen oder Pflanzen von anderswo. Die einzigartigen Gärten des Internationalen Museums der Parfümerie bieten den Besuchern die einmalige Gelegenheit, all jene Pflanzenarten zu entdecken bzw. an ihnen zu riechen, die seit Jahrhunderten die wertvolle Grundlage der Parfümerie bilden.

Von Céline Perronnet

Reisejournalistin