Das im Zentrum gelegene historische Stadtviertel Le Marais ist ein Muss während eines Besuches in Paris. Sonntags ist ein großer Teil davon Fußgängerzone. Aber in den oft mit Menschen überfüllten Straßen dieser Pariser Shopping-Hochburg ist es nicht immer leicht, sich mit kleinen Kindern einen Weg zu bahnen. Wie kann man diesen Spaziergang zu einem echten Kinderspiel machen? Hier ein paar Tipps.
11 Uhr: Bären begrüßen im Musée de la Chasse et de la Nature (dt. Jagd- und Naturkundemuseum)
Dieses originelle Museum erstreckt sich über zwei Stadtpalais des Marais, die durch einen schönen gepflasterten Innenhof verbunden sind. Seit dem Jahr 2003 beherbergen ihre dicken Mauern die Privatkollektion der François Sommer Stiftung (ehemals: Fondation de la Maison de la Chasse et de la Nature): Eine bunte Mischung von Ausstellungsstücken, die an ein Kuriositätenkabinett erinnert, und Gemälde, Jagdwaffen aus allen Epochen, aber auch einen ganzen Raum mit Jagdtrophäen und naturgetreu präparierten Tieren aus aller Welt vereint. Die Säle sind für Kinder sehr beeindruckend: Hier empfängt sie ein lebensgroßer Eisbär, da streckt ihnen ein Wildschwein die Hauer entgegen. Und dort drüben, gleich da, ist das nicht ein Wolf? Für eine Rundumbesichtigung mit Kleinkindern reichen 45 Minuten voll und ganz aus. Ein ungewöhnliches Besuchserlebnis, kostenlos für unter 18-Jährige. Weitere Informationen: www.chassenature.org
12.30 Uhr: Crêpes essen im Breizh Café
Es ist die Geschichte eines Bretonen, namens Bertrand Larcher, der 1995 seine erste Crêperie in Tokyo eröffnete um sich danach im Jahr 2003 in seiner Heimatregion und zwei Jahre später in Paris zu etablieren. Heute besitzt er neun Crêperien in Japan, zwei in der Bretagne (in Saint-Malo und in Cancale) sowie zwei in Paris und genießt einen exzellenten Ruf. Qualitätsprodukte, köstliche und originelle Crêpes (auch die Klassiker kommen nicht zu kurz!): eine reine Gaumenfreude für die ganze Familie. Aufmerksamer Service, Reservierung wird empfohlen. Weitere Informationen: https://breizhcafe.com
14.30 Uhr: Schaukeln auf dem Place des Vosges
Der älteste Platz von Paris ist zugleich auch einer der berühmtesten - und das zu Recht! Er ist ein echtes Schmuckstück: ein fast perfektes Quadrat umgeben von Stadtpalais mit identischen rosa Backsteinfassaden. In der Mitte des Platzes, dem Square Louis XIII, befindet sich zur großen Freude der Passanten ein kleiner Park. Diese grüne Oase mit Grünflächen, Pappeln und Kastanienbäumen im Herzen des überaus belebten Stadtviertels ist gleichzeitig ein Paradies für Kinder! Hier kann man sich ins Gras legen, Fußballspielen, Sandschlösser in zwei Sandkasten bauen und sich auf den Schaukeln, Rutschen und Klettergerüsten aller Art amüsieren - einfach ideal für eine Pause!
16 Uhr: Bonbon essen bei Chez Hélène
Der Laden von Hélène liegt versteckt am Ende eines, für dieses Viertel so typischen, gepflasterten kleinen Innenhofes. Als sie mit ihrem ersten Kind schwanger war, entschied sich Hélène, ihre vorgezeichnete Marketinglaufbahn aufzugeben und ein Süßwarengeschäft zu eröffnen. Man findet hier wunderschöne Bonbonkuchen neben zahlreichen hübschen, bunten Behältern voller süßer Köstlichkeiten. Zwei Tage in der Woche bietet Hélène Kinderworkshops an: Zubereitung von Bonbon-Kuchen oder Backkurse stehen auf dem Programm. Alle Workshops können auch auf Englisch abgehalten werden. Weitere Informationen: http://chezheleneparis.com
17 Uhr: Stöbern bei Bonton
Bonton ist eine der angesehensten französischen Marken für Kinder und der perfekte Ort für Familienshopping. Der Concept-Store auf dem Boulevard Beaumarchais ist eine wahre Fundgrube: Kleidung, Spielzeug, Dekoration, Bücher, Bonbons - alles ist auf Kinder abgestimmt. Es gibt sogar einen auf Kinderhaarschnitte spezialisierten Friseursalon. Vergessen Sie nicht, bevor Sie das Geschäft verlassen, Ihren Besuch zu verewigen: Ein Fotoautomat und viele Verkleidungsstücke stehen zu Ihrer Verfügung. Viel Spaß! Weitere Informationen: www.bonton.fr
Von Caroline Revol-Maurel
Als Natur-, Reise-, Rockbegeisterte Journalistin schreibe ich gleichermaßen über Bartgeier wie über Lou Reed. Oft werde ich von zwei kleinen Mädchen mit kritischem Geist begleitet.