Manche ziehen gerne aufs Geratewohl los und das ist ja auch der größte Vorzug eines Urlaubs im eingerichteten Van. Wie bei jeder Reise kann ein bisschen Vorbereitung dabei jedoch nichts schaden, zumal sich der Roadtrip durch Frankreich im Van zunehmender Beliebtheit erfreut. Schließlich gibt es nichts Besseres als den Tag mit Blick auf die Dünen der Landes oder auf einen alpinen Gipfel zu beginnen. Also folgen Sie dem Reiseführer!
Setzen Sie auf spezialisierte Verleihstellen
In Frankreich haben Unternehmen, die auf Van-Aufenthalte spezialisiert sind, den Vorteil, einen hochwertigen Service anzubieten (Vollkaskoversicherung, neue Fahrzeuge, die regelmäßig gewartet werden ...). Zu den bekanntesten zählen zum Beispiel Blacksheep, We Van oder Van-Away.
Gut zu wissen: Manche Verleihstellen bieten eine unbegrenzte Kilometerzahl an, andere nicht; es gibt Verleihstellen, die kostenlos einen zweiten Fahrer anbieten, bei anderen ist dies eine gebührenpflichtige Option usw.
Oder mieten Sie Ihr Fahrzeug bei einem privaten Anbieter
© Wikicampers – Erlebtes Nomadentum bei einer Reise in Seignosse im Département Landes
Wikicampers, Yescapa, Turo ... Im Allgemeinen werden Privatleute über eine dieser Plattformen in Kontakt gebracht, die sich um Verwaltung, Sicherheit, Versicherungen und Transaktionen zwischen ihnen kümmert. Der Vorteil dieses Angebots ist ein meist wettbewerbsfähigerer Verleihpreis. Die Übernahme erfolgt im Allgemeinen in Ihrer Anwesenheit über die App der Plattform. Ein weiterer Punkt: Wenn Sie vorhaben, ein Fahrzeug vor einem eventuellen Kauf zu testen, wird es Ihnen wahrscheinlich leichter fallen, das gewünschte Modell zu finden als über eine spezialisierte Verleihstelle. Schließlich ist dies auch umweltfreundlicher, denn Sie bemühen nicht gleich eine ganze Flotte von speziell für den Verleih konzipierten Fahrzeugen.
Ein Van-Modell passend zu den eigenen Wünschen wählen
© Wikicampers – Wohnmobil bei einer Tour durch die Pyrenäen
Kombi, Kastenwagen oder Van mit aufklappbarem Dach? Alkoven-Wohnmobil oder teilintegriertes Wohnmobil? Für jede Reise gibt es ein ideales Wohnmobil-Modell. Nehmen Sie sich vor dem Start ein bisschen Zeit zum Nachdenken, um der Personenzahl, aber auch Ihren Erwartungen in Sachen Komfort entsprechend das passende Fahrzeug zu finden.
Ein Van mit oder ohne Toiletten? Man mag darüber schmunzeln, aber dies könnte während Ihrer Reise einen großen Unterschied machen. Ebenso wie Isolierung und Heizung im Winter auf alle Fälle eine wesentliche Rolle spielen.
Wenn Sie vorhaben, Schleichwege zu nehmen, wird ein geländegängiger Kastenwagen geeigneter sein als ein weniger wendiges Wohnmobil. In manchen Vans kann man aufrecht stehen, in anderen nicht – für manche Reisende nur ein unwichtiges Detail, für andere ein entscheidendes Kriterium.
Nützliche Apps herunterladen
© Vanlifegoeson x WeVan – Zimmer mit Blick auf den Lac du Salagou im Département Hérault
Eines steht fest: den idealen Übernachtungsspot zu finden, ist das was einen jeden organisierten Vanlifer am meisten beschäftigt. Schließlich gibt es nichts Besseres als am Morgen mit Blick auf die Dünen der Landes oder auf einen alpinen Gipfel zu erwachen, um gleich mit dem richtigen Fuß aufzustehen. In Frankreich gibt es jedoch Urlaubsregionen, die van- und wohnmobilfreundlicher sind als andere. Wildes Campen ist stark reglementiert.
So kann es im Baskenland oder in der Bretagne zum Beispiel vorkommen, dass Sie nicht mehr kostenlos an Küstenparkplätzen übernachten dürfen, insbesondere während der Hochsaison. Aber keine Panik: egal wo Sie sind, es gibt immer Rückzugsmöglichkeiten. Um die zu finden, leistet die Smartphone-App Park4night einen guten Job. Sie wurde extra für diesen speziellen Zweck entwickelt. Mithilfe eines Filters kann der gewünschte Spot ausgewählt werden (Campingplatz, Privatunterkunft, kostenloser Parkplatz, Ruhebereich ...). Es gibt genügend Kommentare, um sich vorab ein Bild von dem Ort zu machen, zumal sie in vielen Fällen mit Fotos versehen sind.
Auch Maps.me und Google maps können eine Quelle für zusätzliche Informationen sein und auch helfen, ausgetretene Pfade zu verlassen.
Ein nützlicher Trick: Nehmen Sie die Spots mit der geringsten Anzahl an hinterlassenen Kommentaren. Wenn Sie auf der Suche nach Ruhe sind, wählen Sie eher einen Parkplatz am Startpunkt eines Wanderwegs als am Rand einer stark befahrenen Straße. Sich von den Hauptachsen zu entfernen, ist für die Nacht oftmals eine gute Idee.
Seine Strecke festlegen
© Atypix x WeVan – Streckenplanung auf einem Feld in der Naturlandschaft Haut-Doubs
Nicht nur die mitgebrachten Sachen sollten so leicht wie möglich sein, sondern auch die Strecke. Der Vorteil des Roadtrips im Van ist die Freiheit. Nicht nötig, sämtliche Etappen im Voraus zu planen, aber Sie können die oben genannten Apps zu Hilfe nehmen, um Ihre Kilometerzahl pro Tag festzulegen. Im Allgemeinen sollten Sie für Ihren Roadtrip durch Frankreich nicht zu viele Kilometer einplanen. Ein guter Durchschnitt, den man nicht überschreiten sollte, liegt bei ungefähr 2 bis 3 Stunden Fahrzeit pro Tag. So wird man unterwegs auch nicht zu müde. Und Sie haben mehr Zeit, ein Etappenziel zu genießen, das Ihnen gefällt. Es geht nichts darüber, seine Strecke laufend anzupassen, nach Lust und Laune ... und nach Wetter!
Die grundlegenden Regeln kennen
Bei einem Van-Urlaub in Frankreich eröffnet sich eine ganz neue Welt: die einer Wanderreise, bei der man völlig unabhängig ist. Unabhängigkeit bedeutet jedoch nicht, dass man machen kann, was man will.
Die wichtigste Regel, die es für Ihr Wohlbefinden zunächst einmal zu befolgen gilt, ist das Reisen mit leichtem Gepäck. Sich von materiellen Dingen und den kleinen Bequemlichkeiten des Alltags zu lösen, ist ein wesentlicher Bestandteil eines solchen Reiseerlebnisses. Beispiel: greifen Sie lieber zu Rucksäcken und Biwak-Material als zu Koffern und XXL-Campingzubehör, die eher für Sesshafte gedacht sind. Und es macht Freude, sich daran zu erinnern: je leichter der Van, desto geringer der Benzinverbrauch!
Noch eine grundlegende Regel ist die Rücksicht auf die Einheimischen: Vermeiden Sie Lärmbelästigung in der Nacht (dies gilt auch für Ihre Parkplatznachbarn) und hinterlassen Sie den Übernachtungsspot so wie Sie ihn vorgefunden haben, d. h. in sauberem Zustand. Es geht darum, höflich zu sein, z. B. auch, indem Parkplätze gemieden werden, die Einheimische für ihre Einkäufe nutzen, oder Urlauber, um tagsüber an den Strand zu gehen.
Weitere nützliche Vorkehrungen: man sollte sich über Regelungen zur Vermeidung von Waldbränden informieren. Auch wenn ein Lagerfeuer beim Campen immer etwas Romantisches mit sich bringt, ist es in Frankreich in Nationalparks, Naturschutzgebieten sowie in den Wäldern im Sommer und während der Dürreperioden allgemein verboten, ein Feuer zu entzünden. Wenn man sich unsicher ist, besteht die beste Lösung immer darin, davon abzusehen.
Material fürs Fahrzeug mitnehmen
© Vanlifegoeson x WeVan / Mittagspause in einem Van
Wenn Sie Ihr Fahrzeug bei einer professionellen Verleihstelle mieten, stehen die Chancen gut, dass Sie an so gut wie nichts weiter denken müssen (vgl. nachstehender Absatz). Im Bereich Küche wird so gut wie alles bereitgestellt. Gleichermaßen werden Ihnen gewiss Bettwäsche, ein Tisch und Campingstühle zur Verfügung stehen (dies sollten Sie vor der Abreise allerdings lieber noch mal überprüfen).
Wer besonders gut organisiert ist, möchte vielleicht einen Werkzeugkasten mitnehmen, außerdem Motoröl, einen Lappen, um sich nach dem Ölwechsel (bei kaltem, ausgeschaltetem Motor) die Hände abzuwischen, einen kleinen Kompressor für die Reifen ... Aber dank der Pannenhilfe werden Sie vermutlich keinerlei Werkzeug benötigen!
Die To-do-Liste fürs notwendige Material durchgehen:
© Vanlifegoeson x WeVan / Gut ausgestattet für einen Kaffee an der frischen Luft
Papier-Reiseführer, Papier-Straßenkarte, Schweizer Messer, Biwak-Kocher, Ladegeräte und USB-Mehrfachstecker, Wasservorrat, Solar- oder Batterielampen, Stirnlampe, Hängematte, Mikrofaserhandtuch, Einmachgläser und Tupperdosen, Müllsäcke ...
Haben Sie so weit alles beisammen? Dann sind Sie bereit für Ihre erste Frankreichreise mit dem Van. Bleibt nur noch, Ihnen eine gute Fahrt zu wünschen!
Ratschläge & Empfehlungen
Sie möchten im Elektro-Van reisen? Dann ist es wichtig, gut über die Reichweite des Fahrzeuges Bescheid zu wissen. Je nach Modell kann die Reichweite von ca. 100 bis beinahe 800 km variieren, was die Art, Ihren Aufenthalt und Ihre Strecke im Van zu planen, drastisch beeinflussen wird.
Zahlreiche Werkzeuge, die optimale Ladepausen auf Ihrer Route vorschlagen, können Ihnen bei der Streckenplanung helfen, z. B. A Better Route Planner oder Charge Map.
Um Ihre Übernachtung voll auszunutzen, wählen Sie am besten Campingplätze, die mit Ladestellen für E-Autos ausgestattet sind. Dies ist ein ideales Angebot, um nicht nachts darüber grübeln zu müssen.
Das Fahrrad ist immer eine gute Lösung für kleinere Strecken, besonders wenn Sie auf einem Campingplatz oder bei einer Privatperson weilen. Kein Fahrrad ohne Fahrradträger – eine solche Option können Sie eventuell bei Ihrer Verleihstelle buchen.
Von Alicia Munoz
Journalist
Als leidenschaftliche Journalistin schreibt Alicia über nachhaltige Entwicklung, Umwelt und Reisen. Ihre Geschichten sind geprägt von ihrer Leidenschaft für die Natur, weite Landschaften und Outdoor-Sportarten.