Radfahren auf dem neuen „Grünen Weg der Süd-Ardennen“: 7 überraschende Etappen, die das Absteigen lohnen.

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Voie Verte Sud Ardennes
© vverte_sudard_DSC_4730-klein.jpg - Voie Verte Sud Ardennes

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 11 Juni 2024

Von alten Dörfchen bis hin zu glitzernden Flüssen gibt es in den französischen Ardennen eine Menge zu entdecken. Mit so viel Grün ist diese Region ideal zum Entschleunigen und Entspannen. Auch mit dem Rad kommen Sie hier der Natur ganz nah. So wurden 2023 in den Süd-Ardennen über 110 neue Radwegkilometer angelegt. Ein guter Grund, diesen Teil Frankreichs mit dem Fahrrad (neu) zu entdecken! Lesen Sie hier mehr über sieben Orte in den französischen Süd-Ardennen, die Sie keinesfalls verpassen sollten, wenn Sie den Radweg Voie Verte Sud-Ardennes erkunden. On y va! – los gehts!

Eine Reise ins Mittelalter in Sedan

Thomas Gerard
© Thomas Gerard

Der „Grüne Weg der Süd-Ardennen“ beginnt im malerischen Pont-à-Bar. Zunächst aber doch noch ein Tipp: Der Maas-Radweg/EV19 führt Sie in nur 30 Minuten ins mittelalterliche Städtchen Sedan. Tauchen Sie ein in die Geschichte der Burg aus dem 16. Jahrhundert und schlendern Sie durch die alten Straßen der Stadt. Unsere kulinarischen Tipps? Probieren Sie ein echtes Ardenner Bier im Au Roy de la Bière oder genießen Sie in aller Ruhe eine Tasse Kaffee mit einem Stück „gâteau mollet“ (eine Art Gugelhupf) oder „galette à sucre“ (Zuckerkuchen) auf einer der Terrassen der Stadt. Soll es weitergehen? Dann fahren Sie auf dem „Grünen Weg“ in Richtung Süden.

Robin Hood hautnah in La Cassine

La Cassine - Voie verte Sud Ardennes
© David Truillard/www.images-en-plus.fr - La Cassine - Voie verte Sud Ardennes

Nach 20 Kilometern am Canal des Ardennes entlang erreichen Sie Vendresse. (Achtung: Dieser Abschnitt des Radweges sollte im Laufe des Jahres 2023 asphaltiert werden. Bitte erkundigen Sie sich nach dem aktuellen Stand der Dinge.) Hier finden Sie La Cassine en Ardenne, wo Ihnen im Sommer jeden Freitag- und Samstagabend ein wahres Spektakel geboten wird! Lassen Sie sich vom Theaterstück „Robin Hood“ mitreißen, das Sie von den Ruinen eines Schlosses aus miterleben. Ein Diner in einem Zirkuszelt oder ein Bankett mit lokalen Spezialitäten, serviert in einer Kapelle, setzen den perfekten Schlusspunkt für einen solchen Abend.

Hinein ins kühle Nass beim Lac de Bairon

Thomas Gérard Noody Prod
© Thomas Gérard Noody Prod

Von Vendresse aus folgen Sie der Route und biegen dann kurz rechts ab, um Rast am Wasser einzulegen. Hier finden Sie nämlich, eingebettet in ein Naturschutzgebiet, den Bairon-See. Eine gute Gelegenheit, sich die Beine zu vertreten, die Aussicht zu genießen und sich sogar ins kühle Nass zu wagen. Keine Lust auf Wasser? Dann gönnen Sie sich am Strand ein ausgiebiges Sonnenbad. Oder beobachten Sie Vögel! In dieser Gegend gibt es nicht weniger als 150 Vogelarten. Und wenn das viele Radfahren Sie hungrig gemacht hat, empfehlen wir das Restaurant Le Panoramic. Von der Terrasse aus haben Sie einen tollen Blick auf das klarblaue Wasser.

Gute Aussichten in Voncq

Apropos „toller Blick“: Ein Stück weiter südlich führt der Weg Sie am Örtchen Voncq vorbei. Hier werden Sie staunen, wie unglaublich grün die Ardennen sind. Wälder, soweit das Auge reicht, und ein strahlend blauer Himmel. Atmen Sie die frische Luft tief ein: Sie sind ganz nah an der Natur – und bei sich selbst. Auf dem Rückweg überqueren Sie die Aisne über die Brücke „Pont de Semuy“, und weiter gehts immer geradeaus bis nach Attigny! Dabei kommen Sie an vielen Schleusen und Brücken vorbei, typisch für diesen Teil der Süd-Ardennen. Wechseln Sie ruhig immer mal wieder die Uferseite und genießen Sie dieses grüne Stückchen Frankreich.

Zurück in die 1950er in Attigny

David Truillard/www.images-en-plus.fr
© David Truillard/www.images-en-plus.fr

Man glaubt es vielleicht kaum, aber im 8. Jahrhundert war Attigny eine wichtige Residenz karolingischer Herrscher. Aus diesem Grunde hat auch Karl der Große den Ort mehrmals besucht. Heute ist Attigny eine ruhige Gemeinde, in der Sie sich ganz entspannt umsehen können. Möchten Sie Ihrem Besuch noch eine besondere Note verleihen? Im Sommer fährt ein Zug aus den 1950er Jahren zwischen Attigny und dem nahegelegenen Amagne. Dabei wird noch allerlei Wissenswertes über die Region erzählt, also: Lassen Sie sich diese Fahrt nicht entgehen. Von Amagne aus setzen Sie Ihren Weg einfach wieder auf dem Voie Verte fort, um zu Ihrem nächsten Ziel zu gelangen.

Kulinarische Köstlichkeitein in Rethel

David Truillard/www.images-en-plus.fr
© David Truillard/www.images-en-plus.fr

Rethel ist die Hauptstadt der Boudin blanc, einer Weißwurstsorte. Allein darum schon verspricht ein Besuch dieses Ortes allerlei Gaumenfreuden. Das Rezept für die Boudin blanc wird seit vier Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben. Heute ist diese Weißwurst eine solche Ikone französischer Esskultur, dass das Originalerzeugnis mit einem Qualitätslabel vor Nachahmung geschützt wird. Wer hausgemachte Boudin blanc probieren will, ist in der Charcuterie Demoizet an der richtigen Stelle.

Auch die Stadt selbst ist einen Besuch wert – nicht zuletzt wegen des freundlichen Zentrums, wo Sie in aller Ruhe die Sonne genießen können. Sehenswert ist zudem die im 12. Jahrhundert erbaute Stadtpfarrkirche Saint-Nicolas de Rethel. Nach einer Rast mit einem leckeren Picknick im Park an der Aisne ist es Zeit für den letzten Streckenabschnitt der Route.

Haben Sie etwas Extra-Energie übrig? Dann schauen Sie mal bei Woinic vorbei, dem Wahrzeichen der französischen Ardennen. Sie finden das größte Wildschwein Europas  etwas abseits, 15 Kilometer nordöstlich der Radroute.

In Asfeld spielt die Musik

Die Kirche Saint-Didier in Asfeld
© Loïc Lagarde - Die Kirche Saint-Didier in Asfeld

Unser abschließender Tipp führt Sie nach Asfeld, dem letzten Dorf vor dem Ende der Route (oder dem ersten Dorf an deren Anfang, wenn Sie den „Grünen Weg der Süd-Ardennen“ in Brienne-sur-Aisne beginnen). Mitten im Dorf: die Kirche Saint-Didier d'Asfeld, deren Grundriss an die Form einer Gambe, eines historischen Streichinstruments, erinnert. Da liegt es eigentlich auf der Hand, dass dieser ungewöhnliche Barockbau aus dem 17. Jahrhundert alle zwei Jahre Schauplatz des Internationalen Viola-da-Gamba-Festivals ist, dessen nächste Ausgabe in diesem Jahr (2024) stattfindet. Nach dem Besuch der Kirche sind es nur noch 8 Kilometer von Asfeld nach Brienne-sur-Aisne. Damit haben Sie nicht nur das Ende der Route erreicht, sondern zugleich die Grenze der französischen Ardennen.

Haben Sie – und Ihr Rad – Lust auf dieses Abenteuer? 

Von Redaktion

Die Redaktion von France.fr verfolgt die Trends und Neuigkeiten des Reiseziels, um Ihnen von einem Frankreich zu erzählen, das seine Traditionen erneuert. Geschichten und Talente, die Sie dazu bringen, unsere Gebiete zu entdecken.