Bonjour Südfrankreich, du wunderschönes Fleckchen Erde! Zwischen Toulouse und Nizza verstecken sich wahre Naturschätze und Geheimtipps. Zwei Wochen lang durften wir den Süden Frankreichs erkunden und stellen dir in diesem Artikel fünf unserer absoluten Lieblingsorte entlang unserer Reiseroute vor.
Das Fischerdorf Gruissan
Los geht’s in Toulouse. Von dort führt uns unsere Reise über Carcassonne und Narbonne in den Hafenort Gruissan, gelegen im Département Aude. 5.000 Einwohner, eine sanfte Meeresbrise und ein angenehm unaufgeregtes historisches Zentrum – ja, hier bleiben wir!
Unser Tipp: Keinesfalls verpassen solltest du den Ausblick von der mittelalterlichen Burg samt dem Turm Barberousse, die sich auf einem Hügel im Stadtzentrum erheben. Der Anstieg mag vielleicht etwas schweißtreibend sein, aber wir versprechen dir: Die Mühe lohnt sich – und wie! Der 360-Grad-Panoramablick von hier oben ist schlichtweg fantastisch und die Anstrengung mit einem Schlag vergessen.
Auszeit am Strand gefällig? Dann haben wir eine Empfehlung für dich: Nur wenige Kilometer außerhalb des historischen Ortskerns befindet sich der Badeort Gruissan Plage. Endlos weite, flach abfallende Sandstrände warten hier auf dich. Gute Nachricht für alle Wassersport-Liebhaber: Von Windsurfen bis Jetskifahren ist hier alles drin.
Sainte-Enimie in der Tarn-Schlucht
Von der Küste ins Landesinnere: Die nächste Etappe führt uns in die spektakuläre Tarn-Schlucht (Gorges du Tarn) im Département Lozère. Spektakulär ist noch untertrieben: Der Fluss Tarn hat hier bis zu 500 Meter tiefe Schluchten gegraben und die Landschaft in Kalkhochebenen, die sogenannten Causses, unterteilt.
Bei deiner Fahrt durch die Tarn-Schlucht darfst du dich auf eine der eindrucksvollsten Etappen deiner Reise freuen. Der Weg führt dich an gewaltigen Felsengen, atemberaubenden Weitblicken und malerischen, winzig kleinen Bergdörfern vorbei.
Unbedingt einen Stopp wert ist das kleine Mittelalterdorf Sainte-Enimie. Es wurde als eines der schönsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnet – und das vollkommen zurecht, wie wir finden. Schon bei der Ortseinfahrt wartet ein wunderschöner Blick auf das Bergdorf samt seiner fotogenen Brücke auf dich. Sehr sehenswert ist auch der historische Ortskern mit seinen engen, gepflasterten Gässchen.
Von Sainte-Enimie ist es nur ein Katzensprung bis ins außergewöhnliche Felsendorf Castelbouc. Die Häuser sind hier in die Felsen der Tarnschlucht gebaut – das muss man einfach gesehen haben!
Der Wallfahrtsort Saint-Gilles
Saint-Gilles im Département Gard ist einer jener Orte, der dir seine Schönheit nicht auf dem Silbertablett servieren wird. Den Charme der Stadt erkennt man erst auf den zweiten Blick – dann aber so richtig! Während nämlich viele Straßenzüge in Saint-Gilles einen stark in die Jahre gekommenen Eindruck machen, sind andere so wunderschön renoviert, dass man am liebsten für immer bleiben möchte.
Noch etwas findest du in Saint-Gilles, und zwar die eindrucksvolle Abteikirche. Sie ist das wichtigste Bauwerk und die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt. Und was sollen wir sagen: Absolut zurecht! Diese Kirche hat uns vom ersten Moment an vollkommen in ihren Bann gezogen – und das passiert uns bei sakralen Bauwerken wahrlich selten.
Wenn du genügend Zeit zur Verfügung hast, dann kannst du von Saint-Gilles einen Ausflug zum berühmten Pont du Gard unternehmen. Dieses dreistöckige Aquädukt stammt tatsächlich aus dem 1. Jahrhundert und ist eines der weltweit besterhaltenen Bauwerke aus der römischen Zeit.
Für die Erkundung des Pont du Gard haben wir noch einen besonderen Tipp: Wie wäre es mit einer Kanufahrt, bei der du direkt unter dem Monument durchpaddelst? Wir haben eine solche Fahrt gemacht und können dieses Erlebnis nur wärmstens empfehlen. Du lernst das Wahrzeichen aus einem völlig neuen Blickwinkel kennen.
Der spektakuläre Montagne Sainte-Victoire
Weiter geht’s Richtung Osten ins wunderschöne Städtchen Aix-en-Provence. Die Innenstadt ist bezaubernd, aber eines der Highlights befindet sich außerhalb der Stadt: Vor den Toren von Aix-en-Provence ragt nämlich die Montagne Sainte-Victoire in den Himmel. Das schroffe Kalksteingebirge wurde vom französischen Maler Paul Cézanne mehrmals auf Leinwand gebracht und ist so etwas wie das Wahrzeichen der Region.
Falls du Lust auf eine kleine Wanderung hast, dann bist du hier goldrichtig: Auf der Montagne Sainte-Victoire verlaufen nämlich mehrere Wanderwege mit herrlichen Weitblicken. Wir haben uns für den kurzen Anstieg zur Chapelle Saint-Ser entschieden. Diese Bergkapelle erreichst du nach etwa 1,5 Stunden Gehzeit. Der Ausblick auf die Landschaft ist die gesamte Wanderung über einfach fantastisch.
Falls du die Montagne Sainte-Victoire nicht auf eigene Faust erkunden möchtest, haben wir einen Tipp für dich: Die Organisation „Nature en soi“ bietet geführte Wanderungen (auch auf Englisch) an. Wir haben uns bei unserem Tourguide Stephane bestens aufgehoben gefühlt.
Die Insel Sainte-Marguerite vor Cannes
Last but not least: Eine große Portion Inselflair! Das letzte Ziel auf unserer Reise befindet sich vor den Toren der Küstenstadt Cannes an der Côte d'Azur. Nur wenige Kilometer vor dem Festland erhebt sich nämlich eine winzige Inselgruppe aus dem Wasser, die Îles de Lérins.
Deren größte Insel ist Sainte-Marguerite, ein Naturjuwel der besonderen Art. Hier gibt es keine Hotels, keine Ferienunterkünfte, kaum Restaurants, dafür aber jede Menge traumhafte Buchten mit azurblauem Wasser, herrliche duftende Pinien und Eukalyptusbäume sowie unzählige Vogelarten.
Du erreichst die Insel nach nur 15 Minuten Bootsfahrt vom Hafen in Cannes. Kein Wunder also, dass Sainte-Marguerite kein Geheimtipp ist. Aber keine Sorge: Du findest auf Sainte-Marguerite immer problemlos ein ruhiges Plätzen für einen entspannten Badenachmittag.
Falls du Lust auf ein bisschen Sightseeing hast, dann statte dem Fort Royal einen Besuch ab. In diesem ehemaligen Staatsgefängnis war unter anderem der ominöse Mann mit der eisernen Maske inhaftiert. Zum Fort Royal gehört auch eine Panoramaterrasse, von der du einen herrlichen Ausblick auf die Bucht von Cannes genießt.
Nun bleibt uns dir nur noch eine wunderschöne Reise mit vielen eindrücklichen Erlebnissen zu wünschen. Wir hoffen, dass unsere Tipps für deine Reiseplanung hilfreich waren. Noch mehr Stopps unserer Reiseroute findest du in unserem Blogartikel: Roadtrip durch Südfrankreich. Bon voyage!
Von Sommertage
Kathi und Romeo sind die Autoren des Reiseblogs "Sommertage". Gemeinsam bereisen sie seit vielen Jahren die Welt und teilen auf ihrem Blog ihre Leidenschaft fürs Reisen und für die Fotografie.