Frankreich ist ein Land, wo beinahe jedes größere Dorf über eine Pferderennbahn verfügt. Wo die Namen der Sieger von Rennen wie dem „Prix de l’Arc de Triomphe“ in die Legenden eingehen. Das Weltmeister und Olympiasieger hervorgebracht hat und noch immer hervorbringt. Wo mit dem „Cadre Noir“ eine der berühmtesten Reitschulen der Welt zuhause ist. In dem viele Tausende Cafés und Bars mit dem Schild „PMU“ tagtäglich Pferdewetten annehmen und ihren Gästen die Rennen im Fernsehen live zeigen… Ein solches Land darf sich wohl ohne jede Einschränkung als „Pferdeland“ bezeichnen.
Wovon natürlich auch diejenigen profitieren, für die Ferien gleichbedeutend mit Reiterferien sind.
Reiturlaub
In den Stallungen zahlreicher Reiterhöfe warten Vierbeiner vom Camargue-Pferd bis zum Selle Français, vom Angloaraber bis zum Percheron, um mit ihren vorübergehenden Reitern die reizvollen Programme zu absolvieren, die dort angeboten werden. Dabei dürften sich viele für das in Frankreich populäre Trail-Reiten (oft über mehrere Tage) begeistern. Das um so mehr, als dabei die Strecken durch überaus attraktive Landschaften führen. Wer dann Cowboy-Romantik in Reinform erleben möchte, der entscheidet sich womöglich für Programme wie „Westernreiten mit Rinderarbeit“.
Reiterferien werden oft in Form von Pauschalpaketen angeboten, die das Reiten selbst sowie Unterkunft, Verpflegung und eventuell die Begleitung, Führung oder Ausbildung umfassen. Ein Qualitätsmerkmal ist dabei staatlich anerkannte Ausbildung zum "Meister-Reitführer" und zum "Berittführer“ des Personals.
Wer in seinen Ferien nur ab und an einen Ausritt machen möchte, findet bei den örtlichen Reitclubs und Mietställen die richtigen Ansprechpartner. Die Office de Tourisme verfügen über entsprechendes Informationsmaterial. Das könnte sich übrigens auch auf Ferien mit dem Planwagen beziehen, der sogenannten „Roulotte“. Nach einem kurzen Kurs im An- und Abspannen geht es gemächlich über verkehrsarme Strecken.
Als Rahmenprogramm bieten sich unzählige Pferdesport-Ereignisse an. Die reichen vom internationalen Polotournier in Deauville – vergessen Sie bitte Smoking und Abendkleid nicht! – über internationale Springturniere, Horseball-Matches bis hin zu regionalen Rennen oder Pony-Springen für Kinder. Auch eine Besichtigung von (National-) Gestüten, wie etwa der Haras du Pin oder der Haras de Saint-Lô in der Normandie, lässt die Herzen der Pferdefreunde höher schlagen.
18.000 km Reitwege
Speziell markierte Reitwege überziehen die französische Landkarte wie ein dichtes Netz. Insgesamt stehen 18.000 km ausgewiesener Reitwege zur Verfügung. Allein eine Region wie die Bretagne verfügt über mehr als 2000 Kilometer ausgewiesener Reitstrecken. So gibt es auf der Internetseite der Féderation Française d'Equitation beispielsweise eine Auflistung der Reitrouten in und durch Frankreich mit Verlinkung zu den Webseiten der Regionen bzw. Departments, wo entsprechendes Kartenmaterial heruntergeladen werden kann.
Französische Reiterliche Vereinigung
Die Féderation Française d'Equitation (FFE, Französische Reiterliche Vereinigung, frz. Pendant zur FN) vertritt die Interessen der zahlreichen Mitglieder wie Reiterhöfen, Gestüten, Sportställen, vergibt Lizenzen und organisiert Weiterbildungen, stellt Regelungen für den französischen Reitsport auf, gibt Informationsunterlagen heraus und organisiert auch die touristische Vermarktung des Reitsports in Frankreich.
Qualitäts-Zertifikate für Einrichtungen des Reittourismus
"Centre de Tourisme Équestre"
Um Ställe auszuzeichnen, die für Reittouristen besonders gute Bedingungen bieten, hat die FFE das Label "Centre de Tourisme Équestre" aufgelegt. Damit können Reitställe und -höfe ausgezeichnet werden, die sich besonders auf Reitferien bzw. Reittouristik spezialisiert haben und dafür besonders gute Bedingungen bieten: ein organisierter und aufmerksamer Empfang, gut ausgebildete Ponys und Pferde, professionelle Reitlehrer mit entsprechender Lizenz sowie die entsprechende Infrastruktur. Mehr als 300 Betriebe sind bereits zertifiziert.
"Cheval Étape"
Ein weiteres Label "Cheval Étape" zeichnet Höfe aus, die für mindestens eine Nacht fremde Ponys und Pferde aufnehmen, z.B. bei Wanderritten. Die Ställe müssen sich dabei in der Nähe (max. 3 km) zu Unterkünften und Verpflegungseinrichtungen wie Restaurants befinden.
Von France.fr
Die Website France.fr erzählt Ihnen von einem aussergewöhnlichen Frankreich, dass die Tradition neu belebt und die Kreativität pflegt. Ein Frankreich, dass weit über das hinausgeht, was Sie sich vorstellen...