Endlich können wir uns in den Speisesälen und auf den Terrassen der Restaurants wieder verwöhnen lassen! Die Köche hatten monatelang Zeit, ihre Speisekarte und ihre Konzepte auszufeilen. Es gibt Neues, von Lille bis Lyon, von Marseille bis Nantes. Eine Auswahl neuer Restaurants, die Sie unbedingt entdecken sollten.
Hoch hinauf: NŪ in Lille
In Lille wurde das langersehnte erste Rooftop-Restaurant mit Bar und spektakulärem 360°-Panoramablick eröffnet. Es befindet sich gegenüber des Einkaufszentrums Euralille und zwischen den beiden Bahnhöfen der Metropole. NŪ („Nu“ ausgesprochen) möchte sein Publikum mit einer authentischen Küche erobern. Küchenchef, Projektinitiator und Mitglied des Kollektivs Mange Lille Maxime Schelstraete verspricht gute Stimmung von morgens bis abends und eine Speisekarte mit lokalen Erzeugnissen, die auf kurze Transportwege setzt.
Im Herzen der Provence: Bec in der Vallée des Baux-de-Provence
In Paradou, mitten in der schönen Provence, zwischen mediterranem Heideland und Lavendelfeldern, haben Edouard Beaufils und Jessica Cogoni – der Name „Bec“ ergibt sich aus ihren Initialen – nach mehreren Erfahrungen in Europa und in der ganzen Welt ihr Restaurant in einem einladenden Landhaus bei Les Baux-de-Provence eröffnet. Sie verbinden eine exzellente Küche mit einem warmherzigen und flotten Service. Er in der Küche, sie im Speisesaal: Das Ergebnis sind leckeres Essen und gute Laune mit köstlichen südfranzösischen Akzenten.
Ein Platz an der Sonne: Le Présage in Marseille
Es ist eine Premiere in Frankreich und sogar in Europa: ein experimentelles „Solarrestaurant“, das durch seine Originalität besticht. Das Konzept entwickelte ein Ingenieur, der aufs Kochen umsattelte. Er hat in Château Gombert, einem Dorf von Marseille, ein Pop-up-Restaurant eröffnet, das 2022 in ein festes Gebäude umziehen soll. Die vor allem vegetarischen, mediterran angehauchten Speisen werden auf einem Herd zubereitet, der über ein System von Spiegeln mit Sonnenenergie beheizt wird. Beeindruckend!
Wie Gott in Frankreich: Le Grand Contrôle-Ducasse in Versailles
Eine Zeitreise im Garten des Schlosses von Versailles mit Blick auf das Orangerie-Parterre und das Schweizer Becken – dieses außergewöhnliche Erlebnis bietet das Hotel Le Grand Contrôle – Airelles Château de Versailles, das in diesem Frühjahr seine Türen geöffnet hat. Im Pavillon Dufour knüpft das Restaurant Ore-Ducasse an die Pracht des Schlosses an. Hier interpretiert man die französische Haute Cuisine neu, indem man sich von Rezepten früherer Zeiten inspirieren lässt. In einer Innengestaltung aus Gold und Licht – von den Livreen des Bedienungspersonals bis hin zum neu aufgelegten Geschirr und Besteck des 18. Jahrhunderts – entführen diese prächtigen Dîners die Gäste in die Welt des Sonnenkönigs.
In den Weinbergen: Les Belles Perdrix im Château Troplong Mondot in Saint-Emilion
In den Weinbergen des Château Troplong Mondot öffnet das Restaurant Les Belles Perdrix nach 3-jährigen Renovierungsarbeiten wieder seine Türen. Sternechef David Charrier versorgt sich jetzt im Permakultur-Garten des Weinguts direkt mit frischem Gemüse. Lokale Erzeugnisse tragen zu einer unverfälschten und intuitiven Küche bei, die alle Sinne anspricht. Das Tüpfelchen auf dem i sind die absolut unwiderstehlichen Kreationen des neuen Chef Pâtissier Adrien Salavert!
Mit Alpenblick: La Dame de Pic - Le 1920 in Megève
Das Gourmet-Restaurant des Four Seasons Hotel Megève hat jetzt eine neue Küchenchefin: Anne-Sophie Pic, die Chefköchin mit den meisten Michelin-Sternen der Welt. Ihre Speisekarte verbindet das Terroir des Savoyen mit vor Ort gesammelten Zutaten: Tannentriebe, Mädesüß, Steinklee, Wiesenkümmel, Bärenklau, Blüten von Alpenblumen ... Unter der beeindruckenden gewölbten Holzdecke des Speisesaals oder auf der eleganten Terrasse mit Alpenblick schwelgen die Gäste im Feinschmecker-Himmel!
An der Côte d’Azur: Bocca Nissa in Nice
Am Standort von Le Hussard, einer ehemaligen gastronomischen Institution in Nizza an der Cour Saleya und nur einen Katzensprung vom Meer entfernt, öffnet das Bocca Nissa seine Türen. Das neue Restaurant hat ein verlockendes Konzept: Speisen mediterraner Inspiration zum Teilen, ein begrüntes Rooftop und fröhliche Stimmung. Jean Valfort, eine der Säulen des Projekts, hat vor allem ein Ziel: Er möchte das Feeling seiner geliebten Heimatstadt in das Restaurant bringen!
Traditionell: Le Bouillon du Commerce in Nantes
„Bouillon“, das französische Wort für „Brühe“, war im 19. Jahrhundert der Name für ein Restaurant, in dem traditionelle französische Küche serviert wurde. Es gibt noch heute einige solche Restaurants mit erschwinglichen Preisen in Paris. Ein neues Restaurant an der Place du Commerce führt dieses Konzept jetzt in Nantes ein. Die Brasserie mit einer Deko im Stil des 19. Jahrhunderts und 250 Gedecken im Speisesaal und auf der Terrasse bietet populäre traditionelle Küche zu erschwinglichen Preisen an.
Mit Weitblick: L’Observatoire von Le Gabriel in Bordeaux
Ein von Ange-Jacques Gabriel, dem Architekten von König Ludwig XV., entworfenes Haus im Stil des Grand Siècle an der prächtigen Place de la Bourse im historischen Stadtkern von Bordeaux, das ist der Rahmen des Gabriel, dessen Eröffnung im letzten Herbst – und sei es nur für wenige Tage – ein wahres Event war. Im Erdgeschoss eine Bar mit einer gediegenen Deko, im ersten Stock ein elegantes Bistro und im Obergeschoss ein Gourmet-Restaurant mit 35 Gedecken, L’Observatoire. Der junge Sternechef Alexandre Baumard sorgt dort für kulinarische Erlebnisse der Spitzenklasse, die von einer ausgezeichneten Weinkarte abgerundet werden.
Mediterran: das Chelala in Toulouse
Die industriell angehauchte Deko mit unbearbeiteten Wänden und peppigen Farben des Chelala bleibt nicht unbemerkt im angesagten Viertel Victor-Hugo in Toulouse. Chefkoch Gad Azran, der vorher bei Sternekoch Ducasse, im Restaurant Jean Georges in New York und im sehr schicken Market in der Avenue Matignon in Paris tätig war, lädt mit sonnigen Aromen aus Libanon, Griechenland, Israel, Marokko und der Türkei und Speisen zum Teilen zu einer Reise um das Mittelmeer ein.
Ungezwungen: Food Society in Lyon
Der vierte Food Court in vier Jahren in Lyon! Nach La Commune, Heat und Food Traboule eröffnet jetzt Food Society seine Türen. Der neue kulinarische Tempel mit XXL-Dimensionen (3 000 m2, 10 Food Kioske, eine Bar und eine große Terrasse) im Einkaufszentrum Part-Dieu besticht durch eine farbenfrohe Deko, eine originelle Beschilderung, hausgemachte Küche, festliche Events und ein Null-Plastik-Engagement. Zur Food Society gehören unter anderem La Mère Brazier, die Lyoner Institution mit zwei Michelin-Sternen, und das Café Terroir, in dem ausschließlich mit marktfrischen Zutaten gekocht wird.
Dolce Vita: Gigi in Ramatuelle an der Côte d'Azur
Bis Gigi in diesem Herbst nach Paris kommt, können wir uns im Gigi am Strand von Pampelonne, ganz in der Nähe von Saint-Tropez, unter Pinien verwöhnen lassen. Diese Location ist mehr als ein Restaurant: Sie versteht sich als „Wochenendhaus“, in dem man sich entspannt, seine Erlebnisse mit anderen teilt und unvergessliche Erinnerungen sammelt. In der Küche werden Klassiker der italienischen Küche mit unumgänglichen Speisen der mediterranen Küche verbunden. Wenn Sie Gigi in den Bergen besuchen möchten, müssen Sie sich noch bis Dezember 2021 gedulden: da wird an den Hängen des Val d’Isère Gigis Bergresidenz eröffnet!
Mit Meerblick: Le Donjon in Etretat
Eine Reise in die Normandie ist ohne einen Halt an den berühmten Felsen von Etretat schlichtweg undenkbar. Um diesen Besuch perfekt ausklingen zu lassen, gibt es nichts Besseres als ein Abendessen mit Meerblick im Restaurant Domaine Saint-Clair Le Donjon. Der talentierte junge Chefkoch Gabin Bouguet hat mit 31 Jahren in diesem Jahr seinen ersten Michelin-Stern erhalten. Er bietet eine köstliche Küche mit frischem Fisch, lokalem Fleisch, Käse aus der Normandie und saisonalem Obst und Gemüse an. Dazu werden Grands Crus serviert, insbesondere Weine vom Domaine Les Arpents du Soleil in der Normandie.
Und in Paris?
Wir freuen uns auch über neue Restaurants in Paris, die einen wahren Hype auslösen werden: vom Forest im Palais de Tokyo bis hin zum unglaublichen La Halle aux Grains in der obersten Etage der umgebauten und vor kurzem als Museum eingeweihten Bourse de Commerce mit Michel und Sébastien Bras als Küchenchefs. Sie finden unsere Auswahl hier.
Von Pascale Filliâtre
Journalistin und Globetrotterin. Ich bin oft bis ans Ende der Welt gereist, um das zu suchen, was es in Frankreich gibt, ganz in der Nähe.
