Roadtrip durch Okzitanien mit Youtuberin Léa Camilleri

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Okzitanien - SüdfrankreichNatur und Outdoor Aktivitäten

Léa Camilleri bei einer Kanutour am Pont du Gard in Okzitanien
© Léa Camilleri - Léa Camilleri bei einer Kanutour am Pont du Gard in Okzitanien

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 28 September 2020, aktualisiert am 12 Januar 2021

Ich liebe meine Heimatregion Okzitanien! Ich wurde in Toulouse geboren und bin hier auch aufgewachsen. Die Region ist nicht nur wunderschön, sondern auch riesengroß! Da ich im Grunde einen großen Teil davon gar nicht kenne, möchte ich euch zu einem abenteuerlichen Roadtrip einladen. Lasst uns gemeinsam die Schönheit der beiden Departements Gard und Lozère entdecken! Ich werde mich bemühen, meiner Herkunft Ehre zu machen. Auf die Plätze, fertig, los!

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Sainte-Enimie und Saint-Chély-du-Tarn

Saint-Chély-du-Tarn
© Léa Camilleri - Saint-Chély-du-Tarn

In Okzitanien gibt es viele Burgen und mittelalterliche Dörfer. Es ist einfach fantastisch! Sainte-Enimie ist umgeben von Felsen, die von dem vorbeifließenden Fluss geformt wurden. Die romantischen engen Pflastersteingassen, Gewölbedurchgänge und zahlreichen breiten Treppen und hübschen Terrassen machen es zu einem ganz besonderen Ort. Es ist, als würde man mitten durch die Kulissen von „Game of Thrones“ spazieren - der Soundtrack der Serie spukt einem auf Schritt und Tritt im Kopf herum!

Sainte-Enimie zählt auch offiziell zu den schönsten Dörfern Frankreichs (frz. Les plus beaux villages de France). Kein Wunder, denn es ist wirklich wunderschön hier. Aber für so viel Schönheit, muss man sich auch ein wenig anstrengen. In Sainte-Enimie geht es steil bergauf. Für diejenigen, die so wie ich keine besonders gute Kondition haben, warne ich lieber davor. Übrigens sollte man, bevor man Saint-Enimie verlässt, noch einen Abstecher zum ebenso schönen Dorf Saint-Chely-du-Tarn machen. Es ist einfach großartig!

Das Aquädukt Pont du Gard

Kanufahrt unter der Pont du Gard
© Léa Camilleri - Kanufahrt unter der Pont du Gard

Unser Abenteuer geht weiter. Wir besteigen unser „Schlachtross“, einen Mehari, Baujahr 1981, der aussieht, als stamme er aus einem französischen Remake von Indiana Jones. Mit diesem bei Natu‘rando gemieteten Geländewagen fahren wir direkt zum Abfahrtsort unserer Kanutour und von da aus per Kanu zum Wahrzeichen Okzitaniens: dem berühmten _Aquädukt Pont du Gard!

Dieses Meisterwerk der Antike zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es wurde von den Römern im 1. Jahrhundert n.Chr. erbaut. Was ganz schön lange her ist! Es ist gewaltig und faszinierend zugleich. Es gibt wohl kaum eine großartigere Kanufahrt.

Im Vogelflug durch die Salamander-Höhle

Salamander-Höhle
© Léa Camilleri - Salamander-Höhle

Pierre, ein professioneller Höhlenforscher, rüstet uns mit Schutzanzügen, Helmen und Stirnlampen aus. Um vom Eingang der Salamander-Höhle bis zu ihrer Decke zu gelangen, braucht es ein wenig Mut, denn wir müssen uns dafür - genau wie ihre Entdecker im vorigen Jahrhundert - 50 m abseilen. (Keine Angst, es gibt auch einen barrierefreien Eingang, der weniger abenteuerlich und für alle zugänglich ist.)

Der Blick von der Höhlendecke ist einfach atemberaubend. Mir fehlen die Worte. Was für ein Schauspiel, es ist der reinste Wahnsinn!

Unten angelangt treffen wir Daniel, der uns die Höhle aus einer völlig neuen Perspektive zeigt. Auf diesen Augenblick habe ich mich schon besonders gefreut, denn Daniel lässt uns in sein AEROPLUM (dt. Luftfeder) steigen. Allein schon der Name lädt zum Träumen ein!

Das Gerät scheint einem Roman von Jules Verne zu entspringen. Das Aéroplume ist ein riesiger Heliumballon, in Form eines Zeppelin. Als wären wir in 20.000 Meilen unter dem Meer mit Handlungsort in einer Höhle gelandet. Das Gefühl ist unbeschreiblich. Es ist, als würde man fliegen und schwimmen zugleich. Und wieder fehlen mir die Worte. Man schwebt in der Höhle an mehrere Millionen Jahre alten Tropfsteinen vorbei. Es ist gar nicht so einfach, wirklich nichts anzufassen. Bevor wir abheben, erhalten wir noch einige wichtige Hinweise und gleich danach weicht die Angst vor dem Ungewissen.

Es ist ein märchenhaftes Gefühl, voller Zauber und Poesie, an das ich mich sicher mein ganzes Leben lang erinnern werde. Der Flug dauert etwa 15 Minuten. Weitere Informationen und Tarife findet ihr unter Home - Grotte de la Salamandre

Der Bambuspark von Anduze

Ich war schon einmal als kleines Kind mit meiner Mutter hier.

Wir verdanken den Bambuspark (frz. Bambouseraie) der Ausdauer und Willenskraft eines einzigen Mannes: Eugène Mazel. 1856 pflanzte der passionierte Gärtner und Hobbynaturwissenschaftler die ersten Bambuspflanzen und akklimatisierte exotische Gattungen aus China, Japan, Nordamerika und dem Himmalaya. Die Bambouseraie ist eine Oase der Ruhe und bietet eine willkommene Abkühlung an heißen Sommertagen!

Treffpunkt im Lozère! Der Wasserfall Cascade de Rûnes

Der Wasserfall Cascade de Rûnes
© Léa Camilleri - Der Wasserfall Cascade de Rûnes

Rucksack auf und los geht es zu ein bisschen Kletterspaß am Wasserfall Cascade de Rûnes. Zusammen mit der Cascade du Déroc ist er einer der größten permanent fließenden Wasserfälle des Département Lozère. Genau wie sein "kleiner Bruder" im Aubrac, ist auch der Rûnes-Wasserfall von unten am beeindruckendsten. Denn erst von hier aus bemerkt man, wie hoch er tatsächlich ist, nämlich stolze 58 Meter, und darüber hinaus sieht man auch die beiden Naturbecken am unteren Ende.

Der Klettersteig von Roqueprins

Die Via Ferrata von Roqueprins
© Léa Camilleri - Die Via Ferrata von Roqueprins

Der Lozère ist einfach ideal, um komplett abzuschalten und sich wieder mit der Natur zu verbinden. Um der großartigen Landschaft des Lozère in gebührender Form Ehre zu erweisen, schnallen wir unsere Klettergurte um und erklimmen die Roqueprins Wand. Denn nichts kann in so einem Fall den Panoramablick eines Klettersteigs übertreffen.

Klettersteige sind gesicherte Kletterrouten mit bereits markierten Griffen. Ich liebe sie! Wenn ich klettere, fühle ich mich in meinem Element. Ich kann es kaum erwarten, vom Klettersteig aus, den Sonnenuntergang zu beobachten. Robin, unser Kletterführer, kennt den Berg wie seine Westentasche. Es ist anstrengend, aber der Ausblick lohnt die Mühe.

Es ist ein herrliches Gefühl, sich mitten in der freien Natur selbst zu übertreffen. Und da, wie jeder weiß, das Glück an einem seidenen Faden hängt, lassen wir uns auch die Seilrutsche auf unserem Weg nicht entgehen!

Puechs des Bondons

Sonnenuntergang über den Puechs des Bondons
© Léa Camilleri - Sonnenuntergang über den Puechs des Bondons

Lasst uns noch ein letztes Mal gemeinsam die unglaubliche Schönheit des Lozère genießen. Begleitet mich zum Abschied auf eine Wanderung über die weiten Hochebenen der „Puechs des Bondons“ mit ihren geologischen Sehenswürdigkeiten. Diese schon aus der Ferne erkennbaren Bergkuppen werden „Mamelons“ (dt. Brustwarzen) genannt. Das Licht ist einfach unglaublich und die unendlich weite Landschaft des Lozère birgt etwas Magisches in sich. Dieser Sonnenuntergang zählt eindeutig zu meinen Top 5-Sonnenuntergängen.

Ich hoffe, unser Roadtrip hat euch einen kleinen Vorgeschmack auf die Schönheit Okzitaniens gegeben und ihr habt Lust, das Abenteuer fortzusetzen. Die Region ist genauso riesig wie ihre Landschaften atemberaubend. Lasst euch von der Herzlichkeit Okzitaniens und seiner außergewöhnlichen Naturschönheit verzaubern!

Von Léa Camilleri

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