Saint-Honorat: eine geheime Insel vor Cannes

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Die Mönche, die auf der Insel Saint-Honorat leben, stellen einen angesehenen Wein her.
© SEMEC - KELAGOPIAN / Hervé Fabre - Die Mönche, die auf der Insel Saint-Honorat leben, stellen einen angesehenen Wein her.

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 5 März 2018

Direkt in der Bucht vor Cannes liegen die Leriner Inseln, von denen eine die Insel Saint-Honorat ist. Hüter der Insel und ihrer Weinberge sind seit Jahrhunderten die Mönche des Zisterzienserordens. Die kleine Insel bietet alles, um die Zeit still stehen zu lassen.

Wussten Sie, dass sich direkt gegenüber des berühmten Filmpalastes von Cannes eine Insel versteckt? Saint Honorat, eine kleine Landzunge aus roter Erde mit aufgeforsteten Pinienwäldern und Weinbergen, die auf einer Länge von gerade mal 1500 Metern und einer Breite von 450 Metern traumhafte Buchten und grandiose Ausblicke bietet. Die Insel, die kleinste der vier Leriner Insel, liegt nicht mal einen Kilometer entfernt von der Côte d'Azur, mit ihren Yachten und dem Glanz der Croisette und scheint in ihrer Ruhe doch Lichtjahre entfernt.

Die Insel Saint-Honorat ist die kleinste der vier Leriner Inseln
© Jérôme Kélagopian - Die Insel Saint-Honorat ist die kleinste der vier Leriner Inseln

Allgegenwärtig sind hier Eukalyptus-Duft und Gelassenheit. Von sehr gutem Ruf ist der Wein, den die Mönche, die hier seit dem Jahre 410 leben, anbauen. Gegenwärtig besteht die Gemeinschaft, die sich dem Vorbild des Heiligen Benedikts verschrieben hat, aus 21 Brüdern zwischen 29 und 89 Jahren.

Eine Oase der Ruhe

Ob nur für wenige Stunden oder für einen ganzen Tag: hier lebt man fernab vom Trubel der Côte d'Azur. Die Pfade der Insel entdeckt man am besten mit Bruder Marie, dem Kellermeister der Mönche. Wer sich für die bewegte Geschichte des Ortes interessiert, wendet sich an einen der freiwilligen Führer, die sich zuvor von den Mönchen in die Historie einweihen ließen. Saint Honorat ist die perfekte Gelegenheit, eine andere Facette der Gegend rund um Cannes kennenzulernen. Bescheidene Steinkapellen und das denkmalgeschützte Kloster, wilde Strände und das dichte Unterholz der Aleppo-Kiefer prägen das Landschaftsbild.

Unermüdliche Mönche auf einem 8,5 Hektar kleinen Weinberg… Von ihrer schönsten Seite zeigt die Insel sich im Frühling, wenn die dicken Mauern des Klosters aus dem 11. Jahrhundert vor dem Blau des Meeres flackern und die Hügel mit grünen Reben bedeckt sind. Unermüdlich bewirtschaften die Mönche den 8,5 Hektar kleinen Weinberg auf traditionelle Weise und trotzen dem Lehm-Kalk-Böden Syrah, Chardonnay und Mourvèdre-Weine ab, die nicht nur bei Sterneköchen beliebt sind.

Die Mönche stellen hier Weine wie den Syrah, Chardonnay oder Mourvèdre her.
© SEMEC - KELAGOPIAN - Die Mönche stellen hier Weine wie den Syrah, Chardonnay oder Mourvèdre her.

Jährlich werden nur 35 000 Flaschen produziert, jeder Jahrgang wird nach einem anderen Heiligen benannt: Saint-Honorat, Saint-Sauveur, Saint-Pierre, Saint-Césaire…

Verkostungen und Gebete

Unter den Zweigen alter Olivenbäume oder im traumhaften Klostergarten bieten die Mönche an jedem ersten Freitag eines Monats Verkostungen im Rahmen von Wein-Workshops an. Am Ende des Tages begrüßen die Mönche die Besucher auf Wunsch in der Abteikirche zur Messe. Der Gesang der Brüder, gerne können die Gäste mitsingen, klingt dann durch das ganze Kirchenschiff. Ein Moment des Friedens bevor es zurück in die Welt geht!

Von Eliane Cognet

Journalistin