Bretonische Spezialitäten: Vielfältig … und butterreich
Zwischen Land und Meer
Dank ihres kulinarischen Reichtums und ihrer originellen Küchenchefs zählt die Bretagne zu einer der führenden Gastronomie-Regionen Frankreichs. Wie die Halbinsel selbst, so ist auch ihre Küche geprägt vom Meer. Frischen Fisch, Muscheln und Krustentiere genießen die Bretonen pur, roh, traditionell oder raffiniert zubereitet.
Weltweit bekannt sind die Austern aus Cancale. Schon die französischen Könige schickten Boten in die kleine Hafenstadt zwischen Saint-Malo und dem Klosterberg Mont-Saint-Michel, um sich die begehrten Austern an den Pariser Hof liefern zu lassen. Seit 1994 ist Cancale als „site remarquable du goût“ für die besondere Qualität seiner Austern ausgezeichnet.
Berühmt für ihre hervorragenden Jakobsmuscheln sind die kleinen Hafenorte Erquy und Saint-Quay-Portrieux an der Nordküste. Neben den Austern ist die Königin aller Muscheln das Aushängeschild der bretonischen Meeresküche. Schauen Sie dabei zu, wie die Fischer im Hafen von Erquy ihre Säcke voller Jakobsmuscheln ausladen, und kosten Sie diese Muscheln anschließend in einem der Restaurants rund um den Hafen. Probieren Sie auch in Schmalz gebratene Makrelen aus, oder bestellen Sie einen Teller mit Meeresfrüchten.
Mit Meersalz gewürzte Butter ist eine weitere Spezialität der Bretagne und eine wesentliche Grundlage ihrer Küche. Zum besten Bonbon Frankreichs wurde im Jahr 1980 das Salzbutterkaramell des bretonischen Chocolatiers Henri Leroux gekürt. Neben Meeressalzbutter und Zucker gehören auch Haselnüsse und Mandeln zu seinem sonst geheimen Rezept. Salzbutterkaramell ist als Bonbon, Dessertsauce, Eis oder Brotaufstrich bei Jung und Alt beliebt.
Gesalzene Butter ist auch die Hauptzutat des Kouign Amann. Im Original kommen zu diesem bretonischen „Butterkuchen“ nur noch ein wenig Mehl und Zucker hinzu. In dünnen Schichten wird der Teig mit Butter bestrichen, übereinandergelegt und nur kurz gebacken. Den besten Kouign Amann, knusprig und zart zugleich, gibt es in seiner Heimat im Südwesten der Bretagne in Douarnenez und Locronan. Weitere bretonische Leckereien: der „Far breton“, ein süßer Fladen mit Backpflaumen, der Blätterteigkuchen von Pont-Aven oder der „Kouign-Amann“, wie der Butterkuchen von Douarnenez heißt.
Die Bretonen haben auch eine große Vielfalt an Wurstspezialitäten zu bieten: Schweineschmalz, geräucherter Rohschinken, Henaff-Pastete oder Guémené-Fleischwurst. Jedes Jahr im August findet in Guémené-sur-Scorff, im Herzen des Pays du Roi Morvan, das Fleischwurst-Fest statt.
Bretagne, die Heimat der Crêpes
Die Bretagne ist auch die Heimat der französischen Crêpes und Galettes. Während Crêpes aus hellem Teig gebacken und ausschließlich süß gefüllt werden, bestehen die herzhaften Galettes aus dunklem Buchweizenmehl. Traditionell ist die Galette „complète“ mit Schinken, Käse und Ei belegt. Originelle Crêperien füllen ihre Galettes auch gern mit Ziegenkäse und Feigenkonfitüre oder Ente mit Kartoffelpüree. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Auch die süßen Crêpes gibt es mit Schokolade, Marzipan, Eierschaum, Früchten und in vielen anderen Variationen. Eine wahre Spezialität sind zudem die Gavottes – getrocknete Crêpes aus einem hauchdünnen Teig, zu kleinen Rollen geformt, pur oder mit Schokolode überzogen.
Um die größte Crêpe geht es bei einem Wettkampf, der in Gourin im Morbihan ausgetragen wird. Schauen Sie dabei zu, und bewundern Sie die Geschicklichkeit der Crêpe-Bäckerinnen.
Crêpe ist die bretonische Spezialität schlechthin. Ein kleiner Leckerbissen, der süß oder herzhaft verzehrt werden kann - unterwegs oder in einer der vielen Crêperien der Bretagne. Wir verraten Ihnen alle Geheimnisse dieser Köstlichkeit aus dem Nordwesten Frankreichs.
Die Getränke zu den bretonischen Spezialitäten
Zu Galettes und Crêpes passt am besten ein bretonischer Cidre. Besonders die Cornouaille im Südwesten der apfelreichen Bretagne und das Rance-Tal im Nordosten sind für ihren geschmackvollen Cidre bekannt. Ein Gläschen davon mit einem Schuss Johannisbeerlikör ist als Kir breton ein beliebter Aperitif.
Neben dem Cidre aus der Normandie ist derjenige aus der Bretagne der einzige, der eine „Indication Géographique Protégée (IGP)“, also eine geschützte Herkunftsbezeichnung, vorweisen kann. Probieren Sie den Royal Guillevic aus, den einzigen Cidre, der ein rotes Label hat, aber auch die bretonischen Biere und den „Chouchen“, einen Likör, bei dessen Herstellung Honig in Wasser oder Wein gärt.
Bretonische Spezialiäten finden und genießen
- La Trinitaine: Von dieser Biscuiterie-Kette gibt es an der Atlantikküste rund 40 Filialen
- Konservenfabrik La Belle-Iloise in Quiberon: Lernen Sie die verschiedenen Phasen der Fischkonserven- und Fischsuppenherstellung kennen
Weitere Informationen:
Von France.fr
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