Bonne année – Silvester à la française
Die Bezeichnung Réveillon de la Saint-Sylvestre, wie der 31. Dezember in Frankreich gemeinhin genannt wird, geht auf Silvester I. zurück, welcher im 4. Jahrhundert nach Christus das Papstamt innehatte. Noch bis zur Einführung des einheitlichen gregorianischen Kalenders im 16. Jahrhundert beendete dieser Tag nicht allerorts das alte Jahr – je nach Region und Zeit begann das neue Jahr zum Beispiel mal am 1. März, an Ostern oder auch an Weihnachten.
Zwar begrüßen auch die Franzosen das neue Jahr in der Nacht zum 1. Januar, doch im Vergleich zu Deutschland lässt man es auf der anderen Rheinseite vor allen Dingen um Punkt Mitternacht oftmals etwas ruhiger angehen. Wie bereits zum Weihnachtsfest stehen vielseitige und lukullische Genüsse wie Champagner und Foie gras im Vordergrund des Abends, jedoch werden diese zumeist nicht nur im engeren Familienkreis verzehrt, sondern oft auch mit Freunden und Bekannten in geselliger Runde zu Hause oder im Restaurant.
Neujahrstraditionen
Für Feierwillige werden vor allem in größeren Ortschaften turbulente Silvesterpartys und -konzerte angeboten. Traditionen wie Bleigießen oder das Verschenken von Neujahrsklee gehören in Frankreich nicht zum Neujahrsbrauchtum, dafür jedoch folgt man zumindest noch in einigen Haushalten der Gepflogenheit, Mistelzweige aufzuhängen. Pünktlich um Mitternacht drückt man sich darunter je nach Region zwei, drei oder auch vier Küsschen auf die Wange und wünscht sich gegenseitig ein frohes neues Jahr. In Frankreich ist es übrigens durchaus üblich, Neujahrswünsche noch während des gesamten Januars auszutauschen.
Eine französische Eigenheit an Neujahr und in den darauffolgenden Tagen sind darüber hinaus die sogenannten „étrennes“, kleine Neujahrsgeschenke oft auch in monetärer Form, welche man gern für die „Helfer des Alltags“ wie Postboten, Hausmeister sowie Mitarbeiter der städtischen Müllabfuhr bereithält.
Wer in Frankreich den Jahreswechsel feiert, dem wird spätestens um Mitternacht etwas Besonderes auffallen: Opulente Feuerwerke, spritzige Feuerfontänen sowie krachende Böller bilden bei den Franzosen eher die Ausnahme als die Regel. Da der Verkauf und das Zünden von privaten Feuerwerkskörpern vielerorts sogar verboten ist, beginnt das neue Jahr in Frankreich verhältnismäßig leise. Zwar organisieren einige Gemeinden öffentliche Feuerwerke, doch einen über mehrere Minuten hell erleuchteten und funkelnden Nachthimmel sollte man nicht erwarten.
Silvester in Paris
Tipp: Ein ganz besonderes Silvester kann man in Paris, der Stadt der Lichter, verbringen. Egal, ob man vom Montmartre-Hügel aus in der Nähe der Basilika Sacré-Cœur den weitläufigen Blick auf die Stadtkulisse genießt, staunend direkt vor dem Eiffelturm eine fulminante Lichter- und Lasershow betrachtet oder sich direkt in die Party-Hochburg auf der in dieser Nacht autofreien Champs-Élysées stürzt, wo hunderttausende Menschen zusammen das neue Jahr begrüßen – dieses Silvester wird garantiert unvergesslich bleiben. Im Übrigen können alle öffentlichen Verkehrsmittel am 31. Dezember ab 17 Uhr bis 12 Uhr an Neujahr vollkommen kostenfrei genutzt werden.
In diesem Sinne: Bonne année!
Von France.fr
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