Das Schloss von Versailles, eine klassische, der Vergangenheit zugewandte Institution? Aber nicht doch! Seit 2008 lassen sich die größten aktuellen zeitgenössischen Künstler dort nieder, um es besser neu erfinden zu können. Und geben uns jeden Tag einen neuen Grund, um Versailles (wieder) zu sehen.
2017: Winterreise, Drehung um 360°
Für diese 10. Ausgabe wurde ein Künstlerkollektiv nach Versailles eingeladen. Unter der Kuratierung des Palais de Tokyo zeichnet sich ein nie dagewesener Parcours durch die Wäldchen, „vom Ruhm des Herbstes zur strahlenden Mineralisierung des Winters“. Wir begegnen dort u.a. Sheila Hicks, Jean-Marie Appriou, Oliver Beers oder Rick Owens.
2016 : Olafur Eliasson, die Öffnung von Möglichkeiten
Der dänisch-isländische Künstler hat sich Versailles und seine Gärten mit Bescheidenheit zu eigen gemacht, und zwar durch ein Ensemble von sechs Installationen rund um Wasser, Umwelt und Selbstwahrnehmung. Ein leuchtender optischer Tanz.
2015: Anish Kapoor, zweischneidig
Von den Gärten des Schlosses Versailles bis zum Saal des Jeu de Paume zeichneten die sechs Installationen des indischen Künstlers Anish Kapoor einen überwältigenden Parcours, der ebenso wie sein Dirty Corner, Symbol der „Vagina der Königin, die die Macht ergreift“, einen bleibenden Eindruck hinterließ...
2014: Lee Ufan, ein beschaulicher Spaziergang
Der koreanische Maler und Bildhauer, Meister des Minimalismus, hat Versailles in aller Subtilität aufgegriffen. Durch eine geschickte, sparsame Arbeit stellte er durch Werke, die im Wesentlichen aus Stein bestehen und sich geräuschlos in der Landschaft erheben, eine Theorie über die Leere auf. Eine betörende Konzeption eines Traumgebildes.
2013: Giuseppe Penone, die arme Kunst im Reich des Prunks
Als Anfüher der „arte povera“(arme Kunst), hinterfragte der italienische Künstler Giuseppe Penone die Beziehung des Menschen zur Natur, indem er die Gärten von Le Nôtre mit seinen Skulpturen von Bäumen aus Holz, Felsgestein oder Bronze in Einklang bringt.
2012: Joana Vasconcelos, eine Königin an der Macht
Als erste Frau, die ins Schloss eingeladen wurde, installierte die berühmte portugiesische Künstlerin Joana Vasconcelos im Spiegelsaal ihre extravaganten, fröhlichen Werke, indem Sie Kühnheit, Experimentierfreude und Freiheit feiert.
2011: Bernar Venet, eine triumphierende Begegnung
Der Künstler Bernar Venet aus Nizza, Gründer der Konzeptkunst, stellte auf den Gebieten Versailles und Marly sieben monumentale Werke, beeindruckende Kreisbögen aus braunem Stahl, aus, die für das Event realisiert wurden.
2010: Takashi Murakami, eine Ode an die Lebensfreude
Mit einem großen Sinn für Humor und Vorstellungskraft erfand der japanische Künstler Takashi Murakami eine Verbindung zwischen Geschichte und Zeitgeist, der Manga-Ästhetik und der Pop-Kultur im „Wunderland Versailles“.
2009: Xavier Veilhan, in großem Stil
Mit einem Spaziergang, der von spektakulären 3D-Skulpturen gesäumt wird, meisterte der plastische Künstler Xavier Veilhan die Herausforderung, sich in die Architektur von Versailles zu integrieren, indem er geschickt mit ihr einen Dialog führt.
2008: Jeff Koons, König der Maßlosigkeit
Der amerikanische Superstar-Künstler hat sich mit Übermut und einem gewollt schlechten Geschmack mit der Barockdekoration der großen königlichen Gemächer auseinandergesetzt. Das fröhliche Delirium der Feiern Ludwigs XIV ... vereweigt mit Hilfe von protzigen Skulpturen.
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Von Pauline Weber
Freiberufliche Journalistin mit Schwerpunkt Kultur @paulineweber_