Wie es kam, dass ich auf Guadeloupe nie am Strand war ...

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Der spektakuläre Carbet-Wasserfall auf Guadeloupe
© Efenzi / Istockphoto - Der spektakuläre Carbet-Wasserfall auf Guadeloupe

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 5 November 2017, aktualisiert am 6 Juli 2020

Die beste Art und Weise, einen Ort zu besichtigen, kann darin bestehen, sich ihm auf Umwegen anzunähern. Manchmal muss man sein Programm einfach über den Haufen werfen und sich überraschen lassen. Wir sind spontan nach Guadeloupe geflogen und haben dort viele herrliche Dinge gesehen - nur den Strand nicht ...

Wir sind mit Freunden spontan nach Guadeloupe geflogen, auf die Insel Basse-Terre. Wir wollten nur eines: dem Regen und dem Sonntagabend-Blues entkommen!

Sonntag, die Ankunft

Wir treffen am späten Vormittag an unserem Ferienhaus an. Unsere Vermieter laden uns zum Mittagessen ein. Das können wir nicht ablehnen - und wir waren nach dem Flug ehrlich gesagt froh, uns an einen gedeckten Tisch setzen zu können! Wir hatte nur nicht eingeplant, dass eine solche Mahlzeit hier Stunden dauert, von herzhaften Gerichten, die die Großmutter gekocht hatte, bis hin zu Sorbets und exotischen Früchten aus dem eigenen Garten. Wir träumen jetzt davon, das alles am Strand zu verdauen. Wo geht es hier übrigens zum Strand? Wir werden es nie erfahren, denn wir hören: „In Guadeloupe gibt es nicht nur den Strand!“. Jeder hat einen tollen Tipp und gute Ratschläge. Im Nu haben wir uns ein Urlaubsprogramm zusammengestellt.

Montag: Kajakfahren

Heute fahren wir Kajak! Ich bin noch nie Kajak gefahren, aber so schwierig kann das nicht sein. Unsere Vermieter haben uns die Réserve Cousteau empfohlen. Ich verstehe sofort, warum. Wir sind in einer Lagune und nicht am offenen Meer. Und das Kajak ist durchsichtig. Wir sehen den Meeresboden unter uns vorbeiziehen. Ich habe noch nie so viele Fische auf einmal gesehen, ich freue mich wie ein Kind. Angesichts dieses Schauspiels vergesse ich sogar zu paddeln.

Dienstag: das Paradies

Gestern haben wir auf dem Rückweg Sam und Julie kennen gelernt. Sie haben uns vorgeschlagen, uns das Paradies zu zeigen. Das können wir natürlich nicht ablehnen! Heute Morgen brechen wir zu den Carbet-Wasserfällen auf. Wir müssen eine gute Dreiviertelstunde marschieren, aber als wir angekommen sind, stehen wir staunend vor einem natürlichen Wasserbecken, in dem sich das Licht in allen Farben des Regenbogens bricht. Kein einziges Haus in Sicht, kristallklares Wasser, absolute Stille. Hier sind wir allein auf der Welt. Jetzt wissen wir, wie das Paradies aussieht.

Mittwoch: die Bretagne in der Karibik

Beim Aufwachen spüren wir die Folgen der gestrigen Wanderung. Muskelkater. Heute lassen es wir einmal ruhig angehen. Außerdem ist heute Mittwoch, der Tag, an dem man auf dem Markt Gewürze kaufen sollten. Obst, Blumen, Schmuck, Kunsthandwerk, Rum - hier findet man alles, und wir kosten alles, vor allem Punsch und Rum mit Gewürzen oder eingelegtem Obst. Zwischen zwei Verkostungen spricht uns ein Einwohner an, der in Lorient gelebt hat. Er sagt, auf den Iles de Saintes gäbe es bretonische Folklore. Das müssen wir sehen! Ein Boot fährt uns für nur 5 Euro zu der Inselgruppe.

Donnerstag: ein Tag bei den Arawak-Indianern

Morgen fliegen wir ins Mutterland zurück. Am letzten Tag besichtigen wir den Parc Archéologique des Roches Gravées in Trois-Rivières. Dieser 1 Hektar große Park, der unter Denkmalschutz steht, birgt bedeutende Felszeichnungen der Arawaken. Dies ist ein eher unbekannter Aspekt der Antillenkultur, über den wir ernsthaft nachdenken müssen - nein, nicht am Strand, sondern während des Rückfluges.

Links und Adressen

Von Lisa Azorin

Journalistin, Redakteurin

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