Alles Wissenwerte über Lavendel in 5 Minuten

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Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 5 Juli 2018

Sein zarter Duft erinnert sofort an die sonnige Landschaft der Provence. Früher in seiner wildwachsenden Form in freier Natur gepflückt, wird Lavendel heutzutage als Nutzpflanze für Parfümeries, kosmetische Produkte und die Aromatherapie kultiviert. Entdecken Sie die Geheimnisse dieser violetten Blumenfelder.

Lavendel...

Es werden zwei Sorten Lavendel in der Provence angebaut. Die bekannteste unter ihnen ist ohne Frage der sogenannte Echte Lavendel oder Schmalblättrige Lavendel. Er wächst auf natürliche Weise in den mediterranen Strauchheidelandschaften auf einer Höhe von 600 bis 1.400 Meter. Man erkennt ihn an den kleineren Büscheln und dem ährigen Blütenstand. Er wird zur Herstellung des AOP-Lavendelöls der Haute-Provence verwendet, das seinen Ursprung in den Departements Vaucluse, Drôme, Alpes de Haute-Provence und Hautes Alpes hat und von Anbaugebieten auf mindestens 800 Meter Höhe stammt. Für einen Liter ätherischen Öls benötigt man bis zu 200 Kilogramm frischer Blüten!

...oder Lavandin?

Die zweite sehr beliebte Lavendelsorte in der Provence heißt Lavandin. Sie ist eine Kreuzung aus Schmalblättrigem Lavendel und dem wildwachsenden Breitblättrigem Lavendel. Lavandin ist robuster und bildet kleine runde Büschlein. Die regelmäßig wellenförmigen Felder befinden sich auf einer Höhe von 200 bis 1.000 Meter. Im Jahr 2016 wurde auf ca. 19.500 Hektar Lavandin angebaut, was einer Jahresernte von 1.380 Tonnen entspricht (Quelle: FranceAgriMer).

Lavendel so weit das Auge reicht

Musée de la Lavande
© Musée de la Lavande

Es gibt nicht nur die bekannte Region des Plateaus de Valensole! Vom Departement Hautes-Alpes bis zur Landschaft der Baronnies und vom Vercors-Gebirge bis zur Gebirgskette des Lubéron schmücken überall Lavendel- und Lavandinfelder die Gegend. Auf der Webseite Moove Your Alps (frz.) finden Sie eine Liste mit Lavendelrouten zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Motorrad oder dem Auto. Sie werden eingeladen, das Leben durch die lila Brille zu sehen - von einem Spaziergang durch die Lavendelfelder bis hin zu der Besichtigung einer Destillerie. Ein paar Beispiele? Die Lavendelfelder und Destillerie der Bio-Marke L‘Essentiel de Lavande in Clansayes in der Drôme, das Lavendelmuseum in Coustellet im Lubéron... Lavendelmuseum (dt.) Distillerie L'Essentiel de Lavande (frz., engl.)

1001 Tugenden

Bereits die Römer verwendeten Lavendel als Badezusatz und um ihre Wäsche zu parfümieren. Die stark aromatische Pflanze hat viele positive Eigenschaften: Sie wirkt antiseptisch, beruhigend und heilungsfördernd. Ätherisches Lavendelöl wirkt Wunder bei Juckreiz oder während eines Entspannungsbads.

Beste Reisezeit

Le Château du Bois
© Le Château du Bois

Der Sommer (Ende Juni bis Ende August) ist der beste Zeitpunkt, um die blühenden Lavendelfelder zu bewundern und sich von ihrem Parfum berauschen zu lassen, das dank der Hitze die Luft erfüllt. Die Ernte beginnt meist in der zweiten Julihälfte.

Kalt oder warm

Alle Geschäfte der Region verkaufen ätherisches Lavendelöl. Seifen, Raumdüfte, Duftkerzen, Parfums - sein unwiderstehliches Aroma hat dem Lavendel einen wichtigen Platz in der Parfümerie und sogar in der Gastronomie eingeräumt. Haben Sie schon einmal Lavendelhonig oder Lavendeleis probiert?

Lavendelspindeln

Virginie Ovessian Photographe
© Virginie Ovessian Photographe

In Baux-de-Provence im Departement Bouches-du-Rhône lässt Elsa Lenthal die Tradition des Flechtens von Lavendelspindeln wieder neu aufleben. Das Ergebnis sind graphisch ästhetische, farbenfrohe Objekte, die man zum Parfümieren in die Schränke legt oder einfach als ein Stück Provence zur Erinnerung mit nach Hause nimmt. Die Lavendelspindeln von Elsa Lenthal (frz.; engl.)

Von Charlotte Cabon

Journalistin