Côte d’Azur: Auf den Spuren berühmter Maler

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Veniamin Kraskov / Adobe Stock
© Veniamin Kraskov / Adobe Stock

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 15 Mai 2017

Seit mehreren Jahrhunderten schon zieht die Côte d’Azur durch ihr faszinierendes Licht Generationen von Malern an. Und jeder Winkel des Küstenstrichs erinnert sich der großen Maler, die hier ihre Staffelei aufgestellt haben.

Matisse in Nizza

Das Hôtel Beau Rivage hat zwar schon lange seinen tropischen Garten verloren, der es vom Strand trennte, und auch die hohen Herren haben die Promenade des Anglais verlassen, aber die schöne ockerfarbene Fassade des Hauses, in dem Matisse bis zu seinem Tod 1954 lebte, fängt immer noch die letzten Sonnenstrahlen des Cours Saleya ein. 1917 kam Matisse in die Hauptstadt der Riviera. Es regnete zu dieser Zeit unaufhörlich, so dass der Maler die Stadt schon wieder verlassen wollte, als ein aufkommender Wind die Wolken vertrieb und ein kobaltbleues Meer zum Vorschein brachte. Matisse verließ die Côte d'Azur nie wieder. "Warum Nizza? Wegen ihrer Klarheit", erklärte er einmal dem Dichter Louis Aragon.

Bonnard in Cannes

Jeden Morgen stellte Pierre Bonnard seine Staffelei im Schatten der Palmen an der Croisette auf, sicherlich nicht ahnend, dass dieser Boulevard einmal zu den berühmtesten der Welt zählen würde. Auch wenn Cannes schon damals ein berühmter Winterkurort war, als Bonnard sich 1926 dort niederließ. Aber anstatt an der Küste zu wohnen, zog es Bonnard in ein kleines Haus Richtung Berge zum Canal de la Siagne, wo er zurückgezogen bis zu seinem Tod 1948 lebte. Mehr als 300 Gemälde malte er hier, darunter die weltbekannten L’Amandier en fleurs (dt. Mandelbaum in Blüte), Vue du Cannet (dt. Blick auf Le Cannet) und Nu dans la baignoire (dt. Großer Akt in der Badewanne). Bei der Besichtigung des Museums, das Bonnard gewidmet ist, gewinnt man ebenfalls einen Einblick in sein Leben und erkennt seine Liebe zu den Haustieren, die oft auf seinen Bildern dargestellt sind.

Fragonard in Grasse

Schon im Mittelalter war Grasse der Lieblingsort für Parfümeure, die nur dort ihre Düfte, Pommaden und Puder herstellten. Einige Jahrhunderte später trafen im Atelier des Malers Jean-Honoré Fragonard (1732 dort geboren), dessen Werke in den größten Museen der Welt stehen (im Louvre in Paris, in der Frick Collection in New York), Bestellungen aus ganz Europa ein. Grasse ist nämlich vor allem für seine Parfümherstellung bekannt: Hier wurden die weltberühmten Düfte Chanel N°5, Eau Sauvage und Poison hergestellt. Mehr als 250 "Nasen" arbeiten hier. Eine Nase? So nennt man die Parfümeure, die in der Lage sind, aus einer Vielzahl von Essenzen einen Duft herzustellen. Vergleichbar mit einem Maler, der für seine Meisterwerke mehrere Farben mischt.

Renoir in Cagnes-sur-Mer

1907 ließ sich Renoir in Cagnes-sur-Mer in einem prächtigen Anwesen nieder, von dem aus er einen herrlichen Panoramablick bis zum Cap d'Antibes hatte. Er verliebte sich sofort in dieses faszinierende, farbenfrohe Licht, in dem sich Olivenbäume, Mimosen und Orangenbäume im Meer widerspiegeln. Bis zu seinem Tod im Dezember 1919 arbeitete er hier mit Feuereifer an seinen Gemälden und Skulpturen. Der Regisseur Gilles Bourdos widmete ihm 2013 sogar einen Film, in dem Michel Bouquet den Maler perfekt verkörperte. Das ehemalige Anwesen Renoirs ist nun zu einem Museum geworden, in dem man die Werke des Künstlers und auch seine Einrichtung besichtigen kann.

Picasso in Antibes

Im September 1946 entdeckte Picasso zusammen mit seiner damaligen Geliebten Françoise Gilot zum ersten Mal das Château Grimaldi in Antibes. Ihn faszinierte dieses Bauwerk, das eher einer Festung denn einem Schlosss gleicht und direkt am Meer liegt. Der Restaurator des Museums schlug Picasso vor, nachdem er bemerkte hatte, dass das Anwesen den Maler inspirierte, ein Atelier in einem der Turmzimmer einzurichten. In nur zwei Monaten malte und zeichnete der spanische Künstler hier 23 Gemälde und 44 Zeichnungen, darunter bekannte Werke wie Les Clés d’Antibes, La joie de vivre oder Le Nu assis sur fond vert und La Femme aux oursins. Seit 1966 dient das Château Grimaldi als Picasso-Museum, 275 Werke des Künstlers sind hier ausgestellt, darunter auch zahlreiche Keramiken.

Signac in Saint-Tropez

An Bord seiner Yacht L'Olympia entdeckte Paul Signac 1892 Saint-Tropez. Schon damals verwandelten sich während des Sommers der beschauliche Fischerhafen und die kleinen Gässchen zu einem Ort des Jet-Set, an dem berühmte Filmstars zusammentrafen. Fernab des Getümmels der Stars erinnert das Musée de l’Annonciade daran, dass Saint-Tropez auch ein Zentrum großer Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts war. Hier finden Sie Werke von Signac, Picabia und Monet, die Saint-Tropez auf ihren Bildern verewigten.

Von Eliane Cognet

Journalistin

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