Sie entstand im Zeitalter des Absolutismus. Einer Zeit, in der die Salzsteuer noch die Staatskassen füllte: die Königliche Saline von Arc et Senans. Das erklärt ihre Größe. Und die Tatsache, dass König Louis XV keinen Geringeren als den visionären Architekten Nicolas Ledoux zum Bevollmächtigten der Salzwerke der Franche-Comté machte.
Geschichte
Die Anlagen, die man dort zur Salzgewinnung nutzte, waren veraltet, verbaut, brandgefährdet und beengt. Es war schwer, das zur Befeuerung nötige Holz heranzuschaffen. Und so entwickelte Ledoux eine neuartige Idee und Fabrikarchitektur: Die neue Saline sollte bei Chaux, genau zwischen den Dörfern Arc und Senans liegen. Hier gab es Wälder direkt vor der Haustür. Die Sole sollte über Wasserleitungen vom rund 20 Kilometer entfernten Salins-les-Bains zugeführt werden.
Diese ehrgeizigen Pläne überzeugten das Königshaus. Und so wurde von 1775 bis 1778 ein Gebäudekomplex errichtet, der Geschichte schrieb – und seit 1982 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Jahr für Jahr bestaunen mehr als 100.000 Besucher die halbkreisförmige, geometrisch ausgerichtete Anlage. Sie markiert einen Wendepunkt in der Architektur. Galt der Fabrikbau bis dahin als unwichtig, so gab ihm Ledoux jetzt eine besondere Rolle.
Die Saline überstand die Französische Revolution und blieb bis 1895 in Betrieb. Nachdem sie ihre wirtschaftliche Bedeutung verloren hatte, diente sie als Gestüt, Lager und Kaserne, ja sogar als Internierungslager. Erst 1960 stellten aufwendige Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten den alten Glanz wieder her.
Aufbau der Anlage
Zugang zur Saline bietet einzig das Torhaus, dessen Portal mit sechs dorischen Säule umsäumt ist. Hier waren u. a. die Wachposten untergebracht, die den Verkehr kontrollierten und Salzdiebe abwehren sollten. Folgt man der schnurgeraden Straße, gelangt man zum Mittelpunkt der Anlage: dem Haus des Direktors. Allein seine Größe spiegelt die Rolle wider, die dem Direktor zukam. Er war als Vertreter des Königs Herrscher der Anlage, die Arbeiter seine Untertanen. Diese Macht wird auch durch den vorgelagerten Portikus mit seinen schweren Rustika-Säulen betont.
Links und rechts des Direktorenhauses liegen die großen, imposanten Salzwerkstätten. 81 mal 28 Meter misst ihr Grundriss. Überspannt von hohen Walmdächern beherbergen sie das eigentliche Zentrum der Saline: die Feuerstellen mit den Salzsiedepfannen, die Trockenräume und Lagerstätten. Westlich und östlich davon liegen die so genannten Salzsteuergebäude mit den Verwaltungsräumen und Wohnungen der Vorarbeiter und Baumeister. In den weiteren Bauten des Halbrunds waren Werkstätten und Arbeiterwohnungen untergebracht.
Heute kann man hier im Salzmuseum auf über 500 Quadratmetern die Geschichte des Salzes und seiner Gewinnung nachvollziehen. Im Museum Nicolas Ledoux wird das Leben und Werk des Architekten der Saline nachgezeichnet, der zu seiner Zeit u. a. auch mit seiner Utopie der idealen Stadt für Aufsehen sorgte. Der Ausstellungsbereich „La Saline après la Saline“ schließlich zeigt die Entwicklung der Saline nach ihrer Schließung im Jahr 1895 bis heute.
Praktische Informationen
Öffnungszeiten
- November bis März: Täglich von 10.00 – 12.00 und 14.00 – 17.00 Uhr
- April-Juni, September, Oktober: Täglich von 9.00 – 18.00 Uhr
- Juli und August: Täglich von 9.00 – 19.00 Uhr
Am 25.12. und 1. 1. bleibt die Saline geschlossen.
Eintrittspreise
- Erwachsene: 10,50€
- Jugendliche von 16 bis 25: 7€
- Kinder von 6 bis 15: 5,50€
- Kinder unter 6: kostenlos
- Ermäßigter Eintritt: 9€
Lage und Anfahrt
Die Königliche Saline liegt zwischen Besançon und Dole. Sie erreichen sie:
- mit dem Auto: über die A36, Ausfahrt Gendrey/Saline Royle bzw. über die A 39, Ausfahrt Poligny
- mit dem Zug: über den Bahnhof Arc et Senans oder den TGV Bahnhof Mouchard (7 Kilometer entfernt). Fahrtzeit TGV ab Paris 2.20 h, ab Lausanne 1.30 h, TER Direktverbindung ab Lyon 2.20 h.
Kontakt
Saline Royale Grande rue 25610 Arc-et-Senans Tel.: +33 (0)3 81 54 45 00 Mail: contact@salineroyale.com
Von France.fr
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