10 fantastische französische Wälder für Wanderungen und Spaziergänge

Natur und Outdoor Aktivitäten

Wandern Sie im Wald von Tronçais in der Auvergne durch einen der schönsten Eichenwälder Europas.
© Marc / AdobeStock - Wandern Sie im Wald von Tronçais in der Auvergne durch einen der schönsten Eichenwälder Europas.

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 7 Juli 2020

In diesem Jahr sind das Verlangen nach frischer Waldluft und die Lust tief durchzuatmen größer denn je! Sie werden während Ihres Waldspaziergangs nicht dem bösen Wolf begegnen, aber dafür ganz sicher auf grandiose Baumexemplare, sonnendurchflutete Lichtungen, majestätische Alleen und seltene Baumarten stoßen. Entdecken Sie in der Ebene oder in den Bergen, vom Baskenland bis ins Elsass, von der Bretagne bis in die Auvergne, von den Alpen bis nach Korsika, einige der fantastischsten Wälder Frankreichs.

Der Geheimnisvollste: der Wald von Iraty im Baskenland

Der Wald von Iraty im Baskenland
© Barbara Cerovsek - Adobe Stock - Der Wald von Iraty im Baskenland

Jahrhundertelang dienten die Stämme der Laubgiganten dieses Waldes zum Bau von Schiffsmasten. Iraty, der größte und beeindruckendste Buchenwald Europas, liegt mitten im Baskenland. Bei jedem Schritt raschelt es im geheimnisvollen Unterholz und es scheint, als flüstere jemand dem Besucher eine der vielen Legenden zu. Der baskischen Überlieferung zufolge wird Iraty von Basajaun, dem Herrn des Waldes, und den Laminak, den in der Mythologie des Baskenlandes oft erwähnten Naturgeistern, die halb Engel, halb Mensch sind, bewohnt sein.

Biarritz Baskenland

Der Legendärste: der Wald von Brocéliande in der Bretagne

Der geheimnisvolle Wald von Brocéliande mit seinen Heidelandschaften und Teichen strotzt vor Legenden und Sagen.
© Axel Fontaine - Adobe Stock - Der geheimnisvolle Wald von Brocéliande mit seinen Heidelandschaften und Teichen strotzt vor Legenden und Sagen.

Der geheimnisvolle Wald von Brocéliande mit seinen Heidelandschaften und Teichen strotzt vor Legenden und Sagen. Hier befindet sich das Grab des Zauberers Merlin und das Haus der Fee Viviane, auch als Herrin des Sees bekannt. Erfrischen Sie sich mit dem wundertätigen Wasser der Barentonquelle und folgen Sie den Spuren der untreuen Ritter in das Val sans Retour (dt. Tal ohne Wiederkehr). Willkommen in der Bretagne im legendenumwobenen Wald von Brocéliande, dem fantastischen Schauplatz der Abenteuer des König Artus. In dem mit Megalithen übersäten Mischwald aus Eichen und Seekiefern mit seinen tiefen Teichen und seinem mit Heidekraut und verschiedenen Ginsterarten bedeckten Heideland verwandelt sich jeder Spaziergang in ein Erlebnis voller Zauber.

Der Wald von Brocéliande

Der Älteste: der Wald von Tronçais in der Auvergne

Der Staatsforst von Tronçais befindet sich in der Mitte von Frankreich.
© Marc - Adobe Stock - Der Staatsforst von Tronçais befindet sich in der Mitte von Frankreich.

Angeblich wurde die älteste Eiche des Waldes von Tronçais in der Auvergne, die übrigens den Beinamen die Wächterin trägt, bereits im Jahr 1580 gepflanzt! Sie ist jedoch nicht die einzige ihrer Artgenossen, welche die Jahrhunderte überdauert hat - im Herbst erstrahlt das üppige Blätterkleid ihrer uralten hochgewachsenen Nachbarn in leuchtenden Farben. Der außergewöhnliche Eichenwald zählt zu den schönsten Europas. Er breitet seine stolzen Äste in der Nähe des hübschen Dorfes Hérisson aus. Hier befindet sich auch der malerische Teich von Saint-Bonnet, der bei Aktivurlaubern in der Auvergne besonders für seine schönen Rad- und Wanderwege sowie Schwimmplätze beliebt ist.

Der Wald von Tronçais

Der Ruhigste: der Wald der Grande Chartreuse in den Alpen

Der Buchen- und Tannenwald Grande Chartreuse ist der größte Staatsforst der Alpen.
© blume33l / Adobe Stock - Der Buchen- und Tannenwald Grande Chartreuse ist der größte Staatsforst der Alpen.

In diesem Smaragdwald wachsen auf einer Höhe von 800 bis 1.500 m riesige Tannen und Buchen. Das alpine Landschaftspanorama ist einfach großartig: Steile Kalkfelsen und beschauliche Almen laden zur Besinnung und respektvollem Schweigen ein, ganz besonders rund um das Kloster Grande Chartreuse, das man nur zu Fuß erreichen kann. Die herrliche Ruhe des Ortes ist ideal für wunderschöne Wanderungen und nicht selten trifft man in diesem naturgeschützten Gebiet auf ungestört herumtollende Hirsche, Gämsen und Wildschafe.

Der Wald der Grande Chartreuse

Der Königlichste: der Wald von Fontainebleau bei Paris

Fontainebleau ist nach Orléans der zweitgrößte Staatsforst Frankreichs.
© Francisco Javier Gil / Adobe Stock - Fontainebleau ist nach Orléans der zweitgrößte Staatsforst Frankreichs.

Die Felsenmeere, Sandsteinfelsen und schattigen Schluchten dieses Waldes sind ein wahres Kletterparadies. 70 Kilometer südöstlich von Paris umringt der Wald von Fontainebleau mit seiner einzigartigen Topografie die gleichnamige Stadt und ihr königliches Schloss mit einem Meer aus Kiefern und Eichen. Der großartige Erholungsraum für Groß und Klein umfasst 150 Kilometer markierte Wege, darunter den von Auguste Renoir so geliebten Spazierweg der Maler von Barbizon. Genießen Sie prachtvolle Panoramen inmitten von Hochwäldern, zwischen geheimnisvollen Tümpeln und moosbedeckten Heidelandschaften.

Der Wald von Fontainebleau

Der Geschichtsträchtigste: der Wald von Compiègne in der Region Hauts-de-France

Der Wald von Compiègne nordöstlich von Paris wird von einem über 1.000 km langen Straßen- und Wegenetz durchzogen.
© Un monde à vélo - Der Wald von Compiègne nordöstlich von Paris wird von einem über 1.000 km langen Straßen- und Wegenetz durchzogen.

Die Saint-Jean-Eiche wurde während der Herrschaft von Ludwig IX. (1226 - 1270) gepflanzt. Der Wald von Compiègne war das bevorzugte Jagdrevier der Könige von Frankreich und ging als Schauplatz der Unterzeichnung des Waffenstillstands des 11. November 1918 auf der Lichtung von Rethondes in die Geschichte ein. Nur eine knappe Stunde von Paris entfernt lädt Sie dieser Wald der Region Hauts-de-France ein, im Schatten einiger der ältesten Bäume Frankreichs im Geschichtsbuch zu blättern und durch seine wunderschönen, bei Spaziergängern, Reitern und Radfahrern überaus beliebten Alleen zu flanieren.

Der Wald von Compiègne

Der Natürlichste: der Wald von Haguenau im Elsass

Der Haguenauer Wald im Norden der Elsässischen Ebene gehört zum sechstgrößten Waldgebiet Frankreichs.
© Zvardon / Office de Tourisme du Pays de Haguenau - Der Haguenauer Wald im Norden der Elsässischen Ebene gehört zum sechstgrößten Waldgebiet Frankreichs.

Es ist der einzige Wald Frankreichs, in dem auf natürliche Weise in der Ebene neben Eichen und Buchen auch Waldkiefern wachsen. Im Februar 2020 wurde er deshalb von der französischen Forstbehörde ONF als „außergewöhnlicher Wald“ ausgezeichnet. Der Wald von Haguenau erstreckt sich zwischen den Vogesen und dem Rheintal. Er ist der größte Wald des Elsass und mit seinen 900 Jahren auch einer der ältesten. Dank seiner fünf Flüsse und vielen Tümpeln ist er Heimatstätte von Bibern, Luchsen und Kammmolchen. Unser Tipp: Kombinieren Sie Ihren Besuch mit einem Abstecher in den Wald von Ribeauvillé an der Elsässer Weinstraße, dessen riesigen Douglastannen genauso beeindruckend sind.

Der Wald von Haguenau

Der Südlichste: der Wald von Vizzavona auf Korsika

Entdecken Sie den Wald von Vizzavona, einen der schönsten Wälder Korsikas!
© Willem / Adobe Stock - Entdecken Sie den Wald von Vizzavona, einen der schönsten Wälder Korsikas!

Sie träumen davon, in natürlichen Becken mit kristallklarem Wasser zu baden, neben einem herrlich kühlen Wasserfall zu entspannen oder ein Nickerchen im Schatten einer großen Schwarzkiefer, dem Wahrzeichen der korsischen Vegetation, zu machen? Der Wald von Vizzavona ist einer schönsten Orte der Insel der Schönheit zum Wandern, Baumklettern, Canyoning oder einfach, um die Seele baumeln zu lassen. Der Panoramablick von seinem 1.163 m hohen Pass ist geradezu umwerfend. Die spektakuläre Fahrt im Trinichellu, dem kleinen korsischen Zug, der im Dorf Vizzavona zwischen Bastia und Ajaccio hält, sollten Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Der Wald von Vizzavona

Der Idyllischste: der Park von Chambord im Loiretal

Bewundern Sie die unberührte, naturbelassene Landschaftskulisse mitten im Park von Chambord
© dario guerci/EyeEm / Adobe Stock - Bewundern Sie die unberührte, naturbelassene Landschaftskulisse mitten im Park von Chambord

Was für ein prächtiges Schloss! Chambord ist eines der prestigeträchtigsten Schlösser des von den Königen von Frankreich so geschätzten Loiretals. Mit seinen vielen großen und kleinen Türmen gleicht es einem Märchenschloss. Sein großer Park, ein Zauberwald, in dem im Herbst die Hirsche röhren, steht ihm in nichts nach und wurde als UNESCO-Kulturerbe ausgezeichnet. Er ist genauso groß wie die Pariser Innenstadt und der größte geschlossene Park Europas: 5.440 ha Eichen, Kiefern, Heidelandschaft und Sümpfe umgeben von einer 32 km langen Mauer! Ob zu Fuß, zu Pferd, mit dem Fahrrad, in einer Kutsche oder in Begleitung eines Försters im Geländewagen, ein Ausflug in den Park ist immer ein königliches Erlebnis!

Der Park von Chambord

Der Größte: der Kiefernwald von Landes de Gascogne

Der Forêt des Landes (dt. Heidewald) verfügt über kilometerlange Wander- und Radwege im Schatten von Kiefern.
© Pictures news / Adobe Stock - Der Forêt des Landes (dt. Heidewald) verfügt über kilometerlange Wander- und Radwege im Schatten von Kiefern.

Klettern Sie ganz in der Nähe von Bordeaux in der Bucht von Arcachon auf die Düne von Pilat und lassen Sie sich von der unglaublichen Aussicht verzaubern, die Sie erwartet: auf der einen Seite die Weite des strahlend blauen Atlantiks mit seinen kleinen Inseln und der Sandbank von Arguin und auf der anderen Seite ein grünes Meer aus tausend wogenden Kieferwipfeln, das bis zum Horizont reicht. Der Wald des Naturparks Landes de Gascogne ist die größte Waldlandschaft des französischen Mutterlandes. Zwar ist er nicht natürlichen Ursprungs, denn er wurde im 19. Jahrhundert künstlich angelegt, aber er ist ein wahres Duftparadies für Wanderer mit angenehm sandigen Wegen und weichen Farnteppichen.

Der Landeswald

Von Pascale Filliâtre

Journalistin und Globetrotterin. Ich bin oft bis ans Ende der Welt gereist, um das zu suchen, was es in Frankreich gibt, ganz in der Nähe.

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