Am 6. Juni 1944 waren die Strände der Normandie Schauplatz der Landung der Alliierten, der größten Wasser- und Luft-Operation, die jemals durchgeführt wurde! Die von Geschichte und starken Emotionen geprägte Küste der Normandie wird von Gedenkstätten gesäumt, die dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere diesem historischen Tag gewidmet sind. Bereiten Sie sich auf eine fünftägige Reise im Rhythmus des D-Days vor!
Tag 1: von Caen bis Moulins-en-Bessin (23 km)
Moulins-en-Bessin
- Für einen ruhigen Eintritt in diese historische Blase geht es zunächst zum Mémorial de Caen. Diese Gedenkstätte vergegenwärtigt die Ereignisse vom Ursprung des Zweiten Weltkriegs bis hin zum Ende des Kalten Krieges. Anlässlich des 80. Jahrestags der Landung der Alliierten und der Schlacht in der Normandie erzählt eine Ausstellung mit dem Titel „L’Aube du siècle américain, 1919-1944” die amerikanische Geschichte vor der Landung der Alliierten.
- Aber ist es nicht schon Zeit fürs Mittagessen? Das trifft sich gut, denn das Café des Images ist nicht weit entfernt. Dieser hybride Veranstaltungsort existiert seit über 40 Jahren und vereint Arthouse-Kino, Events mit sozialer, ökologischer oder solidarischer Ausrichtung und ein Café-Restaurant mit lokalen, ethischen und biologischen Gerichten sowie guten marktfrischen Produkten.
- Es wäre allerdings ein Fehler, sich bezüglich der Geschichte ausschließlich mit der Seite der Alliierten zu beschäftigen. Um dieser Voreingenommenheit der Sieger entgegenzuwirken, sollten Sie das Musée du Mur de l'Atlantique besichtigen. Es befindet sich in einem fünfstöckigen Bunker, der vollständig restauriert wurde. Er war das Nervenzentrum des Verteidigungskommandos an der Orne-Mündung! Tauchen Sie also ein in die Atmosphäre, die am Vorabend des D-Days auf deutscher Seite herrschte. Außerdem eine Möglichkeit, sich einen Eindruck vom Alltag in diesem historischen Bunker zu verschaffen.
- Es ist an der Zeit, die Koffer abzustellen und diese ganzen historischen Eindrücke zu verdauen! Die Ferme du Grand Parc in Moulins-en-Bessin ist der ideale Ort, um Ruhe und Frieden wiederzufinden. Man kann hier sogar Obst und Gemüse pflücken , das auf dem Hof angebaut wird.
Tag 2: von Moulins-en-Bessin bis Bayeux und Umgebung (10 km)
Bayeux
- Bevor es ans Eingemachte geht, d. h. an die Orte, die an den Sommer 1944 erinnern, erzählt das Musée mémorial de la bataille de Normandie die entscheidenden Etappen des Krieges, den täglichen Fortschritt der beteiligten Kräfte, um einen Gesamtüberblick über den Konflikt zu erhalten.
- Ihr Gedächtnis ist nun wieder aufgefrischt! Für diejenigen, deren Appetit wie ein Uhrwerk geregelt ist, ist das Lemon perk genau das Richtige. Hier ist die Speisekarte zu 100 % vegetarisch, mit lokalen, schmackhaften Bio-Produkten! Die ganze Woche über (außer sonntags) gibt es Brunch.
- Es ist an der Zeit, unser historisches Epos fortzusetzen. Um ihre strategische Rolle bei der Verteidigung vor den Alliierten zu verstehen, sollten Sie die deutsche Artilleriebatterie bei einer Führung besichtigen (angeboten vom Fremdenverkehrsamt von Bayeux). Sie befand sich in Longues-sur-Mer und war zwar nicht die mächtigste, aber ihre Lage machte sie wirklich strategisch wichtig!
- Gehen Sie also zum Abschluss des Tages an die frische Luft und machen Sie einen Spaziergang am Omaha Beach. Es ist schwer vorstellbar, dass dieser friedliche Ort der Schauplatz eines strategischen, tödlichen Schlachtfelds war. Les Braves, die drei monumentalen Skulpturen der Künstlerin Anilore Banon, symbolisieren den Mut der Kombattanten. Direkt dahinter erinnert der amerikanische Friedhof von Colleville-sur-Mer mit 9.387 weißen Kreuzen, die für jeden der am 6. Juni 1944 gefallenen Soldaten aufgestellt wurden, an das Ausmaß der Verluste der Alliierten.
- Die Sonne sinkt! DasHotel Le Bayeux, ein ehemaliges Gasthaus, das aufgrund seiner gesunden Umgebung und seiner umweltfreundlichen Praktiken mit dem Label „Green Key“ versehen wurde, befindet sich im Herzen der Stadt Calvados und ist perfekt, um wieder zu Kräften zu kommen.
Tag 3: von Bayeux bis Vierville-sur-Mer (25 km)
Vierville-sur-Mer- Sightseeing Tour hat sich auf die Organisation von Führungen spezialisiert (individuell oder in Gruppen, halb- oder ganztägig). Unabhängig von dem von Ihnen gewählten Angebot kennt der Reiseleiter den Ablauf des Tages in- und auswendig, Minute für Minute. Für Wanderfreunde gibt es die Varianten „Historische Spaziergänge“, kommentierte Wanderungen von 7 bis 8 km Länge (Dauer: 3 Stunden). Eine gute Gelegenheit, mal wieder den Kopf aus den Museen zu bekommen und den Tag (neu) zu erleben.
- Die Gischt macht ganz schön hungrig! Warum nicht ein leckeres Picknick improvisieren, wenn das Wetter es zulässt? La Ferme de La Sapinière bietet eine große Auswahl an lokalen Produkten. Liebhaber von Andouille de Vire, gereiftem Rohmilch-Camembert, Livarot, Pont l'Evêque und Caramels d'Isigny finden hier alle symbolträchtigen Produkte der Normandie, hervorgegangen aus einem handwerklichen und althergebrachten Know-how.
- In der Sommersaison geht es auf in Richtung l'Embusqué, einem englischen Doppeldeckerbus aus den 1970er Jahren mit einer Terrasse mit Strandblick, wo Sie köstliche Snacks aus lokalen und saisonalen Produkten zu sich nehmen können.
- Gönnen Sie sich für diese Nacht etwas Besonderes und reservieren Sie in der Ferme du Loucel, einem alten Bauernhof aus dem 17. Jahrhundert, der in ein charmantes, verstecktes Bed & Breakfast umgewandelt und geschmackvoll renoviert wurde: Wir lieben den kleinen Garten und die Option des Kaminfeuers an kühleren Abenden.
Tag 4: von Colleville-sur-Mer nach Carentan (40 km)
Carentan- Bühne frei für das Rollenspiel! Das Blockhaus ist ein Escape Game, das mehrere Szenarien bietet, um die Stunden vor der Landung der Alliierten zu erleben, mit der Intensität der Personen, von denen der Erfolg der Mission abhängt!
- Bleiben Sie in Ihrer Zeitblase und begeben Sie sich ins l’Atelier, ein Café und Lebensmittelgeschäft, das Sie mitten in die 1940er Jahre zurückversetzt! Dieser Ort ist mit Schätzen aus der damaligen Zeit ausgestattet und bedeutet einen Sprung in die Vergangenheit (aber ohne die Bedrohung). Sie sollten jedoch daran denken, im Voraus für das monatliche Mittag- oder Abendessen zu reservieren.
- Schließen Sie diesen immersiven Tag mit dem Besuch des D-Day Experience, ab, um im Dead Man's Corner Museum sowohl die amerikanische Seite des D-Day als auch die Erfahrungen der deutschen Seite kennenzulernen. Für noch mehr Nervenkitzel können Sie sogar für eine Flugsimulation in den Rumpf einer C-47 aus dem Jahr 1943 klettern.
- Für diesen letzten nächtlichen Halt sollten Sie ein Zimmer (oder ein Haus, wenn Sie in der Gruppe unterwegs sind) im überwältigenden Haras du Ry, in Brévands buchen. Diese Pferdefarm in Betrieb liegt in einen prächtigen Park. Tierfreunde können die Pferde streicheln, während andere die idyllische Umgebung zum Faulenzen nutzen.
Tag 5: von Carentan bis Cherbourg (52km)
Cherbourg
- Beginnen Sie Ihren Tag mit einer immersiven Erkundungstour durchs Musée de la Libération, das sich im Fort du Roule befindet. Hier erfahren Sie mehr über die bedeutende Rolle von Cherbourg während des Zweiten Weltkriegs sowie über den Alltag von Zivilisten und Militärs. Die Ausstellung, die sowohl auf lehrreiche als auch auf visuelle Art fesselnd ist, zeigt Fotografien der Stadt unter der Besatzung und nach ihrer Befreiung - eine Vielfalt an Archivmaterial, das sowohl die Propaganda als auch die Bemühungen des Widerstands darlegt. Als Bonus können Sie einen atemberaubenden Blick auf den Hafen genießen!
- Nun sind wir also in Cherbourg und haben die Gelegenheit, die Speisekarte des Club Dinette zu entdecken. Das begrenzte Menü - zwei Vorspeisen, zwei Hauptgerichte, zwei Desserts - ist ein Zeichen für eine sich wandelnde und saisonale Küche. >
- Zum Abschluss dieser intensiven historischen Woche geht es in die Cité de la Mer für einen Besuch an Bord der „Redoutable“, dem größten besuchbaren U-Boot der Welt! Wir empfehlen Ihnen, diese Unterwassererfahrung des D-Days mit einem Audioguide zu machen. Nach vorheriger Anmeldung ist es auch möglich, diese Erfahrung mit einem ehemaligen U-Boot-Fahrer zu erleben.
Von Nicole Sibille
Sie ist eine leidenschaftliche Anhängerin von improvisierten Ausflügen mit geringem CO2-Abdruck und entdeckt gerne Gegenden, die mit den TGV- oder Intercités-Zügen erreicht werden können.
