Die sanft ansteigenden Berghänge der Vogesen machen dieses Gebiet zu einem wahren Wanderparadies für jedermann. Inmitten dieser einzigartigen Naturlandschaft lädt jeder einzelne Wanderweg zur Entdeckung noch kaum bekannter Orte ein, die jedoch alle viel Geschichte und Savoir-faire zu bieten haben. Überzeugen Sie sich selbst und entdecken Sie unsere sechs Favoriten.
Schwerpunkt Kulturerbe: rund um den Odilienberg
Der Weitwanderweg GR 53, der seit 1950 die Stadt Wissembourg mit dem Berg Donon verbindet, bietet die Möglichkeit zu zahlreichen Tageswanderungen. Wir empfehlen Ihnen einen Ausflug auf den Odilienberg, ein symbolträchtiger Ort auf der elsässischen Seite der Mittelvogesen. Vom Kloster Hohenburg aus, das von der Heiligen Odilia, der Schutzpatronin des Elsass, gegründet wurde, genießen Sie einen wunderschönen Ausblick auf das Dorf und die Elsässische Ebene. Bei schönem Wetter kann man von hier sogar bis zum Schwarzwald sehen. Darüber hinaus gibt es auch Überreste aus der Keltenzeit, die sogenannte „Heidenmauer“, zu entdecken.
Erholung pur: einmal rund um die Seen
Lac Blanc, Lac Noir und Lac des Truites sind die Namen dreier Seen, die miteinander durch einen 12 Kilometer langen Rundwanderweg für fortgeschrittene Wanderer verbunden sind. Die Tour beginnt in der Nähe des Col du Calvaire. Sobald der Weg aus dem Wald herausführt, hat man freien Blick auf die sogenannten Hautes-Chaumes, die Hochweiden der Vogesen, die sich mitten im Naturschutzgebiet Tanet-Gazon du Faing befinden. Nutzen Sie die Gelegenheit zu einem Picknick am Lac des Truites: Es ist einer der schönsten Seen der Vogesen. Die Wanderung endet in der Nähe des Lac Blanc, der seinen Namen dem kristallweißen Sand auf dem Grund des Sees verdankt.
Die schönsten Panoramablicke: Aufstieg auf den Grand Ballon
Mit einer Höhe von 1.424 m ist der Grand Ballon der höchste Gipfel der Vogesen und zählt zu den schönsten Wandererlebnissen der Region. Einer der beliebtesten Wanderwege führt rund um den Berg. Er beginnt in der Nähe des Parkplatzes des Hôtel du Grand Ballon und führt danach auf dem Weitwanderweg GR 5 weiter bis zum Monument des Diables Bleus (dt. Denkmal der Blauen Teufel), von wo aus man einen herrlichen Ausblick auf die umliegende Umgebung genießt - knappe drei Kilometer, die sich wirklich lohnen!
Für Genießer: die Käseroute
Wussten Sie, dass der für Ostfrankreich so typische Kuhkäse namens Munster aus den Vogesen stammt? Die „Route du Fromage“ verbindet alle Bauernhöfe und Bauerngasthöfe, die mit der Käseerzeugung im Münstertal in Verbindung stehen. Dem Besucher stehen verschiedenste Routen offen, sei es zu Fuß, mit dem Rad, dem Mountainbike oder sogar auf dem Rücken eines Esels, um das Tal sowie die rund 60 erfassten Bauernhöfe und Käsereien zu entdecken und natürlich auch vor Ort leckere Käsespezialitäten zu probieren!
Für Geschichtsfreunde: die Vogesenfront
Willkommen im südöstlichen Teil der Vogesen, ungefähr 20 Kilometer von Mulhouse entfernt. Dieser Wanderweg beginnt in Wattwiller, einem Dorf, das für sein Mineralwasser bekannt ist, und führt Sie auf die Spuren der französischen Soldaten des Ersten Weltkriegs. Hier fand zwischen 1915 und 1916 die erbitterte und blutige Schlacht um den Hartmannswillerkopf statt, die insgesamt ein Jahr lang dauerte und in der über 15.000 Soldaten fielen.
Ein Mythos: der Sentier des Roches
Dieser überaus bekannte Wanderweg führt vom Col de la Schlucht (dt. Schluchtpass) bis nach Frankenthal und ist mit fast 40.000 Wanderern pro Jahr einer der meistbegangensten Wege der Vogesen. Er wurde 1909 vom „Club Vosgien de Munster“ angelegt. Wie sein Name, „Sentier des Roches“ (dt. Felsenpfad), bereits vermuten lässt, führt der Weg teilweise an Felswänden entlang und ist daher ausschließlich sehr erfahrenen Wanderern vorbehalten.
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Von Caroline Revol-Maurel
Als Natur-, Reise-, Rockbegeisterte Journalistin schreibe ich gleichermaßen über Bartgeier wie über Lou Reed. Oft werde ich von zwei kleinen Mädchen mit kritischem Geist begleitet.